Star Wars(TM) - Die Feuertaufe - Sherman, D: Star Wars(TM) - Die Feuertaufe - Star Wars: Jedi Trail (Clone Wars3)
die Seele.
Er verdrängte den Gedanken an die Geliebten. Die Trennung von ihnen hatte er nun so lange ertragen, dass der Schmerz zu einem dumpfen Drücken in den Eingeweiden geworden war. Im Augenblick half es nicht, an solche Dinge zu denken. Er reckte sich. Nun würde er Anakin suchen, ihm noch ein paar ermunternde Worte sagen, ihrer beider Laune ein wenig aufbessern. Oh, alle wussten, dass er tapfer war – was er in den Schlachten auf Geonosis und Jabiim und in anderen verzweifelten Situationen bewiesen hatte. Auf Jabiim hatte er auf persönlichen
Befehl des Obersten Kanzlers Palpatine das Schlachtfeld nach mehr als einem Monat heftiger Kämpfe verlassen, war gezwungen worden, seine Freunde zu verlassen und konnte ihnen nicht mehr bei der Evakuierung helfen. Anakin hatte dem Befehl gehorcht, wenn auch widerwillig. Schmerz, Tod, Niederlage waren ihm nicht fremd. Er wusste , dass er ein Schicksal zu erfüllen hatte. Ihm war es bestimmt zu befehlen. Der junge Jedi besaß große Machtsensitivität; er war klug, intelligent bis genial. Halcyon war sicher, eines Tages würde Anakin Meister werden und sogar im Jedi-Rat sitzen. Gerade hatte er seine Eignung zum Kommandieren demonstriert, seine Fähigkeit zu führen, diese unbeschreibliche persönliche Eigenschaft, andere davon zu überzeugen, dass sie erfolgreich sein werden, wenn sie ihm folgten. Nachdem Halcyon ihn nun jeden Tag beobachtet hatte, glaubte er fest daran, dass Anakin seine Gefühle überwunden habe.
Er erhob sich. Es gab einen Ort, an dem sich Anakin zu dieser späten Stunde vermutlich aufhalten würde.
»Wie geht es, Anakin?«
Erschrocken erhob sich Anakin in seinem Sternjäger, dem Azure Angel II . »Ich nehme nur noch ein paar letzte Einstellungen vor.« Er sprang vom Jäger zu Boden und wischte sich die Hände an einem Lappen ab. »Ich bin so weit.«
In der Landebucht herrschte Stille; die anderen Maschinen, in der Mehrzahl Shuttles, waren wegen der bevorstehenden Kampfhandlungen gesichert. Die beiden setzten sich auf leere Kisten.
»Noch ein paar Stunden, dann sind wir mitten drin«, sagte Halcyon. »Unter deinem Kommando stehen zehntausend Soldaten. Wie fühlst du dich?«
»Bereit.« Anakin schlug sich aufs Knie. »Bereit.«
»Wie sieht es mit deinem Arm aus?«
»Hat sich niemals besser angefühlt.« Anakin spannte die Finger an, um es zu zeigen. »Meister Halcyon – ich wollte Euch schon lange etwas fragen …«
Halcyon blickte Anakin in die Augen. »Ja. Nur raus damit!«
Anakin zögerte und platzte dann heraus: »Grudo hat mir von Eurem Zusammenstoß mit Slayke erzählt, und, nun, ich hätte Euch gern gefragt …« Er zuckte mit den Schultern. »Warum – ich meine, warum habt Ihr an diesem Tag gegen ihn gekämpft? Nicht, warum Ihr Euch überhaupt auf den Kampf gegen ihn eingelassen habt, sondern wieso auf diese Art und Weise?«
»Das habe ich mich auch schon oft gefragt.« Halcyon holte tief Luft. »Ich wollte Slayke nie verfolgen, weißt du. Man hielt ihn bestenfalls für einen Rebellen, im schlimmsten Fall für einen Piraten. Dagegen glaubte ich, er würde tun, was die Republik längst hätte tun sollen. Ich hatte Pläne, nach Hause zurückzukehren, um …« Er unterbrach sich. »… um Freunde zu besuchen, eine Pause zu machen, aber der Rat beauftragte mich, die Korvette zu führen, die Slayke aufspüren sollte, und ich musste meine Befehle befolgen, meine Pflicht tun, meinen Eid erfüllen. Wir Jedi haben kein Privatleben, keine Familie wie andere Leute.« In seiner Stimme schwang eine Verbitterung mit, die Anakin überraschte. Er fühlte sich im Augenblick ganz ähnlich. Unbewusst berührte er die Stelle an seinem Mantel, wo er den Brief an Padmé trug.
»Als wir also zu dieser Lichtung kamen«, fuhr Halcyon fort, »wo Slaykes Schiff gelandet war, wusste ich, er wäre nicht an Bord, und ich vermutete, Grudo mit seinen Messern sei lediglich eine Art Ablenkungsmanöver. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, er solle mich vom Wald fern halten, in dem sich Slayke mit seiner Mannschaft versteckte.« Er lachte schroff. »Aber es war mir einfach gleichgültig«, sagte er erbittert.
Anakin war angesichts der Emotionen in der Stimme des Jedi-Meisters verblüfft.
»Anakin, kann ich dir vertrauen?«, fragte Halcyon aufgeregt.
Der Jedi-Meister klang ernst, und in seinen Augen zeigte sich ein Schatten von Traurigkeit. Anakin hätte am liebsten gesagt: Natürlich könnt Ihr mir vertrauen, doch plötzlich wusste er nicht, ob es ihm zustand,
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