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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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herrschte. In den vergangenen zwei Tagen hatte sie gelernt, dass es in der imperialen Gesellschaft nur um Status, Kaste und Klasse ging. Offensichtlich war ihr Kontaktmann ein Wesen von bedeutendem Rang.
    An der Tür wurde sie von einem jungen Menschen empfangen, der teure Kleidung und ein weithin sichtbares Sklavenhalsband trug. Larvit musste sie beschrieben haben, denn er schien zu wissen, wer sie war. „Willkommen im Nexusraum“, sagte der junge Mann und hielt seine Augen respektvoll auf den Boden gerichtet. „Meister Sechel erwartet Euch.“
    In Meetras Augen war Sklaverei eine der abscheulichsten und verabscheuungswürdigsten Praktiken in der gesamten Galaxis. Die Republik hatte die Sklaverei offiziell geächtet, aber sie wusste, dass sie immer noch unter schönfärberischen Begriffen wie verpflichtende Dienstleistung oder lebenslanges Privatgefolge existierte. Auf den von den Hutts kontrollierten Planeten, die sich außerhalb der republikanischen Rechtsprechung befanden, wurden Personen ganz offen wie bewegliches Gut gekauft und verkauft. Irgendwie erschien ihr das, was ihr hier auf Dromund Kaas begegnete, jedoch noch viel schlimmer.
    Im Sith-Imperium war Sklaverei eine gesellschaftliche Institution, wurde durch Gesetze und Vorschriften geregelt und von den Bürgern anscheinend kritiklos akzeptiert. Sklaven waren ein Zeichen des Ranges. Die Wohlhabenden und Einflussreichen benutzten sie als Statussymbole, die sie vor ihresgleichen zur Schau stellten.
    In den Augen der Sklaven lag eine jämmerliche Hoffnungslosigkeit. Sie waren zu einem Leben in Knechtschaft verdammt, ohne jede Aussicht auf Freiheit. Selbst in den Hutt-Welten konnten die Sklaven wenigstens davon träumen, eines Tages in die Republik zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen. Doch im Sith-Imperium konnten Sklaven nirgendwohin fliehen. Man hätte sie auf jedem Planeten verurteilt und bestenfalls zu ihrem wutentbrannten Besitzer zurückgebracht oder an einen neuen verkauft. Zahllose Fluchtversuche endeten in öffentlichen Hinrichtungen – ein langsamer und qualvoller Tod, nach allem, was Meetra aus den offiziellen Berichten von Nathema erfahren hatte.
    „Vergebt mir, Herrin“, sagte der junge Mann, verbeugte sich tief und faltete seine Hände in einer universellen Geste der Bittstellerei, „aber Droiden sind im Club nicht gestattet.“
    „Warte hier, Tee-Drei“, sagte Meetra. Ihre Stimme klang streng, während sie damit kämpfte, ihre Wut über die Lage des jungen Mannes zu verbergen. Leider dachte der Sklave, ihre nur mäßig unterdrückte Wut würde sich auf ihn richten, und er fing an zu zittern.
    Sie konnte die Angst in seinen Augen erkennen und konnte nur mutmaßen, welchen Strafen er ausgesetzt sein würde, falls er einem Gast des Clubs zu nahe trat. Aber zweifellos hätte er noch viel schlimmere Konsequenzen zu ertragen, wenn er gegen die Vorschriften verstoßen und T3 mit ihr hineinlassen würde.
    Sie wagte nicht, ihm ein Wort des Trostes zukommen zu lassen. Sie durfte nichts tun, was Aufmerksamkeit auf sie zog. Also überließ sie den jungen Mann einfach seinem Elend und hoffte insgeheim, seine seelischen Qualen würden rasch vorübergehen, wenn sie erst einmal hineingegangen war.
    „B-bitte folgt mir“, stammelte er. Immer noch zitternd, führte er sie an einen Tisch im hinteren Bereich, an dem bereits ein Sith in teurer Höflingskleidung saß. Anhand seines Auftretens – und der Art, wie er dasaß – konnte sie erkennen, dass er eher Diplomat als Krieger war. Es lag etwas Sanftes und Geschmeidiges in seiner Erscheinung, seine Muskeln waren nicht sonderlich ausgeprägt und er schien nicht das körperliche Selbstbewusstsein zu besitzen, das man so häufig unter jenen bemerkte, die sich auf ihr Kampfgeschick verließen, um zu bestehen. Er gehörte eindeutig zum Adel.
    Meetra machte sich im Geiste die Notiz, ihn nicht zu unterschätzen. Was ihm an körperlicher Befähigung fehlte, machte er wahrscheinlich durch Intellekt und Gerissenheit wieder wett.
    Sechel entließ den jungen Sklaven mit einer abfälligen Handbewegung und bedeutete ihr dann, sich auf dem Stuhl ihm gegenüber an den Tisch zu setzen. Als sie das tat, ließ er ein bestens eingeübtes Lächeln aufblitzen und sie bemerkte etwas Eigenartiges an seinem Gesicht. Neben ihrer roten Haut zeichneten sich die Sith unter anderem durch fleischige Tentakel aus, die ihnen von Wangen und Kinn baumelten. Bei Sechel bestanden zwei der Tentakel nur noch aus entstellten Stümpfen.

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