Star Wars- The Old Republic - Revan
bestätigten, dass Murtogs Trupps den Eingang geknackt hatten.
Scourge sprang durch die Luke, die ins obere Stockwerk des Lagerhauses führte. Dort gab es keine Zwischenwände; die Etage bestand aus einem einzigen, weitläufigen Raum. In der hinteren Ecke führte eine Treppe hinunter in die untere Etage. Vor einer der Wände lag eine Reihe Matratzen, aber hauptsächlich schien der Raum als Speicher zu dienen. Überall standen Kisten und Truhen zusammen mit einer willkürlichen Ansammlung aus Rüstungen, Waffen und anderer militärischer Ausrüstung. Neben den Matratzen hatten die Separatisten ein Computerterminal aufgestellt, auf dem auch vier leere Bildschirme standen, die einmal die Bilder der Sicherheitskameras auf dem Dach angezeigt hatten.
All das nahm Scourge in sich auf, ohne bewusst darüber nachzudenken – sein Hauptaugenmerk galt den zwanzig oder mehr Menschen, die sich damit abmühten, ihre Kampfanzüge anzulegen, um sich unten ins Getümmel zu werfen. Zu ihrem Pech sollte es nicht dazu kommen. Wie ein roter Sturm fegte Scourge durch ihre Reihen, schlug nach links und rechts und säbelte Gliedmaßen und Köpfe ab. Brutale Machtstöße packten seine Opfer und schleuderten sie wie Stoffpuppen herum, sodass Knochen und Schädel brachen.
Die Separatisten boten praktisch keinen Widerstand. Sie wurden völlig überrumpelt. Mit einem Angriff vom Dach hatten sie nicht gerechnet. Sie waren keine Soldaten. Das hier waren gewöhnliche Männer und Frauen, die gerade einmal eine einfachste Grundausbildung erhalten hatten, als sie sich der Sache angeschlossen hatten. Scourges plötzlicher, wilder Angriff und das blutige Gemetzel, das er dabei veranstaltete, versetzte sie in Panik. Er schlang ihre Urangst in sich hinein. Manche tötete er, andere ließ er tödlich verwundet und zuckend am Boden liegen, wo ihr Leben noch dreißig oder vierzig qualvolle Sekunden andauerte, in denen ihre schrillen Schmerzensschreie seinen Blutdurst weiter schürten.
Hätten die Separatisten ihre Anstrengungen zu einem konzentrierten, organisierten Gegenangriff koordiniert, wären sie vielleicht in der Lage gewesen, es mit ihm aufzunehmen. Aber sie liefen nur auseinander und rannten um ihr Leben. Scourge saugte ihr Entsetzen und ihre Verwirrung in sich auf und spürte die anwachsende Kraft der Dunklen Seite. Er kanalisierte diese Kraft, konzentrierte sie neu und entfesselte sie in Wellen, die durch den Raum schlugen und die panische Flucht seiner Feinde weiter antrieben.
Als es zwei jungen Frauen gelang, dem Ansturm aus Angst zu widerstehen und sich zu wehren, war er im Nu bei ihnen und schlug sie mit ein paar raschen Hieben seines Lichtschwerts nieder. Alle anderen rannten davon. Manche flüchteten die Treppe hinunter. Scourge ließ sie laufen; an Murtogs Trupps würden sie nicht vorbeikommen. Andere versuchten, sich zu verstecken und kauerten sich hinter die Kisten und Truhen. Aber Scourge musste sie gar nicht sehen, um sie zur Strecke zu bringen. Er konnte sie durch die Macht spüren, zitternd und still schluchzend, ihre Hirne vom Schock betäubt. Sein Atem ging schwer, nicht vor Erschöpfung, sondern vor Erregung, während er sie sich einen nach dem anderen griff.
In Minutenschnelle war alles vorbei. Erst dann, als er allein inmitten der Leichen stand, bemerkte Scourge, dass der Gefechtslärm unter ihm verstummt war. Ohne weitere Zeit zu vergeuden, durchquerte er den Raum und lief die Treppe hinunter. Die untere Etage ähnelte der darüber: Bis auf eine Reihe Büros, die sich an der Ostseite des Gebäudes entlangzogen, gab es keine Zwischenwände; der Boden war übersät mit Kisten und Vorräten. Überall lagen Leichen verstreut. Die meisten gehörten zu den Separatisten, aber Scourge bemerkte auch drei oder vier, die Nyriss’ Farben trugen. Der Rest von Murtogs Trupp durchsuchte systematisch die Toten und hielt nach Überlebenden Ausschau, die verhört werden konnten.
Scourge schüttelte den Kopf ob dieser Zeitverschwendung. Jede separatistische Organisation hatte die meiste Furcht vor dem Verrat von innen. Es wussten immer nur zwei oder drei Leute an der Spitze etwas Nützliches und die würden niemals zulassen, dass man sie lebend gefangen nahm.
Zufrieden darüber, dass das Gebäude gesichert war, schaltete er das Lichtschwert aus und hakte es an den Gürtel. Dann aktivierte er das Komlink am Handgelenk.
„Alles klar, Murtog. Bringt Sechel rein.“
„Wir sind bereits drinnen“, antwortete ihm Murtogs Stimme. „Wir
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