Star Wars- The Old Republic - Revan
wurde, dass die Beantwortung seiner Frage vielleicht der schnellste Weg war, ihn wieder loszuwerden, fing sie an zu sprechen.
„Meetra war dem Masseschattengenerator sehr viel näher als Ihr es wart. Sie bekam die Detonationswelle zu spüren und sie wäre dabei fast umgekommen. Es machte sie verwundbar und gleichzeitig spürte sie durch die Macht die Tode der Mandalorianer und ihrer Kampfgefährten. Das war in ihrem geschwächten Zustand alles zu viel für sie. Es hätte sie umgebracht.“ Sie machte eine Pause um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, dann fuhr sie fort. „Instinktiv schützte sie sich auf die einzige Art und Weise, die sie kannte. Sie trennte sich von der Macht … für immer.“
„Das tut mir leid“, sagte Revan aufrichtig. „Das wusste ich nicht.“
„Wirklich?“, erwiderte Atris wütend. „Weshalb habt Ihr und Malak sie dann zurückgelassen, als Ihr Euch in die Unbekannten Regionen aufgemacht habt? Ihr wart Euch darüber im Klaren, dass sie Euch nicht weiter von Nutzen sein würde, also habt Ihr sie im Stich gelassen. Das ist der Grund, weshalb sie zum Orden zurückkehrte, um sich seinem Urteil zu stellen.“
„Darauf bin ich in Eurem Bericht nicht gestoßen. Ist das eine Tatsache oder nur Spekulation?“
Ihre Weigerung, etwas darauf zu erwidern, war Antwort genug.
„Selbst wenn das, was Ihr sagt, wahr wäre“, fuhr Revan fort, „bin ich nicht mehr derselbe. Ist es richtig, mich immer noch für diese Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen?“
„Ein Chalarax verändert seine Flecken nicht“, murmelte sie.
Revan war zu sehr mit dem Versuch beschäftigt, die neuen Informationen zu verarbeiten, um auf den Kommentar einzugehen. Wenn Meetra von der Macht getrennt war, würde das erklären, warum er nicht in der Lage war, ihre Präsenz zu spüren. Das bedeutete, sie konnte noch irgendwo am Leben sein; sie konnte immer noch irgendetwas wissen, was ihm helfen konnte, die Bedeutung seiner Vision zu verstehen.
„Wisst Ihr, wohin sie gegangen ist?“, fragte er. „Ich muss mit ihr sprechen.“
„Habt Ihr nicht schon genug angerichtet?“, entgegnete Atris. „Es ist Eure Schuld, dass sie sich dem Rat widersetzte und den Orden verraten hat. Es ist Eure Schuld, dass sie sich von der Macht getrennt hat. Für Jedi ist dieses Schicksal schlimmer als der Tod!“
„Ich bin dem Tod näher gekommen als die meisten“, entgegnete Revan, „und ich kann Euch versichern, dass das nicht stimmt.“
Atris schnaubte verächtlich. „Das ist der Unterschied zwischen uns. Ich lebe für die Macht. Ihr lebt für Euch selbst.“
Revan zuckte mit den Schultern. Er wusste, eine philosophische Debatte würde ihn Meetras Spur nicht näher bringen. „Was immer Ihr auch von mir haltet“, sagte er, „ich habe Meetra zu nichts von alledem gezwungen. Sie hat ihre eigenen Entscheidungen getroffen und jetzt sollte es auch ihre Entscheidung sein, ob sie mit mir sprechen will, nicht Eure. Wenn Ihr wisst, wo sie ist, dann müsst Ihr es mir sagen.“
„Ich habe seit der Verhandlung nicht mehr mit ihr gesprochen“, antwortete Atris mit zusammengebissenen Zähnen und Revan wusste, dass sie die Wahrheit sagte. „Ich weiß nicht, wohin sie gegangen ist, und ich hoffe, ich sehe sie nie wieder. Die Verbannte hat den Orden verraten, genau wie Ihr.“
„Ihr seid hier nicht willkommen. Geht nach Hause zu Eurer Frau !“ Das letzte Wort sprach Atris mit solcher Giftigkeit aus, dass sie beinahe daran erstickte.
„Na, na, na“, sagte Revan und drohte ihr mit dem Finger. „Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.“
Ihre Lippe verzog sich zu einem Knurren. Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Raum. Revan wartete, bis das Geräusch ihrer Schritte auf der Treppe verhallte, dann nahm er langsam wieder Platz.
Nachdem Atris weg war, konnte er seine sarkastische Maskerade aufgeben. Ungeachtet dessen, was er ihr erzählt hatte, konnte er nicht umhin, sich für Meetra verantwortlich zu fühlen. Er hatte Atris nicht die Befriedigung gönnen wollen, seine Schuldgefühle und seinen Kummer zu erkennen, aber nun, da er wieder allein war, brachen die Emotionen wieder an die Oberfläche. Der Großteil seiner konkreten Erinnerungen an Meetra war verloren. Ihm blieben nur unzusammenhängende Fetzen. Aber sie hatte einmal zu seinen engsten Freunden gehört und er verspürte immer noch eine starke emotionale Bindung zu ihr.
Er sackte nach vorn und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er rechnete mit Tränen, aber
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