Star Wars- The Old Republic - Revan
dass er an den Stellen, an denen die Riemen beim Aufschlag an ihm gezerrt hatten, Schrammen haben musste. Im Sitz daneben, tat Canderous es ihm gleich. T3 löste einfach seine Rollen aus den Halterungen und zockelte los.
„Manchmal ist es vielleicht gar nicht so schlecht, ein Droide zu sein“, stöhnte Canderous beim Aufstehen und rieb sich mit der linken Hand die rechte Schulter.
„In etwa dann, wenn man durch einen Schneesturm marschieren muss?“, fragte Revan. „Diese Schneewehe liegt mindestens fünf Kilometer vom Lager entfernt.“
Als Antwort gab Canderous nur ein Schnauben von sich.
Während der große Mandalorianer ihre Ausrüstung und Vorräte für den Marsch aus dem Frachtraum holte, führten Revan und T3 eine Diagnose an der Hawk durch, um das wahre Ausmaß des Schadens festzustellen.
„Sieht gar nicht so schlimm aus“, meinte Revan als sie fertig waren. „Meinst du, du bekommst das repariert, während wir zum Lager unterwegs sind?“
T3 piepte zweimal.
„In dem ganzen Schnee da draußen wirst du nur schwer mit uns mithalten können“, mahnte ihn Revan. „Außerdem muss jemand dableiben, um auf das Schiff aufzupassen.“
Mit einem widerwilligen Pfeifen gab der Astromech sein Einverständnis.
„Du fängst mit den Reparaturen an, ich greife Canderous unter die Arme.“
Fast eine ganze Stunde benötigten sie, bis sie bereit waren, sich hinaus in das eisige Ödland zu wagen. Sie hatten sich von Kopf bis Fuß in dicke Winterkluft eingemummelt: Schneehosen, Kapuzenjacken, Schals, Schutzbrillen, schwere Stiefel und pelzgefütterte Handschuhe – alles ganz in Weiß, um besser getarnt zu sein, falls sie in Schwierigkeiten gerieten.
Canderous hatte sich mit einem schweren Repetier-Blasterkarabiner bewaffnet. Er bot Revan eine ähnliche Waffe an, aber der Jedi schüttelte den Kopf.
„Mit diesem Lichtschwert würde ich nicht rumwedeln, wenn wir in das Lager kommen“, meinte Canderous. „Jedi sind hier draußen nicht sehr beliebt.“
Revan runzelte die Stirn und nickte. Er wusste, dass Canderous recht hatte, aber er war nicht gerade begeistert von der Vorstellung, die Riesenkanone mit sich herumzuschleppen. Er griff sich zwei Blasterpistolen. „Mir reichen die hier“, sagte er und schob sie zu beiden Seiten ins Gurtzeug an den Hüften.
„Wie du meinst“, sagte Canderous mit einem Achselzucken. Dann fügte er hinzu: „Lass mich reden, wenn wir das Lager erreichen. Vergiss nicht: Das sind meine Leute.“
„Damit kann ich leben“, erwiderte Revan und schlug auf den Schalter, über den die Laderampe des Frachtraums hinuntergelassen wurde. „Aber wenn wir da sein wollen, bevor’s dunkel ist, sollten wir besser los.“
Sie bugsierten den Repulsorschlitten, auf den sie ihre Ausrüstung gepackt hatten, die Rampe hinunter in das tosende Schneetreiben. Der heulende Wind drohte, sie glatt umzuwehen, und machte es fast unmöglich, sich zu unterhalten. Der herumwirbelnde Schnee raubte ihnen beinahe die Sicht, aber Revan gab die Lagerkoordinaten in einen tragbaren Positionsanzeiger ein, um den Weg zu bestimmen, und teilte Canderous die Strecke per Handzeichen mit. Die dicken Schichten ihrer Kleidung machten die Unter-null-Bedingungen erträglich und die schwere Arbeit, auf unebenem Boden durch den tiefen Schnee zu stapfen, half ebenfalls dabei, sie warm zu halten.
Nach fast zwei Stunden langsamen Vorankommens, sah Revan den Umriss eines kleines Berges, der sich vor ihnen abzeichnete. Er gab Canderous Zeichen und signalisierte ihm, dass das Lager auf der anderen Seite lag. Der Mandalorianer nickte und gab ihm zu verstehen, dass sie schneller marschieren mussten. Revan nickte zustimmend. Das Licht um sie herum nahm ab, während Rekkiads Sonne – vom Sturm verdeckt – langsam unterging. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten, war ein Marsch durch völlige Dunkelheit.
Als sie um den Fuß des Berges herumgingen und die windabgewandte Seite erreichten, flaute der Sturm fast völlig ab. Es dauerte nicht lange, bis sie den matten Schimmer der Lichter im Lager sehen konnten.
Stück für Stück wurden weitere Einzelheiten des Lagers sichtbar. Nur ein paar Meter vor einer senkrechten Eiswand am Fuß des Berges stand ungefähr ein Dutzend kleine Zelte. Ein Stück abseits der Zelte stand ein behelfsmäßig errichteter Schuppen. Revan bemerkte zwei Generatoren, die daran angeschlossen waren, zweifellos, um für Energie und Wärme zu sorgen, und er nahm an, dass der Schuppen sowohl als
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