Star Wars(TM) Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 5 - Golden, C: Star Wars(TM) Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 5 - Star Wars. Fate of the Jedi 05
auferlegte, sein Bestes tat, das Richtige zu tun. Und in dieser Situation war das Richtige, jemandem, der wegen Mordes angeklagt war, einen Rechtsanwalt zu besorgen, dem tatsächlich daran gelegen war, sie angemessen zu vertreten, und der willens und imstande war, dem zu trotzen, was mit Sicherheit ein hässlicher Prozess werden würde.
»Das muss komplett inoffiziell laufen«, sagte er schließlich. »Kein Wort davon darf an die Büros des Imperiums dringen.«
»Natürlich nicht.«
Er öffnete die Augen und schaute auf sie hinab, und für einen Moment stockte ihm der Atem. Sie lächelte ihn sanft an, das Gesicht lieblich, die Augen warm. Das war ein Ausdruck, den der Großteil der Welt bei ihr niemals zu sehen bekam. Sie reservierte ihn sich für ihre Familie und für ihn, und dieser bezaubernde Gesichtsausdruck war so selten und liebreizend wie eine Kraytdrachenperle. In diesem Augenblick war sie nicht das »Schwert der Jedi« oder die Tochter des vielleicht berühmtesten Paars der Galaxis oder eine Frau, der es schier das Herz gebrochen hatte, einen Sith-Lord zu erschlagen, der gleichzeitig ihr Zwillingsbruder gewesen war. Jetzt war sie bloß Jaina, offen und verletzlich. Er spürte, wie ihm selbst warm ums Herz wurde, als er sie anschaute, und er hob eine Hand, um ihr sanft eine verirrte dunkle Haarsträhne aus der Stirn zu streichen.
»In Ordnung. Ich verspreche dir, dass ich ihr den besten, anständigsten, aufrichtigsten, am härtesten arbeitenden Anwalt besorgen werde, den ich finden kann«, versicherte er ihr.
»Oh«, meinte Jaina, »eigentlich wollte ich ihr einen beschaffen, der gewinnen kann.«
ZELLE 2357 – GALAKTISCHES JUSTIZZENTRUM, CORUSCANT
Tahiri Veila saß in ihrer sehr sauberen und sehr hellen GA-Zelle tief in den Eingeweiden des Galaktischen Justizzentrums, den Kopf in die Hände gestützt, und stellte fest, dass sie überrascht darüber war, was sie am meisten vermisste.
Natürlich hatte sie damit gerechnet, dass die Freiheit ihr fehlen würde. Die Möglichkeit, nach Gutdünken in ihrem eigenen kleinen, privaten Reich herumzuwerkeln. Die Wahl, entweder zu Hause zu bleiben oder auszugehen, vielleicht sogar den Tempel zu besuchen. Das beruhigende, vertraute Gewicht ihres Lichtschwerts an der Hüfte.
Und diese Dinge vermisste sie auch tatsächlich, doch vor allem anderen verspürte sie einen seltsamen, stechenden Schmerz über etwas anderes, was sie vermutlich hätte vorausahnen können – wie schrecklich ihr das Gefühl von weichem Gras unter den bloßen Füßen fehlte. Sie hatte ihr Apartment mit Gras ausgelegt wie mit Teppich, und jetzt, dieses Gefühls beraubt, vermisste sie das am meisten.
Natürlich konnte sie auch hier die Schuhe ausziehen. Immerhin war dies eine Gefängniszelle der Galaktischen Allianz, kein primitiver Käfig. Doch in der allzu hell beleuchteten Zelle gab es lediglich die kühlen, allzu antiseptischen Fliesen, auf denen sie gehen konnte – und die Fliesen waren kalt, hart und unangenehm, und sie sorgten dafür, dass sie alles andere sogar noch ein bisschen mehr vermisste.
Also behielt Tahiri die Schuhe an, musterte die unfassbar schwarz-weiße Ausstattung und dachte darüber nach, dass die Dinge manchmal eben nicht einfach nur schwarz-weiß waren. Sie seufzte und rieb sich eine Weile das Gesicht, fuhr sich mit den Fingern durch das blonde Haar, ehe sie aufstand und auf dem kalten Fliesenboden hin und her lief. Wie ein Tier im Käfig , dachte sie.
Was ich vielleicht sogar auch bin. Hinzu kam noch die Ironie zu wissen, dass der Jedi-Tempel nicht weit entfernt war. Das Justizzentrum befand sich genau gegenüber, einmal quer über den Gemeinschaftsplatz.
Sie hätte alldem entfliehen können. Alles, was sie dazu machen musste, war, das zu tun, was sie zuvor schon einmal getan hatte – den Leuten den Rücken kehren, denen sie am Herzen lag, und etwas Verwerfliches machen. Damals war sie wegen ihrer eigenen quälenden, einsamen Sehnsucht nach einem Jungen, der schon lange tot war, unter den Einfluss von Jacen Solo geraten – wegen ihrer ureigenen Bedürfnisse. Sie hatte einen ehrbaren alten Mann getötet. Nicht im Kampf. Nicht aus Selbstverteidigung oder um Unschuldige zu schützen. Sie hatte ihn kaltblütig ermordet, vorsätzlich. Sie hatte sich Zutritt zu seinem Zimmer verschafft, indem sie die Macht einsetzte, um das Schloss zu knacken. Sie hatte ihm befohlen, die Moffs unter Kontrolle zu bringen und sich einer Kapitulation zu widersetzen. Hatte
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