Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
Wahrscheinlichkeit tödlich enden oder schwere Verletzungen nach sich ziehen würde. Doch in ein paar Minuten würde man vermutlich ohnehin entdecken, dass er entkommen war, und dieselbe Logik, die Dächer als Zufluchtsort ausschloss, würde es Villachors Wachen gebieten, zuerst alle wahrscheinlicheren Plätze zu überprüfen. Das sollte ihm zumindest ein wenig Zeit verschaffen, und im Augenblick gab es nichts, was er dringender brauchte als Zeit.
Während er so leise wie möglich die Stufen hinaufstieg, zog er das Komlink hervor. Er konnte nur hoffen, dass sein Anruf nicht zu spät kam.
19. Kapitel
Von jenseits des dunkler werdenden Geländes ertönte das Geräusch von knirschendem Holz. »Da«, sagte Tawb und zeigte in die Richtung, aus der der Laut kam. »Da ist noch einer.«
»Klingt wie ein stolpernder Wartungsdroide«, setzte Manning nach. »Ja … Gerade kam die Bestätigung rein. Tallboy geht rüber, um sich darum zu kümmern.«
Mit einiger Mühe klammerte Villachor sich an dem fest, was von seiner Geduld noch übrig war. Genügten etwa schon ein paar Droiden mit Fehlfunktion, damit seine sogenannten professionellen Sicherheitskräfte in Panik gerieten? »Für so was haben wir Techniker«, knurrte er, wirbelte herum und marschierte auf die offene Tür hinter sich zu. »Ruft die .«
»Nein«, meldete sich Qazadi vom Türrahmen her zu Wort.
Villachor blieb stehen. »Wir haben es hier mit defekten Droiden zu schaffen, Euer Exzellenz«, stieß er gepresst hervor. »Dergleichen passiert ständig. Vermutlich eine Frequenzüberschneidung zwischen den Motivatoren …«
»Oder ein vorsätzlicher Angriff«, schnitt Qazadi ihm das Wort ab. »Sogar Euer eigener Sicherheitschef scheint dieser Ansicht zu sein.«
Villachor runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
»Er kommt jetzt zu Euch«, sagte Qazadi.
Villachor wandte sich wieder ab. Tatsächlich war Sheqoa am Rande der Menge aufgetaucht und eilte auf ihn zu, seine Hand um das Gelenk einer jungen Frau in einem roten Kleid geschlossen, die er hinter sich her schleifte – und er stellte zweifellos eine ernste Miene zur Schau. Villachor bleckte die Zähne. Überall um ihn herum Verrat und Betrug, Gefangene, die womöglich des Rätsels Lösung waren, warteten darauf, verhört zu werden, und diese ganzen Narren machten sich Sorgen wegen ein paar kaputter Droiden ? Doch es war nun einmal eine Tatsache, dass Qazadi besorgt war, und Qazadi war derjenige, der hier das Sagen hatte. Alles, was Villachor tun konnte, war, das Schlamassel so schnell wie möglich in Ordnung zu bringen, damit sie sich wieder den wahren Problemen widmen konnten.
»Es sind die Droiden, Sir«, sagte Sheqoa, als er zu ihnen aufschloss. »Sowohl die Dienst- als auch die Wartungseinheiten.«
»Ja, ich kann sie hören«, knurrte Villachor, als von irgendwo im Nordwesten ein weiteres Krachen und ein überraschter Schrei zu ihnen herüberdrangen. »Ich habe Purvis bereits Bescheid gegeben. Falls es sich dabei um einen Programmierfehler handelt, bringt er es in Ordnung.«
»Ich denke nicht, dass das ein Programmierfehler ist«, beharrte Sheqoa. »Vielmehr glaube ich, dass es sich dabei um ein vorsätzliches Ablenkungsmanöver handelt. Meine Männer sind bereits für ein viel zu großes Gelände zuständig, und diese Sache lenkt sie nur noch mehr ab …«
»Sheqoa!«, entfuhr es Villachor von einer Woge von Entsetzen und Zorn übermannt. Der Hals des Mannes … »Dein Umhängeschlüssel!«
Sheqoas freie Hand fuhr zum Hals empor, und seine Augen weiteten sich vom gleichen Schrecken erfüllt, als er die Stelle berührte, wo der Schlüssel eigentlich sein sollte. Dann riss er die Frau fluchend nach vorn. »Wo ist er?«, stieß er zornig hervor, als sie zwischen ihm und Villachor stolpernd zum Stehen kam. »Verdammt noch mal, wo ist er?«
»Wo ist was?«, protestierte sie und wich vor seinem finster starrenden Blick zurück. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon hier eigentlich die Rede ist.«
Sheqoa fluchte erneut und stieß sie zu Tawb hinüber. »Halt sie fest!«, befahl er, während er die Hand in die Tasche schob und einen Glühstab zutage förderte. Er stellte den Schalter auf Ultraviolett, packte die rechte Hand der Frau, zog sie dicht zu sich heran und richtete das Licht darauf.
Villachor trat einen Schritt näher und blickte auf die Hand hinab. Nichts. Bloß glatte Haut. Das Kalzium in ihren Fingernägeln glomm im gewohnten Weiß, ohne dass sich irgendwelche Spuren des
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