Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
und versucht, das letzte Teil in das Puzzle einzufügen, das ihn so quälte. Es war die Prophezeiung. Sie passte einfach nicht zu alldem.
Er wird seine Liebe unsterblich machen.
Erst, als Jacen darüber nachgrübelte, ob er das Ganze vielleicht gar nicht auf sich selbst beziehen durfte, sah er die Prophezeiungen in ihrer ganzen komplexen, facettenreichen Vielschichtigkeit. Sie hatte nicht bloß eine Bedeutung - sie hatte viele.
Und das ist der Grund, warum ich jetzt der Lord der Sith bin.
Es hatte keine Feuerwerke gegeben und keine kataklysmische Verschiebung in der Macht, und dennoch blickte Jacen von dort.
wo er sich jetzt befand, zurück auf eine Landschaft, die sich vollkommen gewandelt hatte. Sie hatte sich Schritt für Schritt verändert, Tat um Tat, Tod um Tod, ein Wechsel, der so allmählich und schrittweise vonstatten gegangen war, dass er ihn kaum wahrgenommen hatte bis ...
Bis jetzt.
Er war nicht mehr derselbe Jacen Solo, der schockiert gewesen war, als Lumiya ihm sagte, dass er dazu bestimmt war, ein Sith-Lord zu sein.
Wenn er weit genug zurückblickte, sah Jacen die Anfänge dafür in Vergeres sonderbar besorgten Aviaraugen, als er körperliche Qualen erlitten hatte, die ihn für immer veränderten, ihm gezeigt hatten, dass es nichts gab, was er nicht ertragen konnte, und dass er noch darüber hinausgehen konnte, wenn er dazu gewillt war.
Und er hatte keine Person umgebracht, die er liebte, sondern etwas Kostbares, mit dessen Fehlen er nur schwer zurechtkommen würde. Es sengte bereits ein Loch in ihn. Es hatte ihm etwas bedeutet. Und trotzdem war es noch immer, als wäre es am Leben, doch das war reine Illusion.
Was er geliebt und getötet hatte, war Bens Bewunderung und seine Zuneigung zu ihm gewesen. Jacen hatte diese Vergötterung zu lieben gelernt - und er hatte es geliebt, Luke die Rolle des bewunderten Vaters und Mentors abzunehmen.
Er wird seine Liebe unsterblich machen ... wobei unsterblich »tot« bedeutet.
Und Ben ... Er kannte Ben gut genug, um zu wissen, dass er nicht eher ruhen würde, bis der Mörder seiner geliebten Mutter zur Rechenschaft gezogen worden war. Für alle Ewigkeit würde sie für Ben ein Symbol für die perfekte Verschmelzung von Schönheit und Tapferkeit sein.
Bens Liebe ist jetzt unsterblich. Sie wird so lange währen, wie er lebt. Und so lange wie der Hass, den er gegen mich empfinden wird, wenn er erführt, was ich getan habe. Auch das wird ewig währen.
Jacen erhob sich und betrachtete sich wieder im Spiegel an der Schottwand. Er musterte sich selbst und suchte nach Veränderungen, nach Anzeichen dafür, dass sich sein Sith-Status in seinem Fleisch offenbarte. Er sah aus wie immer.
Dafür sah er immer wieder Bens Gesicht vor sich, als er durch den Tunnel zu ihm gegangen war und ihn vorfand, wie er über seine tote Mutter wachte. Seine Augen ... Ben wusste, dass da etwas war, was sich enthüllen und ihn zerreißen würde.
Es war Mara, die dafür gesorgt hat. Ben fingt sich, warum sie nicht eins mit der Macht wurde. Früher oder später wird er es herausfinden. Du hast deinen Beitrag zur Erfüllung meines Schicksals geleistet, Mara.
Und wenn Ben schließlich dahinterkam, dass es Jacen gewesen war, der sie umgebracht hatte, würde Ben ihn mehr hassen, als sich Jacen auch nur vorstellen konnte. Er hatte Bens Liebe zu ihm ein langsam wirkendes Gift injiziert, das so sicher wirkte wie jenes, mit dem er Bens Mutter vergiftet hatte, und einen schrecklichen und wundervollen Hass gesät. Ein Sith brauchte diese überwältigende Quelle des Abscheus. um Größe zu erlangen. Womöglich würde Ben am Ende größer werden, als sein Jedi-Vater je sein konnte.
Unterdessen ging Jacens Krieg weiter, inzwischen sowohl auf der breiteren politischen Bühne als auch in der GGA.
Er hob den schwarzen GGA-Helm auf, den er selten trug, drehte ihn zwischen seinen Fingern und fühlte eine seltsame Übelkeit in seinen Eingeweiden, als er ihn aufsetzte. Es war ein Stück Standard-GGA-Truppler-Ausrüstung, der Kieferbereich mit einem gassicheren Dispersionsfilter versehen, das Visier ein einzelner flacher V-Streifen aus gehärtetem Duraplast, lediglich ein grundlegendes Werkzeug des Jobs. Er unterschied sich nicht besonders von den funktionellen Helmen, die Soldaten seit Jahrzehnten trugen.
Aber ich brauche ihn nicht, oder?
Er stand vor der polierten Durastahlschottwand. Die schwarze Silhouette vor ihm war verwischt und unscharf, bloß eine impressionistische Andeutung dessen, was
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