Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
Finger über den Bildschirm, und das Bild wechselte zu dem eines Frauengesichts.
Der Art und Weise nach zu urteilen, wie Trey den Atem einsog, nahm Voort an, dass sie ein echter Hingucker war. Die rothäutige Twi’lek, die den Kopf ein wenig nach unten gesenkt hielt, während sie in die Holokamera sah, schien Voort geradewegs anzublicken. Ihre Lippen umspielte der fast unmerkliche Anflug eines Lächelns, und ihre Augen versprachen Leidenschaft und vielleicht auch Gefahr. Am unteren Rand des Bildes konnte man eine tief ausgeschnittene weiße Tunika erkennen.
Trey schüttelte den Kopf. »Selbst ihre Ohrläppchen sind wunderschön. Wer ist sie?«
»Koy’tiffin. Eine Twi’lek-Schauspielerin, die vor etwa sechzig Jahren geboren wurde. Schon früh in ihrer Laufbahn spielte sie die übliche Palette von Holodramarollen der schönen Twi’lek – Sklaventänzerinnen, hoffnungsvolle junge Entertainerinnen, Femme fatales. Später konzentrierte sie sich dann mehr auf ihre Bühnenarbeit. Sie schauspielert noch immer. Jetzt schaut her. Das ist Zehrinne Thaal im Alter von zwanzig.« Er wechselte zu einem anderen Standbild.
Das Bild zeigte das einstige Model als sehr junge Frau. Ihr Haar war lang und unfrisiert, die Augen arglos. Ihre Ähnlichkeit mit Koy’tiffin war verblüffend. »Und hier noch mal Cadrin Awel und Keura Fallatte.« Er wechselte zu zwei weiteren Aufnahmen, eine von einer blonden Menschenfrau, die wirkte, als würde sie sich häufig im Freien aufhalten, und die andere von einem dunkelhäutigen Menschenmädchen mit einem verschmitzten Lächeln. Die Wangenknochen, die Lippen, die Augenform und die Physiognomie insgesamt ähnelten der des Twi’lek-Stars. »Thaal ist einer dieser Männer, der sich in ein Bild verliebt und sich nur mit Frauen einlässt, die diesem Bild entsprechen … und das auch nur so lange, wie sie das tatsächlich tun.«
Myri schniefte. »Und wenn die Ähnlichkeit nicht mehr so frappierend ist, wirft er sie einfach weg.«
»Genau. Also habe ich eine Bildsuche nach Frauen im augenscheinlichen Alter von achtzehn bis fünfundzwanzig durchgeführt, deren Gesichtsstruktur der von Koy’tiffin ähnelt. Dabei konzentrierte ich mich vor allem auf Orte, die Thaal in den letzten Jahren persönlich besucht hat, sowie auf Planeten, von denen wir vermuteten, dass sie sein Ziel sein könnten. Und hier haben wir meine Nummer eins.« Er wechselte von Keura Fallatte zu einem anderen Bild.
Die neue Aufnahme war ein Video, kein Standbild, und zeigte eine hübsche, langhaarige Brünette, menschlich und scheinbar um die zwanzig, die ein glitzerndes, ärmelloses Partykleid trug, unpassenderweise ein akustisches Saiteninstrument in Händen hielt und sich konzentrierte, während sie etwas spielte, bei dem es sich um ein schwieriges Instrumentalstück zu handeln schien. Ihre Umgebung deutete darauf hin, dass sie sich auf einer Bühne befand, unter dem freien Nachthimmel. Kein Laut drang aus dem Datapad, der Voort verraten hätte, was für ein Stück es war.
»Ihr Name ist Ledina Chott. Sie stammt hier von Kuratooine, eine hiesige Berühmtheit. Achtzehn Jahre alt. Sie ist Sängerin – Unterhaltungsmusik. Die Klatschreporter von Kuratooines Nachrichtensendern behaupten, dass sie in den letzten paar Monaten jede Menge Geschenke und Nachrichten von einem wohlhabenden Transportmagnaten erhalten hat, einem geheimnisvollen Mann, dem sie noch nie persönlich begegnet ist. Von da an begann ich, mich auf Transportmagnaten mit lokalen Interessen zu konzentrieren, und der Gesichtsabgleich ergab gewisse Übereinstimmungen zwischen Thaal und Thadley Biolan.«
»Gute Arbeit.« Voort musterte das Bild von Ledina Chott. Die Aufnahme fing noch mal von vorn an. »Aber wir müssen uns diesbezüglich sicher sein. Muskelboy, du und Rangergirl, ihr müsst in ihre Unterkunft einbrechen, um sämtliche Nachrichten zu suchen und zu kopieren, die ›Thadley‹ ihr geschickt hat, damit wir sie studieren können, um seine neue Identität ein bisschen besser kennenzulernen.«
Trey grinste breit.
»Allerdings dürft ihr keine Holokameras zurücklassen, um sie auszuspionieren.«
»Ach menno!« Dann wurde Trey wieder ernst.
Turman gesellte sich wieder zu ihnen. »Er will sich das Shuttle ansehen.«
Später an diesem Abend, nachdem die Sonne untergangen war und die Monde aufstiegen, um auf Kuratooine herniederzuscheinen, nachdem sich die meisten der Gespenster für die Nacht zurückgezogen hatten, um sich ihren jeweiligen Aktivitäten zu
Weitere Kostenlose Bücher