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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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hatten. Meetra verfiel in das, was Revan ihre Kriegertrance nannte, und saß still und aufrecht da, den Blick starr geradeaus auf nichts Bestimmtes gerichtet.
    Während des Krieges gegen die Mandalorianer hatte er sie oft so gesehen. Vor jedem größeren Gefecht versuchte sie, ihre Gefühle zu ordnen und sich von all ihrer Furcht und Wut zu reinigen, damit die bevorstehende Gewalt sie nicht auf die Dunkle Seite zog. Sie glaubte, sich in ein perfektes Medium für die Macht verwandeln zu können, in eine unbestechliche Waffe des Lichts.
    Revan war sich nicht mehr sicher, ob etwas Derartiges überhaupt möglich war, aber er sagte nichts zu Meetra, aus Sorge, sie in ihrer Übung zu unterbrechen.
    Dank seines wiederhergestellten Gedächtnisses erinnerte sich Revan, dass auch er sich früher vor jedem Kampf an eine Reihe Rituale gehalten hatte. Er hatte seine Reflexion im Spiegel betrachtet, das Gesicht hinter der Maske verborgen, während er den Jedi-Kodex wieder und wieder aufsagte, bis die Worte ineinander zu verschmelzen schienen und sich ihre Bedeutung in der rhythmischen Wiederholung des Mantras verlor.
    In jenen Tagen hatte er geglaubt, dies könne ihn vor der Dunklen Seite schützen, doch inzwischen gab er sich nicht länger solchen Illusionen hin. Er war älter und weiser. Er verstand, dass die beiden Seiten der Macht enger miteinander verwoben waren, als es die Jedi oder Sith jemals zugeben würden. Er hatte gelernt, auf der Messerschneide zwischen ihnen zu balancieren, und sowohl aus der Hellen wie aus der Dunklen Seite Kraft zu ziehen.
    Doch so sehr sich die Dinge auch verändert haben mochten, verspürte er bei ihrem Aufbruch immer noch den alten Kitzel des Ruhmes – ein schwaches Echo der jugendlichen Impulsivität, die ihn so viele Jahre zuvor dazu gebracht hatte, sich dem Rat zu widersetzen und seine Jedi-Kameraden in einen Krieg zu führen.
    Sogar T3 verhielt sich seltsam kleinlaut, als ob die Schwere ihrer Lage ebenso drückend auf dem Astromech lastete wie auf seinen organischen Gefährten.
    Revan wusste, dass er sich um Meetra oder den treuen Droiden keine Sorgen machen musste. Bei Scourge hingegen sah das anders aus. Die Unterhaltung, die sie in der vergangenen Nacht geführt hatten, ließ kaum Zweifel daran, dass der Sith beunruhigt war. Im Gegensatz zu dem Jedi hatte er nicht ein ganzes Leben darauf verwendet, sich auf diese Sache vorzubereiten. Der Gedanke der Selbstopferung fiel denjenigen, die auf dem Pfad des Lichts wandelten, leichter. Auch wenn er sich gelegentlich auf die Dunkle Seite verirrte, begrüßte er den Edelmut darin.
    Für den Sith gab es jedoch so etwas wie einen edlen Tod nicht. Scourge konnte die Idee des Opfers nachvollziehen, aber nur, solange es darum ging, andere zu opfern. Man hatte ihm beigebracht, das Überleben über alles andere zu stellen. Selbst seine Bereitschaft, sich Revan und Meetra anzuschließen, beruhte auf reinem Selbsterhaltungstrieb. Letzten Endes wünschte er sich den Sieg nur um seinetwillen und nicht irgendjemand anderem zuliebe.
    Vielleicht gab es nichts, was den Unterschied zwischen Heller und Dunkler Seite besser hätte veranschaulichen können, und Revan wusste, dass es Scourge die Sache erschweren würde. Während ihrer kurzen Unterhaltung hatte er versucht, es ihm verständlich zu machen, aber es war schwer, Jahre der Lehren innerhalb einer einzigen Nacht rückgängig zu machen. Trotzdem schien sich der Sith an diesem Morgen recht gut zusammenzunehmen.
    „Ich darf mit dem Gleiter nicht zu nahe heran“, sagte Scourge gerade, während er über den äußersten Randbezirken von Kaas City zur Landung ansetzte. „Sie könnten Ionenkanonen in Stellung gebracht haben, um alle nicht autorisierten Fahrzeuge abzuschießen.“
    Sie gingen zu Fuß weiter und marschierten durch die leeren Straßen in Richtung Zitadelle. Auf ihrem Weg begegneten sie nicht einer lebendigen Seele. Abgesehen von der Garde des Imperators schien sich niemand während der Ausgangssperre hinauszuwagen und drei machtsensitive Individuen und ein mit Optik- und Audiosensoren der Spitzenklasse ausgestatteter Astromech hatten keine Probleme, der Handvoll Patrouillen aus dem Weg zu gehen, die durch die Straßen zogen.
    Je weiter sie sich dem Stadtzentrum näherten, desto häufiger und hervorstechender traten die Spuren des Chaos der vergangenen Nacht zutage. Die meisten Fensterscheiben lagen in Scherben und viele Gebäude waren rauchgeschwärzt oder vollkommen ausgebrannt. Wie Pockennarben

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