Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
alten Adern schon seit fünfzig Jahren nicht mehr viel hergeben. Als es mit dem Planeten im Yuuzhan-Vong-Krieg allmählich den Bach runterging, kamen die meisten Angehörigen der Kura-Familie ums Leben, und die einzige Überlebende hielt sich genau hier auf Kuratooine auf. Im Gegensatz zu vielen anderen Planetenoberhäuptern ließ sie unverzüglich verlauten, dass Flüchtlinge jedweder Herkunft willkommen seien, um sich hier niederzulassen. Kuratooine lag außerhalb der Kontrolle der Neuen Republik, des Imperiums und jeder anderen Planeten-Allianz, weshalb Dame Kura mit gewissen zweifelhaften Restriktionen davonkam, die die neuen Siedler quasi zur Zwangsarbeit verpflichteten … Allerdings war sie nicht dumm und gab jedem Siedler nach drei Jahren in ihren Diensten die Möglichkeit, sich für einen fairen Preis die Freiheit zu erkaufen. Die Immigranten arbeiteten dann drei Jahre lang hart, sparten jeden Credit, den sie erübrigen konnten, machten sich mit dem Gelände vertraut, erfüllten ihre Verträge … und dann gewährte Dame Kura ihnen großzügig Darlehen, um die Geldmittel, mit denen sie sich freigekauft hatten, zurückzubekommen und sich davon Land zu kaufen.«
Sharr wirkte beeindruckt. »Verstehe. Also hatte sie am Ende eine hart arbeitende Bevölkerung mit langfristigen finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Planetenführung, für die sie sogar Dankbarkeit empfinden.«
»Korrekt.« Voort griff in die Tasche mit Feldproviant und anderen Vorräten, die Huhunna auf dem Boden neben ihm abgestellt hatte. Er holte ein kleines Päckchen hervor – ein sich selbst erhitzendes Dessert – und warf es Sharr zu. »Infolgedessen haben wir heute eine zu neuem Leben erweckte Bergbauindustrie, florierenden Handel, leichte, aber anhaltende Zuwanderung und ein stetig wachsendes Tourismusgeschäft, einschließlich der Skifter-Station und jeder Menge anderer Glücksspielstätten unten auf dem Planeten.«
»Das erklärt aber nicht die Militärbasen.« Myri zog einen der neu erworbenen Polstersessel zu einer Stelle an der Wand und setzte sich.
»Thaymes, gib uns einen näheren Blick auf Kura-Stadt und die Umgebung.« Voort wartete, bis sich die schwebende Kugel in eine flache Karte verwandelte, die lediglich die Stadt plus ein paar Kilometer an Bergen und Seen zeigte. Jetzt war der Unterschied zwischen Kura-Stadt und der Militärbasis gleich südlich davon offensichtlich – verglichen mit der sich organisch ausbreitenden Zivilstadt waren die Straßen und Gebäude des Stützpunkts in ordentlichen Rastern angeordnet.
Sharr runzelte die Stirn. »Wir sind jetzt im Feldeinsatz. Sollte es da nicht lieber Drei heißen und nicht Thaymes?«
Thaymes schaute verwirrt drein. »Bin ich denn noch Drei? Oder ist Myri Drei? Tut mir leid, ich meinte Die-andere-Drei.«
Voort knurrte. »In Ordnung. Offenbar funktioniert es nicht so richtig mit den neuen Nummern, nachdem wir uns gerade an die alten gewöhnt hatten. Und so was zu sagen wie Team Eins, Gespenst Vier ist auch ineffizient. Deshalb werden wir es so machen, wie es schon Jesmins Vater gemacht hat.« Er deutete mit einem Finger auf sich selbst. »Ich bin Anführer oder Matheboy.« Er wies auf Sharr. »Du bist Denkerboy. Und, Myri, du bist Zockergirl.«
Es dauerte ein paar Minuten. Turman gab sich mit Bühnenboy zufrieden, und Thaymes wurde zu Kom-Boy. Jesmin und Huhunna wollten beide Baumgirl sein, doch am Ende gab Jesmin nach und fand sich mit Rangergirl ab. Trey argumentierte, dass Muskelboy zu eng gefasst sei und ihn nicht unbedingt im besten Licht erscheinen lasse, aber Myris Vorschlag, ihn dann doch Beautyboy zu nennen, brachte ihn dazu, lieber den Mund zu halten. Voort verpasste Scut den eher neutralen Namen Laborboy, und aus Drikall wurde Saniboy. Mangels eines besseren Vorschlags gab Wran sich schließlich mit Ballerboy zufrieden.
»Also …« Voort wischte sich imaginären Schweiß von der Stirn. »Wo war ich stehen geblieben?«
Sharr, der sein Belohnungsdessert halb verzehrt hatte, schaute auf. »Du wolltest gerade erklären, wie die Militärbasen mit unserem Beuteboy zusammenhängen.«
»Genau.« Voort wies auf den Armeestützpunkt auf der Karte. »Das geht wiederum auf die alte Dame Kura zurück. Sie bot den bewaffneten Streitkräften der Allianz langfristige Pachtverträge für große Landzuweisungen: ein Jahrhundert für die günstige Summe von einem Credit. Außerdem sollten sie oder ihre Erben sämtliche unbeweglichen Objekte behalten dürfen, wenn das
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