Star Wars- The Old Republic - Revan
Lage, das Spiegelbild seines Bösen zu sehen. In die Republik einzufallen ist nur der erste Schritt in seinem Plan. Macht und Unsterblichkeit sind ihm zur Besessenheit geworden. Die Dunkle Seite wuchert wie ein Krebsgeschwür in ihm. Sie wächst schneller, als er sie nähren kann. Er hat einen ganzen Planeten verschlungen und hungert immer noch. Und sein Hunger bringt eine alles aufzehrende Furcht. Er lebt seit tausend Jahren und er weiß, dass er noch viele Tausend leben könnte. Er hat Angst vor dem Tod.“
„Jeder hat Angst zu sterben“, entgegnete Meetra.
„Nicht auf diese Weise. Für ihn ist der Tod nicht bloß das Ende seiner körperlichen Existenz. Der Imperator hat ein Jahrtausend darauf verwendet, an Stärke zu gewinnen. Wenn er stirbt, wird er alles verlieren. Die Vorstellung nahezu unendlicher Macht, die ihm durch die Finger rinnt, hat ihn in den Wahnsinn getrieben. In seinem verzerrten Verstand besteht die einzige Möglichkeit zur Erhaltung dessen, was er erreicht hat, in der Vernichtung jeder potenziellen Bedrohung in der Galaxis.“
„Nathema war nur der Anfang“, stimmte Scourge zu. „Er wird einen Planeten nach dem anderen zerstören und seine Macht und sein Wahn werden damit wachsen, bis nur noch er allein übrig ist, ein Herrscher über eine leere, leblose Galaxis.“
Meetra starrte die beiden entsetzt an.
„Ihr wart auf Nathema“, sagte Scourge. „Ihr habt die Leere gespürt. Ihr wisst, wozu der Imperator imstande ist.“
„Sie versteht schon“, meinte Revan, der ihren Gesichtsausdruck treffsicherer deutete als Scourge. „Das ist nicht der Punkt.“
„Er hat Dromund Kaas unter Quarantäne gestellt“, sagte Meetra in dem Versuch, die beiden zur gleichen Schlussfolgerung zu bringen. „Was, wenn er Vorbereitungen trifft, hier das Gleiche wie auf Nathema zu tun?“
Diese Möglichkeit hatte Scourge noch nicht in Betracht gezogen und sie ließ ihn bis ins Mark erschaudern.
„Ist das möglich?“, fragte er. „Nyriss erzählte mir, das Ritual von Nathema hätte Tage gedauert, wenn nicht sogar Wochen. Und der Imperator musste Hunderte mächtiger Sith dazu bringen, mit ihm zusammenzuarbeiten, um ihnen ihre Kraft zu entziehen.“
„Inzwischen ist er stärker“, sagte Revan. „Aber selbst wenn es möglich wäre, glaube ich nicht, dass er so weit gehen würde – zumindest noch nicht. Er geht zu geduldig vor, zu behutsam. Dromund Kaas ist das Herz seines Imperiums und der Sitz seiner Macht. Er sitzt hier auf zu vielen Reichtümern, um einfach alles wegzuwerfen. Aber wenn er erst einmal bereit ist, wird nichts mehr seinen Überfall auf die Republik verhindern können.“
„Wie meinst du das?“, fragte Meetra.
Scourge antwortete an Revans Stelle. „Der Imperator musste seine Pläne geheim halten, weil er wusste, dass der Dunkle Rat sich ihm widersetzen würde. Nun sind sie tot und jeder, den er erwählt, um ihren Platz einzunehmen, wird sich daran erinnern, was mit seinen Vorgängern geschehen ist und zu viel Angst haben, um seine Stimme gegen ihn zu erheben.“
„Und er kann damit auch den Willen seines Volkes lenken“, fügte Revan hinzu. „Er kann behaupten, der Dunkle Rat hätte mit Agenten der Republik zusammengearbeitet und dass er ihn aus diesem Grund hatte ausmerzen müssen. Er wird behaupten, das Sith-Imperium wäre von seinem alten Feind wiederentdeckt worden. Er wird seine Untertanen davon überzeugen, dass die einzige Hoffnung zu überleben, darin besteht, zuerst zuzuschlagen.“
„Er wird seine Botschaft nicht eher verkünden, bis die Ordnung auf Dromund Kaas wiederhergestellt ist“, merkte Scourge an.
„Dann bleibt uns nicht viel Zeit“, stellte Meetra fest, die sich daran erinnerte, mit welcher Effizienz die Garde Nyriss’ Festung überrannt hatte.
„Die Garde patrouilliert in den Straßen, um die Ausgangssperre durchzusetzen“, sagte Scourge. „Nur eine Handvoll ist noch in der Zitadelle stationiert. Für uns der günstigste Augenblick, um den Imperator anzugreifen.“
„Dieses Mal kenne ich seine Methoden und Tricks“, versicherte ihnen Revan. „Ich kann meinen Geist davor schützen, von seinem Willen beherrscht zu werden, und ich kann euch zeigen, wie auch ihr das könnt.“
„Wir sollten bis Tagesanbruch warten“, meinte Scourge. „Bei Tageslicht werden sich weniger Leute draußen aufhalten. Und der Großteil der Garde wird sich in den Kasernen von den Nachtpatrouillen erholen.“
„Gut“, sagte Revan. „Damit hätten wir ein paar
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