Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
Kamtrograshäppchen. Aber sollten wir nicht lieber weiter Gut Marmorwald beobachten?«
»Das mache ich doch«, versicherte Lando ihm und kehrte dem Fenster den Rücken zu. »Winter, sag mir Bescheid, wenn du einen infrage kommenden Landgleiter entdeckst. Bink, würdest du mir einen Gefallen tun und mir einen kleinen Teller mit diesen Carnifritten holen?«
Bink warf Tavia ein schiefes Lächeln zu. Sie kannten Lando nur allzu gut. »Sicher«, sagte sie und machte sich auf den Weg in die Küche.
Han wollte sich ebenfalls gerade vom Fenster abwenden, hielt jedoch inne, als eine Hand seinen Arm ergriff.
»Auf ein Wort«, sagte Dozer leise.
Sie entfernten sich ein paar Meter von den anderen. »Ein Problem?«, wollte Han wissen.
»Eher eine Frage.« Dozer nickte in Landos Richtung, der sich einen Sessel zum Fenster rübergezogen hatte und es sich darin bequem machte. »Du sagtest mir, dass ich bei dieser Sache den Strohmann spielen würde. Ich nehme an, jetzt, wo Calrissian hier ist, hat sich das geändert?«
»Vermutlich«, sagte Han. »Aber keine Sorge – auch so wird es genug für dich zu tun geben.«
»Hm«, meinte Dozer. »Und mein Anteil?«
»Derselbe wie vorher«, versicherte Han ihm. »Alle kriegen dasselbe.«
Dozer schürzte die Lippen, und es war nicht sonderlich schwierig, die Rechnung nachzuvollziehen, die hinter seinen Augen ratterte. Sie mochten vielleicht alle denselben Anteil bekommen, aber die Beute gerecht unter elf aufzuteilen, bedeutete, dass man immer noch weniger bekam, als wenn sie bloß durch zehn geteilt wurde.
»Wird sich das als Problem erweisen?«, forschte Han.
Dozers Miene klärte sich. »Nein«, sagte er. »Ich war nur neugierig.« Mit einem kurzen Nicken wandte er sich um und ging zu der Stelle hinüber, wo Tavia und Rachele standen.
Hinter Han ertönte ein Grollen, und als er sich umdrehte, sah er Chewbacca vor sich aufragen. »Hast du zugehört?«
Der Wookiee knurrte von Neuem.
»Er kommt schon damit klar«, versicherte Han ihm. »Dozer würde niemals zulassen, dass ihm bei einem gut bezahlten Job sein verletzter Stolz in die Quere kommt. Abgesehen davon bin ich mir ziemlich sicher, dass er weiß, dass Lando als Strohmann einfach besser ist, als er es wäre.«
Chewbacca rumorte ein letztes Mal und entfernte sich dann.
»Er kommt schon klar«, murmelte Han vor sich hin, als er sich wieder an Dozer wandte. »Glaub mir.«
Zehn Minuten später, als Lando die erste Portion Fritten zur Hälfte vertilgt hatte, brauste der erwartete Besuch durchs Tor auf das Marmorwald-Gelände. Han, der sein Elektrofernglas bereits Winter überlassen hatte, verfolgte von der Seite her das Geschehen, während er mechanisch einen Teller Kamtrograshäppchen mampfte. Hier war irgendetwas Gewaltiges im Busch, etwas, das wesentlich größer war als Eanjer und sein Haufen gestohlener Creditstreifen. Die beiden entscheidenden Fragen waren, ob es ihnen gelingen würde dahinterzukommen, was Villachor im Schilde führte, und ob sich das irgendwie auf ihre eigene Operation auswirken würde.
Han hatte seinen Platz am Fenster verlassen und stand abseits in der Ecke, um mit Bink über die Feinheiten des Schlösserknackens zu fachsimpeln, als Lando ein warnendes Pfeifen ausstieß. »Er kommt raus«, rief er.
Wiederum folgte ein kurzes Gedränge, als sich die Gruppe erneut vor dem Fenster versammelte. Aus dieser Entfernung konnte Han aber bloß einen Menschen ausmachen, der die Treppenstufen zu dem wartenden Landgleiter hinunterging. Der Mann stieg ein, die Tür schloss sich, und das Fahrzeug wendete und fuhr den Pfad entlang in Richtung Tor.
»Interessant«, murmelte Lando und ließ das Elektrofernglas sinken. »Dieser Mann hat gerade etwas verloren.«
»Was denn?«, fragte Dozer.
»Keine Ahnung«, sagte Lando. »Es könnten Credits gewesen sein, Ansehen oder Macht. Aber die Veränderungen in Miene und Körpersprache waren ziemlich offenkundig. Was immer er verloren hat, wollte er eigentlich unbedingt behalten.«
»Für ein Sabacc-Spiel um hohe Einsätze war die Zeit zu kurz«, sagte Zerba nachdenklich.
»Für ein ernstes Gespräch allerdings nicht«, merkte Han an. »Besonders dann nicht, wenn einer der Gesprächspartner die Unterhaltung praktisch im Alleingang bestritten hat.«
»Denkst du, Villachor hat ihm gedroht?«, fragte Tavia.
»Oder erpresst oder unter Druck gesetzt«, meinte Dozer. »Das sind die drei elementaren Methoden, jemanden zu kontrollieren, ohne ihn mit Credits bezahlen zu
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