Star Wars(TM) - Die Feuertaufe - Sherman, D: Star Wars(TM) - Die Feuertaufe - Star Wars: Jedi Trail (Clone Wars3)
ihm, hatte in einem anderen Leben stattgefunden. Er begann erneut zu schreiben: »Du bist jetzt bei mir, meine Liebe. Ich spüre die Wärme deines Atems an meiner Wange und rieche den Duft deines Haares und deiner Kleidung, während du deinen Körper an meinen drückst. Wir haben dem Tod gemeinsam ins Auge gesehen, meine Liebste, und ihn besiegt. Morgen werde ich dem Tod erneut ins Auge sehen, und deine Liebe begleitet mich und stützt mich …« Eine Zeit lang schrieb er. Oft auf dieser Reise hatte er sich gewünscht, er könne seine beträchtliche Machtsensitivität nutzen, um einen Blick auf Padmé zu werfen. Aber selbst wenn er gekonnt hätte, wäre es nicht gut gewesen: Damit hätte er auf unentschuldbare Weise seine Fähigkeiten als Jedi missbraucht, und da er seinen Eid bereits durch die Heirat mit Padmé gebrochen hatte, war er entschlossen, seinen persönlichen Wünschen nicht noch einmal nachzugeben. Dennoch schienen, während er schrieb, vor seinem inneren Auge die Wände seiner spartanischen Unterkunft zu verblassen, und er fühlte sich mit seiner geliebten Padmé an dem wunderschönen See auf Naboo wiedervereint, wo sie sich ewige Liebe und Freundschaft geschworen hatten.
In seinem Hals hatte sich ein Kloß gebildet, nachdem er den
Brief beendet hatte. Er las ihn nochmals durch. Seine Handschrift war nicht leicht zu entziffern, doch eine Sache wie diese konnte nicht man nicht durch elektronische Medien übermitteln, zu denen möglicherweise ein Fremder Zugang erhielt. Es war eine äußerst private Angelegenheit und sollte es auch bleiben. Er schüttelte den Kopf und lächelte. »Ich kann gar nicht glauben, dass ich das geschrieben habe.« Nun wischte er sich eine Träne aus den Augenwinkeln, dann blinzelte er und blickte sich um. Gut, da waren sie wieder, die stählernen Spanten seiner kleinen Kabine. Das sanfte Klopfen der Triebwerke der Ranger durch die Deckplatten wärmte die Sohlen seiner Füße. Sorgfältig faltete Anakin den Bogen mehrmals und versiegelte ihn. Auf beide Seiten schrieb er AN SENATORIN AMIDALA PERSÖNLICH und schob den Brief in seinen Mantel. Die Liebe zu Padmé erfüllte ihn. Ehe er in den Kampf ging, würde er den Brief zusammen mit seinen übrigen persönlichen Besitztümern dem Kapitän der Neelian zum Aufbewahren übergeben, damit er im Falle seines Todes ausgehändigt werden konnte.
Er legte sich auf seine Koje und schloss die Augen, doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Halcyon hatte zugestimmt, dass Anakin anstelle eines Shuttles zur Neelian seinen individuell eingerichteten Delta-7-Aethersprite fliegen konnte. Wenn er schon seine geliebte Padmé nicht bei sich haben durfte, dann doch wenigstens seinen Sternjäger, an dem er in den nächsten Stunden ein wenig herumbasteln konnte.
Eine Kriegsflotte schläft niemals. Der Teil der Besatzung, der gerade nicht auf Wache ist, schläft vielleicht, doch eine Kriegsflotte ist immer wach und immer wachsam, und bevor die Soldaten in die Schlacht ziehen, schlafen sie schichtweise an ihren Kampfstationen. Eine Spannung breitete sich in der Flotte aus, als wären die einzelnen Schiffe mit ihren
Mannschaften die Komponenten eines riesigen Lebewesens, eines Raubtiers, das sich im nächsten Moment auf seine Beute stürzen wird, die es durch die Tiefen des Raums verfolgt hat. Vielleicht spürten die Klonsoldaten diese Spannung – nicht, dass sie ihren mentalen Zustand beeinträchtigt hätte –, und Grudo nahm sie ebenfalls wahr. Für Jedi-Meister Halcyon war es ein vertrautes und belebendes Gefühl, aber nichts, das ihm den Schlaf rauben würde.
Halcyon hatte den letzten Kriegsrat mit seinen Kapitänen beendet, und alle waren zu ihren Kommandos zurückgekehrt. Man war bereit. Das Warten hatte begonnen.
Als Halcyon aus kurzem Schlaf erwachte, setzte er sich in seiner Unterkunft an den Tisch und schrieb: »Meine liebe Scerra, lieber Valin …« Es war nur der letzte einer ganzen Reihe von Abschiedsbriefen an Frau und Kind, die ihnen im Falle seines Todes ausgehändigt werden sollten – die er ihnen jedoch hoffentlich persönlich bringen konnte, wenn diese Expedition vorüber war. Er schrieb sie mit der Hand, um sie vor neugierigen Augen zu schützen und um – zumindest vorerst – das Geheimnis seines Verstoßes gegen den Jedi-Eid zu wahren. Nachdem er fertig war, faltete er den Brief zusammen, versiegelte ihn und fügte ihn dem Bündel der anderen hinzu, ein Dutzend insgesamt. Die Erinnerung an Frau und Kinder wärmte ihm
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