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Star Wars™ X-Wing. Gnadentod

Star Wars™ X-Wing. Gnadentod

Titel: Star Wars™ X-Wing. Gnadentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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weiße Sprenkel wie Sterne glitzerten. Er schien Mitte zwanzig zu sein, genau wie die meisten übrigen Nestbauer in der Bar.
    »Tatsächlich?« Myri nippte an ihrem Drink. Sie wusste, dass die Antwort darauf »Nein« war und das Ganze bloß eine Masche sein konnte, um sie in ein Gespräch zu verwickeln. Jedes Mal, wenn sie ausgegangen war, um Informationen zu sammeln – besonders in einer überfüllten Nestbauer-Bar –, hatte sie vollkommen anders ausgesehen. Heute war ihr augenscheinlich gefärbtes Haar strahlend weiß und die Haut so schwarz wie Ebenholz.
    Der Mann nickte. »Sicher. Vorgestern Abend hatten Sie allerdings rotes Haar und erstaunliche Sommersprossen.«
    Fierfek! Er hatte sie tatsächlich schon mal gesehen, und irgendwie hatte er sie trotz ihrer neuen Verkleidung wiedererkannt. Dennoch zeigte sie sich desinteressiert. »Ich mag unterschiedliche Looks. Warum reden Sie überhaupt mit mir? Nestbauer tun sich nicht zusammen. Es sei denn, es handelt sich um Mädchen, die aufeinander aufpassen.«
    Er senkte die Stimme, um dramatischer zu klingen. »Vielleicht bin ich ja gar kein Nestbauer. Vielleicht bin ich ja vom Sicherheitsdienst der Galaktischen Allianz, mit dem Auftrag, die Vierfach Verbundenen Militanten Pazifisten aufzuspüren.«
    Mit einem Mal war Myri froh über ihre gegenwärtig dunkle Hautfarbe. Sie war sicher, dass es ihr erfolgreich gelang zu verhindern, dass sich Überraschung – und Beunruhigung – in ihrer Miene zeigten. Allerdings fühlte sich ihr Gesicht warm an. Sie errötete , verdammt noch mal! Sie reagierte emotional auf eine unerwartete Konfrontation. Myri kicherte, als habe er irgendetwas Albernes gesagt. Das verschaffte ihr eine Sekunde, um im Geiste eine Checkliste durchzugehen. Der Miniblaster steckte im Hüftbundhalfter, direkt an ihrem Rückgrat, unter dem rüschenbesetzten weißen Oberteil, das sie trug. Die Vibroklinge steckte unter der dazu passenden Hose und weißen Stiefeln in der Scheide an ihrer linken Wade. Das Trinkglas in ihrer Hand bestand aus dünnem Transparistahl, nicht aus Glas, was bedeutete, dass sie es nicht zertrümmern und dem Mann in den Hals rammen konnte, falls sie dazu gezwungen war. Verstärkung … hatte sie nicht. Sie grinste den Mann verschwörerisch an. »Zu denen gehöre ich nicht«, erklärte sie ihm, während sie jegliche Besorgnis aus der Stimme heraushielt. »Ich bin freischaffend tätig. Ich locke Männer in ihr Verderben und lasse ihre Leichen in lächerlichen Posen zurück.«
    »Ich dachte mir schon, dass Sie dahinterstecken.« Er sah, dass der Barkeeper gerade nichts zu tun hatte, und winkte ihm. »Einen Vorschlaghammer , bitte.« Er wandte sich ihr wieder zu und streckte die Hand aus. »Kirdoff.«
    Sie schüttelte sie. Seine Hand war weich, ohne Schwielen – ungewöhnlich für einen männlichen Nestbauer, von denen die meisten ihren Lebensunterhalt als Industriearbeiter oder Farmer verdienten. »Rima.«
    »Haben Sie in Wahrheit rotes Haar und Sommersprossen?«
    »Meine natürliche Haarfarbe habe ich nicht mehr, seit ich sechzehn bin – und meine Haut ist makellos . Bedaure.«
    »Nun, die Jungs von der Fey’lya-Basis stehen da drauf. Sie werden sich gut machen.« Er nahm seinen Drink in Empfang und rollte dem Droiden seinerseits eine Credmünze zu. Er erhob das Glas, um Myri zuzuprosten. »Viel Glück, Rima.«
    »Ihnen auch.« Myri verfolgte, wie er den Raum durchquerte und in eine matt erhellte Nische schlüpfte. Sie versuchte zu verhindern, dass man ihr den Umstand auf dem Gesicht ansah, dass sich ihr unversehens der Magen umdrehte.
    Falls er wirklich eine Art Ermittler war, wäre es das Schlimmste gewesen, was sie überhaupt tun konnte, jetzt zu verschwinden. Tatsächlich bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie von mehreren Agenten beobachtet wurde, falls sie irgendwie unter Verdacht stand. Das bedeutete, dass sie sich dabei abwechseln konnten, sie zu beschatten, was es teuflisch schwierig machte, sie zu entdecken.
    Nein, sie musste den Abend über hierbleiben und das übliche Spielchen mitspielen: flirten, trinken, tanzen, necken und sich über das Leben bei der Armee unterhalten, in der Hoffnung, dass ihr Gegenüber in einem unbedachten Moment irgendeinen nützlichen Fakt ausplauderte – und um den Trupplerburschen mit der sauberen Haut und den schmutzigen Gedanken dann wissen zu lassen, dass sie sich wünschte zu heiraten. Dass Heiraten für sie das Größte überhaupt sei.
    Das würde eine Reaktion nach sich ziehen.

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