Star Wars- The Old Republic - Revan
die linke Brusttasche zierte das gleiche Symbol, das auch sein Fenster schmückte.
Meetra hatte erwartet, einen zwielichtigen Schwarzmarktbetrieb vorzufinden, doch offenbar handelte es sich hier um ein offizielles, von den Behörden kontrolliertes Geschäft. Da sie nun nicht wusste, welchen Ort sie sonst hätte aufsuchen können, marschierte sie schnurstracks auf den grauhaarigen Mann zu und schüttete eine Handvoll Edelsteine vor ihm auf den Tresen.
„Zeigt mir bitte Eure imperiale Ausweiskarte und …“, hob er an, doch die Routinebegrüßung erstarb ihm im Mund, als er das kleine Vermögen auf der Tischplatte sah. Er riss die Augen auf, erst vor Gier, dann aus Furcht. Mit einem Satz huschte er hinter dem Tresen hervor, eilte nach vorn und schloss rasch die Tür ab. „Was tut Ihr denn da?“, fragte er mit leiser, gepresster Stimme und spähte aus dem Fenster, um zu sehen, ob jemand die plötzliche Hektik in seinem Laden bemerkt hatte.
Meetra schob eine Hand langsam zu ihrem Lichtschwert, das verborgen unter dem Gürtel steckte. „Mir wurde gesagt, Ihr wärt ein Mann für vertrauliche Geschäfte.“
„Das bin ich, das bin ich“, versicherte ihr Larvit und fand ein Stück weit seine Fassung wieder. „Aber Ihr könnt nicht einfach Eure Sachen auf den Tresen werfen, sodass sie jeder sehen kann. Was, wenn zufällig ein imperialer Inspektor hereinschauen würde?“
„Es tut mir leid“, sagte Meetra. „Mir war nicht klar, dass das eine so große Sache ist.“
Larvit schnaubte verächtlich. „Na toll, eine Unterworfene! Ein kleiner Tipp, Außenweltlerin: Wenn Ihr das nächste Mal nach Dromund Kaas kommt, lernt vorher die Gebräuche kennen.“
Meetra nickte und ließ die Hand wieder sinken, blieb aber wachsam.
„Wie habt Ihr von mir erfahren?“, fragte Larvit. „Wer hat Euch geschickt?“
„Spielt das eine Rolle?“, entgegnete Meetra.
Larvit schüttelte den Kopf und kam zurück, um sich die Steine anzusehen, die immer noch auf dem Tresen lagen.
„Repräsentiert das Eure gesamte Kollektion?“, fragte er, nahm einen der Edelsteine und hielt ihn sich zur näheren Begutachtung vor die älter werdenden Augen.
„Es repräsentiert, was ich derzeit bereit bin zu verkaufen.“
„Ich verstehe“, sagte er lächelnd. „Braucht Ihr die Credits sofort oder hat das noch ein paar Wochen Zeit?“
„Wo liegt der Unterschied?“
„Ich kann mehr bieten, wenn Ihr mir Zeit gebt, um den richtigen Käufer zu finden“, erklärte er.
Meetra schüttelte den Kopf. „Diese Art Zeit steht mir nicht zur Verfügung.“
„Wie bedauerlich“, sagte er mitfühlend. „Das wird sich natürlich auf den Preis niederschlagen.“
„Natürlich.“
„Ich bin bereit, Euch siebentausend imperiale Credits für die gesamte Menge zu bieten“, sagte er, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme, um zu signalisieren, dass dieser Preis nicht verhandelbar war.
Meetra hatte nicht vor, auf eine derart offensichtliche Masche hereinzufallen. Obwohl sie absolut nicht wusste, was imperiale Credits eigentlich wert waren, hatte sie in ihrem Leben bereits genügend Feilscherei erlebt, um zu wissen, dass das Eröffnungsangebot immer nur eine Basis darstellte.
„Zwanzigtausend“, erwiderte sie, obwohl sie wusste, was für eine lächerlich hohe Zahl das war.
„Selbst wenn ich warten könnte, um einen geeigneten Käufer zu finden, könnte ich niemals höher gehen als auf achtzehn“, sagte er. „Ich gebe Euch zehn.“
„Machen wir fünfzehn draus und ich verspreche, ich komme als Erstes zu Euch, wenn ich wieder ein Geschäft tätigen möchte.“
„Ich werde Euch zwölf geben“, sagte er und klimperte mit den Fingern vor ihrem Gesicht. „Ihr werdet niemanden finden, der Euch mehr als elf gibt!“
„Ich verkaufe sie für dreizehn plus eine Information“, antwortete sie.
„Was für eine Information?“
„Ich suche nach jemandem, einem Freund. Ich brauche den Namen von jemandem, der weiß, wie man Leute findet.“
„Leute, die nicht gefunden werden wollen?“
„Das würde ich nicht sagen.“
Der Ladenbesitzer verschränkte wieder die Arme und kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Sagen wir zwölfeinhalb und wir sind im Geschäft. Ich arrangiere sogar das Treffen.“
Zehn Minuten später verließ Meetra den Laden mit zwölftausendfünfhundert imperialen Credits und einer in zwei Tagen erfolgenden Verabredung mit jemandem namens Sechel.
MEETRA WAR ÜBERRASCHT, was für eine gehobene Atmosphäre im Nexusraum
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