Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
müssen.«
Chewbacca knurrte eine Frage.
»Keine Ahnung«, sagte Winter. »Er war nicht auf den Holos zu sehen, die Rachele mir gegeben hat.«
»Ich habe sie bloß Aufnahmen der wichtigsten Spieler im Machtgefüge von Iltarr-Stadt sichten lassen«, erklärte Rachele.
»Vielleicht sollten wir ein oder zwei Ebenen tiefer suchen«, schlug Zerba vor.
»Einverstanden«, sagte Rachele. »Ich werde sehen, was ich an Material auftreiben kann.«
»Und während du damit beschäftigt bist«, meinte Dozer, »sollten wir versuchen rauszukriegen, wer der andere Besucher ist. Ich denke, wir sind jetzt genug Leute für eine anständige Beschattung. Soll ich losziehen und uns ein paar Landgleiter besorgen?«
»Nicht nötig«, sagte Rachele. »Eanjer konnte genug Credits zusammenkratzen, um uns ein paar Gleiter zu mieten. Drei stehen unten, dazu der Gleiterbus und noch zwei Luftgleiter auf dem Dachparkplatz.«
»Gut«, sagte Dozer. »Vermutlich ist es ohnehin bereits zu spät, um in Position zu gehen, bevor er verschwindet, also müssen wir uns heute Abend an seine Fersen heften.«
»Vorausgesetzt, das Theater wird dann noch mal aufgeführt«, sagte Bink.
»Das wird es«, versicherte Winter ihr. »Diese Leute wiegen sich gern in dem Glauben, unglaublich gewitzt zu sein, dabei sind sie viel zu sehr in ihren Verhaltensmustern gefangen.«
»Klasse«, meinte Dozer. »Wer hat Lust auf eine Spritztour?«
»Das sollten Sie besser Han fragen«, sagte Eanjer. »Er hat hier das Kommando.«
Dozer blinzelte und lächelte trocken. »Natürlich hat er das«, bestätigte er, wandte sich an Han und neigte sein Haupt. »Tut mir leid. Ich habe einfach zu viele Jahre allein gearbeitet. Also, wer geht?«
Han schaute sich um und traf eine Entscheidung. »Du, Bink, Zerba und ich in den Landgleitern«, verkündete er. »Lando und Chewie werden die Aktion vom Luftgleiter aus koordinieren.«
»Klingt gut«, meinte Dozer.
»Wenn ich darf, würde ich auch gern mitkommen«, sagte Eanjer. »Ich möchte helfen.« Er blickte auf seine verbundene Hand hinab. »Auch wenn ich mir nicht sicher bin, wozu ich überhaupt tauge«, fügte er kläglich hinzu.
Han zögerte. Es gab eine Menge Gründe dafür, Eanjer bei Laune zu halten. 163 Millionen Gründe, um genau zu sein. Allerdings war er eine unbekannte Variable, und Han hatte keine Ahnung, wie er in einer Krisensituation reagieren würde. Falls irgendetwas schiefging, konnte einer von ihnen, der in Panik geriet, dafür sorgen, dass die ganze Sache geradewegs in eine Katastrophe mündete. Zu seiner Erleichterung gingen Chewbacca dieselben Gedanken durch den Kopf, und er hatte bereits einen taktvollen Vorschlag parat. »Gute Idee«, sagte Han. »Chewie meint, dass ein zusätzliches Paar Augen im Luftgleiter eine große Hilfe wäre.«
Dozer musste leicht prusten vor Lachen. »Ein Paar Augen?«
»Ich meinte damit, ein weiterer Beobachter«, korrigierte Han und warf dem Schiffsdieb einen düsteren Blick zu. Eanjer war sich seines Handicaps auch so schon bewusst genug, ohne dass ihn irgendwer mit der Nase darauf stieß. »Du kannst mit Chewie und Lando gehen, Eanjer.«
»Vielen Dank«, entgegnete Eanjer. Er sah Dozer mit einem Anflug von Feuer in seinem verbliebenen Auge an. »Und meine aktuelle Prothese funktioniert ziemlich gut, besten Dank auch«, fügte er eisig hinzu. »Ich habe vor, mir etwas Ästhetischeres zuzulegen, sobald ich meine gestohlenen Credits zurückhabe und es mir leisten kann, auch die anderen Verletzungen versorgen zu lassen, die ich Villachor verdanke.«
»Dann wäre das geklärt«, sagte Lando fröhlich, um das lange, peinliche Schweigen, das drohte, im Keim zu ersticken. »Chewie fliegt, wir beide halten die Augen offen, und wenn wir uns schließlich zur Nacht hinlegen, werden wir diesem kleinen Geheimnis schon ein gutes Stück auf den Grund gegangen sein.« Er lächelte strahlend und ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Und während wir warten: Hat jemand Lust auf eine Partie Sabacc?«
Der Name des Mannes war Crovendif, und er betrachtete sich selbst als aufstrebenden Verbrecherlord. Natürlich war er das in Wahrheit überhaupt nicht und würde es auch niemals sein. Gewiss, er trug die dazugehörige Kleidung und legte das nötige Gebaren an den Tag, und er bemühte sich sogar, den Rhythmus und die Tonlage seiner Stimme an die von berühmten Kriminellen aus Holodramen anzupassen. Doch woran es ihm mangelte , waren die leeren Augen und die völlige Seelenlosigkeit, die
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