Star Wars(TM) Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 5 - Golden, C: Star Wars(TM) Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 5 - Star Wars. Fate of the Jedi 05
Stück leeres Flimsi und ein Schreibgerät bereitlegte.
»Also, meine Liebe«, setzte er an und blickte freundlich drein, »erzählen Sie mir alles!«
4. Kapitel
BÜRO DER STAATSCHEFIN, CORUSCANT
»Tahiri Veila hat einen neuen Anwalt für ihre Verteidigung ernannt«, berichtete Wynn Dorvan. Er saß Staatschefin Natasi Daala bei ihrer allmorgendlichen Tagesbesprechung gegenüber am Tisch und lehnte die Tasse Kaf, die sie ihm anbot, höflich ab. Sein Chitlik-Haustier, Pocket, hatte sich in der Tasche seines Jacketts zusammengerollt, nach der es benannt war. Der Raum war aufgeräumt und erstrahlte in Schwarz-Weiß, was Erinnerungen an das alte Imperium heraufbeschwor, dem Daala einst gedient hatte und für das sie anscheinend nach wie vor eine nostalgische Zuneigung hegte.
»Gut«, meinte Daala, »sie wird einen brauchen, da sie uns keine andere Wahl gelassen hat.«
Dorvan unterdrückte ein gereiztes Seufzen. Er war mit Daalas Vorhaben, wie sie mit Tahiri fertigwerden wollte, von Anfang an nicht einverstanden gewesen. Die GA hatte die ehemalige Jedi des Hochverrats und Mordes angeklagt, eine Anschuldigung, die ihr die Todesstrafe bescheren konnte, falls sie verurteilt wurde. Daala hatte einen Vermittler geschickt, um mit Tahiris Rechtsanwalt zu reden und ihr insgeheim einen vertraulichen Deal anzubieten. Wenn sich Tahiri bereit erklärte, ihre Jedi-Freunde auszuspionieren und Daala darüber Bericht zu erstatten, würde man die Anklage fallenlassen.
Dorvans Ansicht nach war das nichts, was die GA tun sollte. Spione waren eine Sache.
Dorvan verstand absolut, dass Spionage ein notwendiges Mittel zum Zweck war, aber das hier war etwas vollkommen anderes. Das hier war Betrug und bis zu einem gewissen Grad ein Verrat an allen, die versucht hatten, ihr Leben aus dieser Richtung auf einen anderen Weg zu führen. Er hatte sich dabei ertappt, Tahiri dafür zu bewundern, dass sie sowohl den Deal abgelehnt hatte als auch den Anwalt, der ihn ihr unterbreitete. Das war nicht gut für die GA, aber etwas, das er respektieren konnte.
Andererseits würde ein fairer Prozess für die GA von großem Nutzen sein. Und das war ein Punkt, den Dorvan heute zur Sprache zu bringen gedachte. Mal wieder.
»Wen hat sie bekommen?«, fuhr Daala fort.
»Einen gewissen Eramuth Bwua’tu, den Onkel von Admiral Nek Bwua’tu. Er besitzt den Ruf, seine Klienten entschlossen und leidenschaftlich zu verteidigen, aber er hatte sich für eine Weile zur Ruhe gesetzt. Momentan arbeitet er als Professor.«
Daala hielt mitten im Schluck inne. »Sie machen sich über mich lustig.«
Dorvan schaute auf und sah sie blinzelnd an. »Ma’am, ich bin gekränkt. Ich würde niemals Scherze über etwas so Ernstes machen.« Dorvan machte selten Witze über irgendetwas, aber wenn, dann galt sein trockener, säuerlicher Humor normalerweise etwas relativ Bedeutungslosem. Pocket spürte seine Verärgerung und verlagerte ihre Position, ein warmes, weiches Gewicht, das sich gegen seine Hüfte schmiegte.
»Stimmt auch wieder. Das macht die Sache bloß noch amüsanter. Admiral Bwua’tu und ich standen uns recht nahe.«
»Eramuth Bwua’tu steht in dem Ruf, unbestechlich zu sein«, ergänzte Dorvan. »Zugegeben, das ist ein ungewöhnlicher Charakterzug für einen Bothaner, aber das geht aus den überaus erschöpfenden Notizen hervor, die Desha für mich über ihn zusammengestellt hat.«
Desha Lor war die übermäßig engagierte junge Twi’lek, die Daala persönlich ihm als Assistentin zugewiesen hatte. Sie war unglaublich naiv und ausgesprochen idealistisch, und es überraschte Daala nicht im Geringsten, dass sie es als angemessen betrachtet hatte, ihren Recherchen einen entsprechenden Kommentar hinzuzufügen.
»Nicht unbedingt eine kalte, nüchterne Tatsache über den Mann, oder?« Jetzt war Daala nicht mehr amüsiert.
»Nein, Ma’am. Aber vielleicht hätten Sie einen Gedanken an Desha Lors Befangenheit verschwenden sollen, bevor Sie sie als meine Assistentin angestellt haben. Jetzt müssen wir beide lernen, mit den Konsequenzen Ihrer Wahl umzugehen.«
Einen Moment lang kehrte das Lächeln zurück. Nur wenige konnten es sich erlauben, der Staatschefin gegenüber so unverblümt zu sein wie Dorvan. Sie begegnete seiner Aufrichtigkeit mit enormer Toleranz, hatte entschieden, sie eher zu schätzen, als sich davon aus dem Konzept bringen zu lassen. Er missbrauchte dieses Privileg niemals, doch es war ein Werkzeug in seinem Arsenal, das er dazu
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