Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
beschleunigen.«
»Ich sagte doch, dass alles tutti paletti ist.«
»Ich hab gehört, wie du gesagt hast, dass alles tutti paletti ist«, gab Bink zurück und schaute sich um. In dem Durchgang, in dem Tavia Schmiere gestanden hatte, tauchte eine Gestalt auf, die mit großen Schritten auf sie zukam. Ein Mensch, und obgleich die Straßenbeleuchtung sein Gesicht in Schatten tauchte, kam er ihr bekannt vor. Er kam weiterhin näher, und seine baumelnde Hand streifte bei jedem Schritt an seinem im Halfter steckenden Blaster vorbei. Binks Griff um ihre eigene Waffe wurde fester … Und dann, als der Mann den Schein eines Haussicherheitsstrahlers passierte, konnte sie sein Gesicht schließlich deutlich sehen. Sie atmete stoßartig aus und spürte, wie aus Anspannung Erleichterung wurde. Kein Wunder, dass Tavia überrascht gewesen war. Es war außerdem auch kein Wunder, dass sie tutti paletti gesagt hatte. »He, Solo«, begrüßte sie den Neuankömmling. »Was machst du hier auf Kailor?«
»Nach dir suchen, Bink«, entgegnete Solo ruhig. »Schön zu sehen, dass ihr ordentlich was zu tun habt.«
»Haben wir«, sagte Bink. »Bloß dass ich Tavia bin, und nicht Bink. Wir sind zu dem Schluss gelangt, dass ich irgendwann auch mal den schmutzigen Teil des Jobs lernen muss.«
Einen langen Augenblick sah Han aus, als würde er ihr die Sache abkaufen. Seine Augen schweiften zwischen den Gesichtern der beiden Frauen hin und her, auf der Suche nach einem Hinweis darauf, welches Antlitz welchem Zwilling gehörte.
Natürlich würde er keinen finden. Nicht einmal, wenn sie in einem hell erleuchteten Raum gestanden hätten und nicht zu nachtschlafender Zeit in einer düsteren Gasse. Bink und Tavia hatten diesen Trick im Laufe der Jahre etliche Mal durchgezogen, und ihre Vergangenheit war übersät von den rot angelaufenen Gesichtern jener, die darauf reingefallen waren.
Allerdings war Solo cleverer als die meisten anderen. Und selbst wenn er keinen sichtbaren Beleg dafür fand, dass Bink log, kannte er sie doch gut genug, um eine wohlbegründete Vermutung zu hegen. »Gute Idee«, meinte er und sah ihr direkt in die Augen. »Ich brauche dich und Tavia für einen Job auf Wukkar. Interessiert?«
»Schon möglich«, sagte Bink. »Anständige Ausbeute?«
»Sehr anständig«, bestätigte Solo. »Kommt mit zum Falken , dann können wir über alles reden.«
»Ich würde es vorziehen, wenn wir uns stattdessen bei unserem Schiff träfen«, schlug Bink vor. »Andockbucht zweiundzwanzig. Geh schon mal an Bord und mach es dir gemütlich. Wir sind in Kürze da – vorher müssen wir bloß noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen.«
»Aber beeilt euch«, warnte Solo. »Unser Zeitplan ist eng.« Er drehte sich um und marschierte in die Nacht davon. Als er sich dem Ende des Blocks näherte, trat eine weitere Gestalt in Sicht, größer und zotteliger als er. Chewbacca, der sich wie üblich im Hintergrund hielt, für den Fall, dass es Schwierigkeiten gab.
Bink wusste, dass Schmuggelpartnerschaften nicht immer hielten, und wenn sie endeten, dann für gewöhnlich gewaltsam. Es war schön, dass diese hier nach wie vor Bestand hatte.
»Wir sollten gehen«, sagte Tavia. Ihre Stimme klang sogar noch missbilligender als üblich.
»Richtig.« Bink benutzte ihre Fingerschneider, um das Synthseil vom Klettergeschirr abzuschneiden, und sie eilten auf die Stelle zu, wo sie ihren Landgleiter geparkt hatten.
»Wirst du den Job übernehmen?«, fragte Tavia, als sie dorthin gingen.
»Vermutlich schon«, antwortete Bink. »Natürlich werden wir uns erst einmal anhören, was er zu sagen hat. Aber vermutlich schon.«
»Dir ist doch klar, dass die Ausbeute wahrscheinlich nicht annähernd so üppig ist, wie er angedeutet hat, oder?«, warnte Tavia. »Solche Aufträge werden praktisch immer kräftig aufgebauscht, um ertragreicher zu wirken, als sie in Wahrheit sind.«
»Ich weiß«, sagte Bink. »Aber wir haben sonst nichts auf dem Zettel, und solche spontanen Jobs können spaßig sein.« Sie zuckte die Schultern. »Abgesehen davon steckt Solo mit drin. Was soll da schon schiefgehen?«
Tavia prustete los. »Willst du, dass ich dir eine Liste gebe?«
»Nicht nötig«, sagte Bink reumütig. »Ich hab selbst eine.«
Der große Markt von Jho-kang’ma war in erster Linie für zwei Dinge bekannt: für das frischeste Obst und Gemüse und die frischesten Tierprodukte auf dem Planeten – was einer Armee von zwangsverpflichteten Farmern und Viehhirten geschuldet
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