Star Wars- The Old Republic - Revan
jung für ihren Posten, etwa in Bastilas Alter, aber ihre Haare waren platinweiß. Sie hatte kalte, blaue Augen und einen blassen Teint, der von einem Leben innerhalb des Archivs, geschützt vor den Strahlen der Sonne, kündete.
„Atris“, sagte Revan mit einem Nicken und einem gezwungenen Lächeln, während er innerlich fluchte.
Atris, die einmal eine enge Freundin von Meetra gewesen war, hatte es abgelehnt, sich jenen anzuschließen, die gegen die Mandalorianer in den Kampf zogen. Als entschiedene Traditionalistin teilte sie die ablehnende Haltung gegenüber Revan, die den älteren und konservativeren Meistern eigen war. Von allen Leuten, die ihn bei seiner Suche hätten stören können, fielen ihm nur wenige ein, denen er widerwilliger begegnet wäre.
„Versucht Ihr immer noch Eure verlorenen Erinnerungen wiederzuerlangen?“, fragte sie ein bisschen zu selbstgefällig und Revan wurde klar, dass ihr Auftauchen kein Zufall war.
Atris musste den Bericht, den er gelesen hatte, markiert haben, sodass es ihr gemeldet wurde, wenn ihn jemand abrief. Gegen solche Sicherheitsmaßnahmen gab es keine Regeln oder Vorschriften, aber sie wurden nur selten angewendet. Im Allgemeinen respektierten die Angehörigen des Rates des Ersten Wissens die Privatsphäre der Jedi, die das Tempelarchiv besuchten. Obgleich Revan versucht hatte, seine Nachforschungen ungestört anzustellen, hatte er nichts Falsches getan – und er brauchte immer noch Antworten.
„Dieser Bericht scheint ein paar wichtige Einzelheiten nur zu streifen“, sagte er. „Schlampige Arbeit“, fügte er einer plötzlichen Eingebung folgend hinzu. Er konnte Atris’ Empörung erkennen und wusste, dass er richtig gelegen hatte: Sie hatte den Bericht nicht nur markiert, sie hatte ihn auch verfasst.
„Vielleicht könnt Ihr nur die offensichtliche Wahrheit vor Euren Augen nicht sehen“, schnappte sie zurück.
Revan lächelte. All den Jedi-Lehren über Frieden und Gelassenheit zum Trotz, hatte er schon immer ein Händchen dafür gehabt, die allzu scheinheiligen Mitglieder des Ordens, wie Atris eines war, in Rage zu bringen.
„Dann bedarf ich wohl der Hilfe Eurer großen Weisheit, um zu begreifen, was ich übersehe.“
„Wie kommt Ihr darauf, dass ich irgendetwas zu Eurer Hilfe tun würde?“
„Ich bin immer noch ein Jedi und Meetras Verurteilung ist eine aktenfällige Angelegenheit“, erinnerte er sie auf einmal wieder ernst. „Ich habe das Recht, die Wahrheit über das, was passiert ist, zu erfahren. Die ganze Wahrheit.“
„Was gibt es da noch zu erzählen? Sie hat den Fehler begangen, Euch zu folgen. Ihr habt sie auf den Pfad zur Dunklen Seite geführt. Sie hat eine unverzeihliche Tat begangen und dafür hat der Rat sie verbannt.“
„Es war eine Verzweiflungstat in verzweifelten Zeiten“, erwiderte Revan. „Und der Masseschattengenerator war ein experimenteller Prototyp. Wie konnte der Rat sich sicher sein, dass Meetra überhaupt wusste, was geschehen würde? Was, wenn das alles nur ein Fehler war? Ein schreckliches Versehen?“
„Der Masseschattengenerator war eine Kriegswaffe“, entgegnete Atris mit kühler, rationaler Ruhe. „Sein einziger Zweck war Tod und Zerstörung, und sie hat den Befehl gegeben, ihn zu aktivieren. Wie sollte das ein Versehen sein?“
„Aber sie hat ihre Taten offensichtlich bedauert und sie hat sich freiwillig dem Rat ergeben. Weshalb sollten sie ihr gegenüber keine Gnade zeigen?“
„Sie mussten ein Exempel an ihr statuieren.“ Atris gab sich nicht die Mühe, ihre Verbitterung aus der Stimme zu halten. „Sie wurde zu einem Symbol für all jene, die sich dem Willen des Rates widersetzten. Gnade stand nicht zur Wahl.“
„So einfach kann es nicht sein“, bohrte Revan weiter. „Meine Verbrechen waren weitaus schlimmer und trotzdem hat der Rat mir eine zweite Chance gegeben.“
„Ihr könntet für uns immer noch von Nutzen sein.“
Revan spürte, dass es etwas gab, was sie verschwieg. „Was soll das bedeuten? Meetra war eine mächtige Jedi. Warum hat der Rat nicht versucht, sie zu retten?“
Die Archivarin schüttelte ungläubig den Kopf. „Ihr habt wirklich keine Ahnung, was Ihr ihr angetan habt, nicht wahr?“
„Nein, habe ich nicht“, fauchte Revan, der seiner Frustration jetzt freien Lauf ließ. „Mein Gedächtnis hat so viele Löcher wie ein kaminoanischer Schwamm. Also, warum erzählt Ihr es mir nicht einfach?“
Atris funkelte ihn an und biss sich auf die Unterlippe. Dann, als ihr klar
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