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Star Wars™ Glücksritter (German Edition)

Star Wars™ Glücksritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Glücksritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Gefangenschaft von Qazadis Schlägern zu befreien.
    »Rein da!«, grollte einer von ihnen, als die Türen des Turbolifts sich öffneten. Dayja ließ die Schultern hängen, um Demoralisierung auszustrahlen, und gehorchte. Die Wachen gesellten sich zu ihm, dann fuhren sie nach oben.
    Holodrama-Autoren, das war ihm während der Jahre aufgefallen, schienen auf seltsame Weise von Turbolifts besessen zu sein. Ganz besonders beliebt war dabei die Szene, in der der gefangene Held in einer solchen Kabine seine bösen Entführer übertölpelte, indem er Hände, Füße oder versteckte Waffen einsetzte, um die Widersacher zu töten oder bewusstlos zu schlagen, und für gewöhnlich waren sie alle überwältigt, bevor der Lift sein Ziel erreichte. Vielleicht war es das dramatische Potenzial der Beengtheit, das den Produzenten so gefiel. Vielleicht war es aber auch einfach nur die Tatsache, dass man für einen Turboliftkampf nur eine Kulisse brauchte und es nach dem Dreh nicht viel aufzuräumen gab.
    Das Szenario war natürlich schwachsinnig. In der Enge einer Liftkabine gab es keinen Platz für den Möchtegernhelden, in Deckung zu gehen. Davon abgesehen musste er gleichzeitig gegen einen ganzen Kreis von Feinden kämpfen. Da es weder Möbel noch dekorative Elemente gab, konnte er auch keine improvisierten Waffen einsetzen. Zudem hatte er keine Ahnung, was ihn erwarten würde, sobald sich die Türen des Turbolifts wieder öffneten. Und selbst wenn der Held all das überstand – in einer Aufzugkabine gab es keine Ecke, wo man die Leichen verstecken konnte.
    Davon abgesehen sahen sich auch Schurken diese Holodramen an, sie rechneten also damit, dass es in den Turboliftkabinen Ärger geben konnte. Nicht zuletzt deswegen neigten Wachen dazu, in einem Aufzug ganz besonders dicht an den Gefangenen heranzurücken und mit geschärften Sinnen auf das kleinste Anzeichen eines Ausbruchsversuchs zu achten. Doch wer nach Anhaltspunkten für bevorstehende Gewalt suchte, achtete leider oft auf nichts anderes mehr – was den Turbolift für einen Gefangenen zum perfekten Ort machte, um seine Fesseln zu lösen.
    Als sich die Tür im vierten Stockwerk öffnete, hatte Dayja seine Handschellen längst geknackt. »Wohin gehen wir?«, fragte er, während er nervös nach draußen blickte. Der Korridor war geschmackvoll mit Topfpflanzen und teuren Kunstwerken an den Wänden dekoriert, ein dicker Teppich bedeckte den Boden, und die Decke über ihnen war mit einer Glitzerschicht überzogen. Zweifelsohne war dieses Stockwerk für Besucher reserviert, und Qazadi und sein Kontingent an Leibwächtern waren im Augenblick vermutlich die einzigen Gäste hier. Mehrere der Türen entlang des Ganges standen offen, aber es war niemand zu sehen.
    »Zu deiner eigenen, persönlichen Hölle«, antwortete eine der Wachen, bevor sie ihn aus der Kabine schubste. »Beweg dich!«
    Turbolifts waren denkbar schlechte Orte, um seine Wächter anzugreifen. Die Türöffnungen von Turbolifts hingegen waren wie dafür gemacht.
    Die nächste offene Tür führte in ein Schlafzimmer, das sogar noch hübscher eingerichtet war als der Gang. Der begehbare Kleiderschrank hatte ein Schloss, aber hinter dem imposanten Bett war genug Raum für die beiden Leichen. Dayja hielt lang genug inne, um den toten Wachen sein Komlink und die Holokamera abzunehmen, dann ging er zurück zum Turbolift. Es wäre zwar ganz nützlich gewesen, die Blaster der beiden ebenfalls an sich zu nehmen, aber er traute Qazadi durchaus zu, dass er sämtliche Waffen seiner Wachen mit Ortungschips versehen hatte, und er wollte es seinen Häschern nicht zu leicht machen, wenn der Alarm ausgelöst wurde und die Jagd auf ihn begann.
    In den ursprünglichen Plänen für die Villa des Gouverneurs war eine Treppe verzeichnet, die von der Küche im zentralen Trakt des Gebäudes aufs Dach hinaufführte. Es war natürlich möglich, dass Villachor sie als unnötiges Sicherheitsrisiko eingestuft und zugemauert hatte, aber es war einen Versuch wert. Zu seiner Überraschung war das Treppenhaus noch da, sein Eingang verborgen hinter einem beeindruckenden, vier Tafeln umfassenden Wandgemälde. Nachdem es ihm gelungen war, den Durchgang zu öffnen, schlüpfte er hindurch und schob die Gemäldetafeln hinter sich wieder zusammen, so gut es eben ging.
    Dächer waren meistens ein schlechter Ort für einen Flüchtenden. Zu leicht saß man dort in der Falle, vor allem, wenn das Gebäude so hoch war, dass ein Sprung mit größter

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