Star Wars(TM) - Die Feuertaufe - Sherman, D: Star Wars(TM) - Die Feuertaufe - Star Wars: Jedi Trail (Clone Wars3)
das zu behaupten. »Fahrt fort«, sagte er unsicher.
Nach einem Moment sprach Halcyon weiter. »Du kennst den Grund, weshalb wir Jedi keine emotionalen Bindungen mit anderen eingehen dürfen, nicht wahr?« Anakin antwortete nicht; es handelte sich um eine rhetorische Frage. »Weil Emotionen die Urteilsfähigkeit eines Jedi beeinträchtigen und es ihm erschweren, seine Pflicht zu erkennen und die harten und schwierigen Dinge zu tun, zu denen er sich mit seinem Eid bereit erklärt hat. Nun, diese Prüfung habe ich nicht bestanden.«
Nejaa Halcyon erzählte Anakin von seiner Frau und seinem Sohn.
Zunächst war Anakin sprachlos und konnte den Mann, der für ihn zu einem Mentor geworden war, nur mit offenem Mund stumm anstarren. Halcyon kicherte und tippte Anakin ans Kinn.
»Das ist so schnell heruntergefallen, dass ich befürchtet habe, du hättest es dir ausgerenkt«, sagte er und seufzte. »So sieht es also aus. Du bist der Einzige, der darüber Bescheid weiß. Wirst du dem Jedi-Rat davon erzählen, wenn wir zurückkommen?«
Anakin wusste nicht, wie er antworten sollte. »Nein«, krächzte er und versuchte, seine Stimme im Griff zu behalten. »Ich nehme an, Yoda wird es wissen oder wenigstens vermuten. Vor ihm kann man nichts verbergen.« Dann überkamen ihn Schuld und Ehrlichkeit. »Außerdem könnt Ihr Euch rächen, falls ich Euch verrate, indem Ihr mich im Gegenzug verratet«,
sagte er plötzlich. Und nun erzählte er Halcyon von seiner Heirat mit Padmé.
Jetzt fiel Halcyon die Kinnlade herunter. Als er die Sprache wieder gefunden hatte, fragte er: »Verheiratet? Du?« Staunend schüttelte er den Kopf. »Du hast sie also geheiratet, als ihr zusammen auf Naboo ward, ja?«, sagte er langsam. »Und Obi-Wan ahnt nichts davon?«
Anakin errötete, als die Scham wegen dieser Lüge sich aus ihrem Versteck tief in seinem Herzen nach vorn drängte. »Es war … schwierig«, räumte er ein. »Obi-Wan ist mein Meister – und mein Freund. Ich verabscheue es, ihn anzulügen.«
Halcyon nickte nur. »Ich weiß, ich weiß. Wir haben gegen alles verstoßen, was man uns beigebracht hat – gegen das, was es heißt, ein Jedi zu sein …« Die Stimme versagte ihm.
»Aber es fühlt sich gar nicht falsch an!«, platzte Anakin heraus. »Ich meine – die Unehrlichkeit, ja, aber nicht die Liebe! Nicht die Sorge! Ich fühle mich wegen meiner Liebe zu Padmé nicht weniger als Jedi!«
»Damit habe ich auch schon gerungen.« Halcyon runzelte die Stirn. »Manchmal frage ich mich, ob Yoda über mich Bescheid weiß – über uns. Aber falls das der Fall ist, warum hat der Rat mich dann für diese Expedition ausgewählt? Und warum hat er mir erlaubt, dich zu meinem Stellvertreter zu ernennen, wenn klar war, dass es uns zusammenbringen würde – zwei, die das gleiche Geheimnis teilen? Bestimmt nicht, weil wir die einzigen verfügbaren Jedi waren. Im Tempel sind noch andere – oder sie hätten jemanden von einem Einsatz zurückgerufen. Weshalb also?« Er sah Anakin an und zog die Schultern gerade. »Ich sage dir, was ich glaube. Ich glaube, man gibt uns die Chance, unsere Fähigkeiten zu beweisen – genau das, was sie mir gesagt haben. Und ich bin zu der Überzeugung gekommen, dieser Einsatz sei vielleicht eine Feuertaufe in ganz anderer Hinsicht, als wir bisher dachten.« Anscheinend
wollte er noch etwas hinzufügen, doch er schloss den Mund und erhob sich. »Es ist Zeit für dich aufzubrechen.« Und dann fügte er hinzu: »Zeit, ihnen zu zeigen, aus welchem Stoff wir gemacht sind.«
»Ich denke auch.« Anakin stand ebenfalls auf, und während sie sich die Hände schüttelten, fragte er sich, welche Feuertaufe der Rat sich überlegt haben mochte.
15
»Angriff! Angriff! Angriff!« Tonith pochte auf die Kontrollkonsole. »Angriff auf ganzer Linie! Werft so viele Kampfdroiden in die Schlacht, wie notwendig sind, um ihre Verteidigungsposition zu überwinden! Ihre vorderste Stellung haben wir schon eingenommen; nicht nachlassen, jetzt nicht nachlassen!«
Tonith hatte seinen Kommandoposten nahe dem Kommunikationszentrum auf dem Plateau eingerichtet, von wo er das Schlachtfeld überblicken konnte. Damit hatte er einerseits im Blick, was unten vor sich ging, während er andererseits mit seinem Stab weit genug hinter den Linien war, um durch die Kampfhandlungen nicht in Gefahr zu geraten.
»Aber Admiral«, protestierte B’wuf, der Oberste Kontrolltechniker, »wir haben bereits hunderttausend Droiden bei den früheren Angriffen verloren.
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