Star Wars- The Old Republic - Revan
kommen, seine Präsenz wäre der Grund für ihr Scheitern, denn schließlich war er derjenige, der die Vision gehabt hatte.
Scourge zerbrach sich weiter den Kopf über das Gesehene und versuchte zu verstehen, was es bedeutete und was er deshalb unternehmen sollte. Aber nachdem er ein paar Minuten stumm mit sich selbst im Kreis geredet hatte, wurde ihm klar, dass er allein keine Antworten fand.
Er stand auf und ging zu Revan hinüber. T3 unterbrach die Wiedergabe des Holovids, ließ aber ein Standbild von Revans Frau im Raum schweben.
„Könnte ich mit Euch sprechen?“, fragte Scourge und setzte sich ohne eine Antwort abzuwarten neben den Jedi.
„Könnt Ihr“, sagte Revan, ohne sich die Mühe zu machen, den Blick von der Projektion seiner Familie abzuwenden.
„Ich möchte mehr über die Macht erfahren“, sagte Scourge. „Ich möchte sie so verstehen, wie Ihr es tut.“
Revan sah ihn mit skeptischem Blick an. „Und Ihr möchtet es jetzt erfahren?“
„Es könnte unsere letzte Chance sein“, meinte Scourge. „Ich habe über etwas nachgedacht, das Ihr sagtet, als wir uns das letzte Mal in Eurer Zelle unterhalten haben.“
„Und das wäre?“
„Ihr wusstet, Meetra würde kommen, um Euch zu retten, weil die Macht Euch eine Vision gezeigt hat.“
Revan lächelte. „Ehrlich gesagt, war das geschwindelt. Ich habe versucht, Euch hereinzulegen. Ich hatte gehofft, ihr würdet von meiner Flucht träumen und denken, die Macht wolle Euch zeigen, dass Ihr mir helfen sollt.“
„Geschieht es so?“, fragte Scourge leicht verärgert über Revans Bekenntnis. „Man empfängt sie in seinen Träumen?“
„Nein. Eine Machtvision ist intensiver als jeder Traum. Da ist eine Eindringlichkeit die einen praktisch anspringt und die Einzelheiten verblassen nicht. Aber ich dachte, Ihr könntet den Unterschied nicht erkennen.“
Jetzt schon , dachte Scourge.
„Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, Euch angelogen zu haben“, sagte Revan in Fehldeutung des Schweigens von seinem Gefährten. „Aber falls Ihr Euch dadurch besser fühlt: Nachdem wir miteinander sprachen, hatte ich tatsächlich eine Vision von Meetra.“
„Das erscheint wie ein höchst unwahrscheinlicher Zufall“, meinte Scourge.
„Das ist nun einmal die Eigenart der Macht“, erwiderte Revan. „Ursache und Wirkung befinden sich nicht in einer geradlinigen Beziehung. Die Macht geht über Raum und Zeit hinaus, sie strömt durch uns hindurch und um uns herum. Sie beeinflusst Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Vielleicht habe ich Euch deshalb von Visionen erzählt, weil ich wusste, dass die Macht versucht, zu mir vorzudringen. Oder vielleicht ist Meetra nach Dromund Kaas gekommen, weil ich Euch gesagt habe, jemand würde kommen, um mich zu retten.“
„Aber sie hat lange vor unserem Gespräch angefangen, nach Euch zu suchen“, setzte Scourge dagegen.
„Es ist kompliziert“, sagte Revan mit einem geheimnisvollen Lächeln. „Jedi-Gelehrte haben Jahrhunderte darauf verwendet, die Wege der Macht zu verstehen und wir haben trotzdem nur an der Oberfläche gekratzt.“
Schweigend versuchte Scourge, das Gehörte zu verdauen. Gleichzeitig versuchte er, die Frage zu formulieren, die ihm die gewünschten Antworten geben würde, ohne preiszugeben, was er gesehen hatte. „Und als Ihr dann die Vision von Meetra gehabt habt, wart Ihr überzeugt, dass sie kommen würde? Wart Ihr Euch absolut sicher, dass sie helfen würde, Euch zu befreien?“
Revan schüttelte den Kopf. „Wir können uns niemals irgendeiner Sache sicher sein. Die Zukunft befindet sich in ständiger Bewegung und eine Vision zeigt einem nur eines von vielen möglichen Ergebnissen.“
„Welchen Zweck haben Visionen dann?“
„Sie leiten uns“, erklärte Revan. „Sie setzen uns Prioritäten. Sie zeigen uns ein Ziel, nach dem wir streben sollen, oder etwas, dem wir vorbeugen können.“
„Also sind sie nicht allgemeingültig?“
„Wie ich bereits sagte, die Zukunft ist in ständiger Bewegung.“
Es entstand wieder ein längeres Schweigen, bevor Scourge eine weitere Frage stellte. „Habt Ihr irgendeine Vision dessen gehabt, was geschehen wird, wenn wir dem Imperator gegenübertreten?“
„Nein“, sagte Revan. „Die Dunkle Seite vernebelt meinen Blick. Wir begeben uns in eine Zeit und an einen Ort der Schatten und ich kann nicht versprechen, ob wir jemals wieder herauskommen werden.“
„Macht Euch das keine Angst?“
„Furcht ist nur eine Emotion, ein Streich, den uns
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