Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
die Gebäude allerdings in einem Stück.
Jesmin und Wran trafen als Letzte ein, in einem großen, kastenförmigen grauen Liefergleiter, den sie erworben hatten. Im geräumigen Frachtraum des Speeders befand sich die »heiße Ware« – die schmutzig weiße Duraplast-Transportkiste, die ganz von Corellia hierhergeschafft werden musste, was nur durch das Zahlen von Schmiergeld bei jeder Transfer- und Inspektionsstation möglich gewesen war. In der Kiste waren einige von Scuts Gewebeproben, die den lokalen Gesundheitsbehörden nicht gefallen oder ihnen sogar Angst einjagen würden, sowie eine Vielzahl von Waffen – einschließlich Wrans Scharfschützengewehr –, die jeden Friedenshüter dazu veranlasst hätten, einen Haftbefehl auszustellen.
Scut mit seinem neuen Gesicht – einem länglichen, kantigen Menschenantlitz mit Bürstenschnitt und einem rätselhaften kleinen Lächeln – richtete sein Labor in einem der abseits gelegenen Fertiggebäude ein. Thaymes, der für das Team die Computer- und Kom-Aufgaben übernahm, beschaffte einen kompakten Holoprojektor von einem hiesigen Hersteller und baute ihn an einer Wand des Hauptraums des größten Gebäudes auf: dem Operationszentrum. Außerdem installierte Thaymes in einer Ecke derselben Kammer ein aufwendiges Computer- und Kommunikationssystem.
Trey, der für Herstellung und Wartung der Ausrüstung zuständig war, bezog mit seiner Werkstatt den Fertigbau neben Scuts Labor. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, an den Fahrzeugen herumzubasteln, richtete er in einer Ecke desselben Gebäudes einen Trainingsbereich ein. Huhunna spannte eine Hängematte hoch in den Bäumen in der Nähe der Gebäude und half Jesmin dann dabei, an strategisch wichtigen Punkten rings um das Gelände Sensoren im Blattwerk zu verstecken. Drikall zog in eins der kleineren Fertiggebäude, in dem er nicht bloß sein eigenes Quartier einrichtete, sondern ebenso eine kleine Medistation. Die anderen hingegen nahmen sich Zimmer im selben Gebäude, in dem sich auch das Einsatzzentrum befand.
Als die Nacht hereinbrach, hatten sie schließlich fertig ausgepackt und ihre Ausrüstung einsatzbereit gemacht. Sie versammelten sich im Einsatzzentrum.
Myri schaute sich gereizt um. »Ich weiß, was wir vergessen haben: Kochgeschirr für die Küche.«
Jesmin sackte in einem der Stühle zusammen, die die vormaligen Betreiber der Anlage zurückgelassen hatten. »Morgen. Heute Nacht können wir mit Feldproviant überleben.«
Voort ging an der Außenwand entlang und zog Jalousien zu. »Seltsamerweise fühle ich mich hier ganz wie zu Hause.«
Jesmin schüttelte den Kopf. »Noch haben wir keinen Sprengstoff unter sämtlichen Fußböden platziert, um den Laden in die Luft zu jagen, wenn wir verschwinden. Erst wenn das erledigt ist, wird das hier unser Zuhause.«
Voort schloss die Jalousien des letzten Sichtfensters. »Du bist wirklich die Tochter deines Vaters.« Er wandte sich an Thaymes. »In Ordnung. Verschaff mir einen Überblick über den Planeten.«
Thaymes saß an seiner Computeranlage und drückte einige Tasten. Der Holoprojektor erwachte brummend zum Leben. In der Mitte des Raums tauchte in der Luft ein schimmerndes Bild auf, ein Globus, der Kuratooines Kontinente zeigte. Winzige Punkte kreisten über der Kugel im Orbit, die die Skifter-Station und andere künstliche Trabanten darstellten. Am weitesten entfernt schwebten zwei Sphären, die kleiner waren als Kuratooine, im Orbit – die Monde des Planeten, die manchmal in einer Wand des Einsatzzentrums verschwanden und dann einen Moment später aus einer anderen wieder auftauchten.
»Wir haben es hier mit einem ausgesprochen hübschen Ort zu tun, an dem unsere Zielperson möglicherweise ihr Lager aufgeschlagen hat. Ein Lager, in dem der Kerl Zuflucht suchen wird, nachdem er seine wahre Identität aufgegeben hat. Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht liegen wir vollkommen falsch, und sein Ziel ist ein anderes. Genau das müssen wir herausfinden.« Voort wies auf einen dunkleren Flecken auf der Planetenoberfläche, ein Stück nördlich des Äquators, in der Nähe des Zentrums von einem der Kontinente der nördlichen Hemisphäre. Der Fleck lag zwischen Bergen unmittelbar im Westen und einem riesigen See direkt im Osten. »Kura-Stadt, einst nur Kura genannt, ist eine Bergbau-Kolonie. Früher wurden in den benachbarten Bergen Edelmetalle und Juwelen gefördert, darunter auch in den Schwarzgipfelbergen, gleich an Westrand der Stadt, auch wenn die
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