Star Wars- The Old Republic - Revan
Mandalorianer kannte, hatte er eine unterschwellige Anspannung in ihm gespürt. Wie ein Soldat auf feindlichem Terrain, war er ständig bereit zum Kampf. Als Mandalorianer wurde er von den Leuten in der Republik niemals voll akzeptiert und das wusste er auch.
Jetzt wirkte er jedoch anders. Er blieb immer noch schroff und wortkarg, aber seit sie Coruscant verlassen hatten, gab er sich weniger grimmig und dafür deutlich entspannter. Er wollte endlich wieder unter seine Leute kommen und hatte nicht vor, sich dabei von solchen Lappalien wie einem nicht vorhandenen Lager oder einem beschädigten Landegestell aufhalten zu lassen.
Zugegebenermaßen hatte aber auch Revan nicht vor, ihre Suche aufzugeben. Es stand zu viel auf dem Spiel, um kehrtzumachen. Was bedeutete, dass Canderous recht hatte: Die einzige echte Alternative bestand darin, weiter nach dem Ordo-Clan Ausschau zu halten und auf Glück hoffen.
Revan brachte die Hawk wieder tief hinunter, aber dieses Mal drosselte er sie auf halbe Geschwindigkeit. Die peitschenden Winde sorgten für einen holprigen Flug, aber wenigstens blieb ihm jetzt mehr Zeit, um zu reagieren, falls irgendetwas schiefging.
„Schau mal nach, ob du irgendwas machen kannst, um die Sensoren zu verstärken“, sagte er zu T3.
Der kleine Astromech zwitscherte vergnügt und fuhr einen kleinen Anschlussarm aus einem Fach an der Seite aus, um direkt mit den Systemen der Hawk zu kommunizieren.
Während T3 arbeitete, begann Revan ein Suchmuster mit den ursprünglichen Koordinaten des Lagers in der Mitte abzufliegen. Immer größere Kreise ziehend flog er mit der Hawk eine Spirale ab und ließ dabei die Sensoren den Boden nach Lebenszeichen abtasten. Plötzlich fing T3 an, aufgeregt zu piepen. Canderous beugte sich vor, um einen Blick auf die Scanner-Anzeige zu werfen.
„Ich glaub, dein Droide setzt langsam Rost im Hirn an“, sagte er. „Ich seh gar nichts.“
Revan hütete sich davor, an dem kleinen Astromech zu zweifeln. „Kannst du das Bild vergrößern?“, fragte er T3.
T3 antwortete mit einem tiefen Pfeifen und eine Sekunde später erschien ein statisch verzerrtes Wärmebild auf dem Schirm. Die Einzelheiten waren schwer zu erkennen, aber es schien eine kleine Ansammlung aus Zelten und provisorischen Unterkünften zu sein, die leewärts an der Seite eines kleinen Berges aus Eis und Schnee saß.
„Das könnten sie sein“, gab Canderous zu und streckte eine seiner klobigen Hände aus, um T3 freundlich den Kopf zu tätscheln. Der Droide protestierte ärgerlich quäkend und er zog die Hand rasch zurück.
„Sieht nicht so aus, als hätte das Lager eine Landepiste“, bemerkte Revan. „Siehst du irgendeinen Platz, wo wir aufsetzen können?“
T3 verkleinerte die Ansicht wieder und passte die Sensoren entsprechend an, damit sie hin und her über die Schneefläche schwenkten. Ein paar Sekunden später vergrößerte er das Bild wieder.
„Perfekt“, sagte Revan lächelnd. „Gute Arbeit, Tee-Drei.“
„Ähm … das ist keine Landepiste“, warnte Canderous. „Das ist eine riesige Schneewehe.“
„Mit ’nem ramponierten Landegestell werden wir was brauchen, um den Stoß zu dämpfen, wenn wir aufsetzen.“
„Und du glaubst, das funktioniert?“
„Klar“, erwiderte Revan. „Aber du schnallst dich besser an, nur für den Fall.“
Hastig ließ Canderous den Sicherheitsgurt einrasten, während Revan die Hawk in den Sinkflug brachte. T3 flitzte durch das Cockpit zu den im Boden verankerten Metallklammern und arretierte seine Rollen mit einem metallenen Klunk .
Revan kämpfte gegen Sturm und Anziehungskraft an und hatte alle Mühe, das Schiff im Landeanflug gerade zu halten. Kurz bevor sie aufsetzten, packte eine Windbö die Ebon Hawk und kippte sie stark nach Steuerbord. Revan riss den Knüppel nach Backbord, in dem verzweifelten Versuch, es vor einem seitlichen Überschlag zu bewahren. Es bohrte sich in einem Fünfundvierzig-Grad-Winkel in die Schneewehe und schnitt einen fünfzig Meter langen Graben in den Pulverschnee, bevor es schließlich zum Stehen kam.
Als er durch das kleine Cockpitfenster schaute, sah Revan nichts als blau-weißes Gestöber. Die gesamte vordere Hälfte der Hawk hatte sich in die Verwehung gegraben. Die Sensoren zeigten jedoch an, dass die Hawk , abgesehen vom ohnehin schon beschädigten Landegestell, relativ unversehrt davongekommen war – und noch wichtiger: die Insassen ebenfalls.
Vorsichtig löste Revan seinen Sicherheitsgurt, denn ihm war klar,
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