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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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des Fernrohrs zusammen. «Nach der Landkarte dieses Holzkopfs von Evans ist das dort die Kirche von Sudley. Dahinter sind ein paar Furten, und kein Yankee in Sicht. Mit Ausnahme von dir, Nate.»
    Starbuck nahm den letzten Satz als Scherz. «Ich bin ein Ehrenbürger von Virginia, Sir. Wissen Sie noch?»
    «Aber jetzt nicht mehr, Nate», sagte Faulconer bedeutungsschwer. «Das ist kein Erkundungsritt, Nate. Die Yankees werden nie so weit in den Norden kommen. Ich habe dich hierhergebracht, um mich von dir zu verabschieden.»
    Starbuck sah den Colonel an. Er fragte sich, ob das irgendein ausgeklügelter Scherz sein sollte. Es sah nicht danach aus. «Verabschieden, Sir?», wiederholte er stammelnd.
    «Das ist nicht dein Kampf, Nate, und Virginia ist nicht dein Land.»
    «Aber Sir …»
    «Also schicke ich dich nach Hause.» Der Colonel überging Starbucks Einwand mit freundlich entschiedenem Ton, so wie er vielleicht auch zu einem überflüssigen Welpen sprechen würde, bevor er sich seiner trotz aller Drolligkeit mit einem Schuss in den Kopf entledigte.
    «Ich habe kein Zuhause.» Starbuck hatte kühn klingen wollen, doch irgendwie hörte er sich an wie ein jämmerlich blökendes Schaf.
    «Doch, das hast du allerdings, Nate. Vor sechs Wochen habe ich deinem Vater geschrieben, und er war so freundlich, mir zu antworten. Sein Brief wurde letzte Woche unter einer weißen Flagge ausgeliefert. Hier ist er.» Der Colonel nahm einen gefalteten Bogen Papier aus einer Gürteltasche und reichte ihn Starbuck.
    Starbuck rührte keinen Finger.
    «Nimm ihn, Nate», drängte sein Freund Adam.
    «Hast du davon gewusst?» Starbuck drehte sich erbittert zu seinem Freund um. Hatte Adam ihn hintergangen?
    «Ich habe Adam erst heute morgen davon erzählt», schaltete sich der Colonel ein. «Und Adam hat mit dem Ganzen nichts zu tun.»
    «Aber Sie verstehen nicht, Sir!», sagte Starbuck in flehendem Ton.
    «Doch, das tue ich, Nate! Ich verstehe es ganz genau!» Faulconer lächelte herablassend. «Du bist ein hitzköpfiger junger Mann, und daran ist nicht das Geringste auszusetzen. Ich war auch ungestüm, aber ich kann nicht zulassen, dass dich deine jugendliche Hitzköpfigkeit in unsere Rebellion hineinzieht. Das lasse ich nicht zu, meiner Treu, das werde ich nicht zulassen. Ein Mann soll nicht wegen einer Jugendsünde gegen sein eigenes Land kämpfen. Also habe ich über deine Zukunft entschieden.» Der Colonel sprach sehr entschieden und hielt Nate erneut den Brief hin, und dieses Mal fühlte sich Nate verpflichtet, ihn zu nehmen. «Dein Bruder James ist bei der Truppeneinheit von McDowell», fuhr der Colonel fort, «und er hat einen Passierschein beigelegt, mit dem du sicher durch die Frontlinie des Nordens kommst. Wenn du die Feldposten hinter dir hast, solltest du gleich feststellen, wo dein Bruder ist und zu ihm gehen. Ich fürchte, du musst mir deinen Säbel und deine Pistole geben, aber Pocahontas lasse ich dir. Und den Sattel! Und das ist ein kostspieliger Sattel, Nate.» Er hatte die letzten Worte als eine Art Lockmittel hinzugefügt, das Starbuck anscheinend mit seinem unerwarteten Schicksal versöhnen sollte.
    «Aber Sir …» Starbuck wollte erneut Protest einlegen, doch dieses Mal standen Tränen in seinen Augen. Er schämte sich elend für diese Tränen und versuchte sie mit einem Kopfschütteln loszuwerden, doch immer noch hing eine Träne an den Wimpern seines rechten Auges und rann dann langsam über seine Wange hinunter. «Sir! Ich will bei Ihnen bleiben! Ich will in der Legion bleiben.»
    Faulconer lächelte. «Das ist sehr freundlich von dir, Nate, wirklich sehr freundlich. Das muss ich ehrlich sagen. Aber nein. Das hier ist nicht dein Kampf.»
    «Im Norden könnte man das anders sehen.» Starbuck versuchte es nun mit Herausforderung, deutete an, dass sich der Colonel einen gefährlichen Feind machen könnte, wenn er ihn wegschickte.
    «Das mag sein, Nate, das mag sein. Und wenn du gezwungen bist, gegen uns zu kämpfen, dann hoffe ich, dass du überlebst, damit du zurück zu deinen Freunden aus Virginia kommen kannst. So ist es doch, Adam, oder?»
    «Ja, so ist es, Vater», sagte Adam herzlich. Dann streckte er Nate die Hand zum Abschied hin.
    Starbuck reagierte nicht. Der Stachel an dieser Erniedrigung war nicht sein Ausschluss aus der Legion Faulconer, sondern dass ihn der Colonel so gering schätzte, und deshalb versuchte er seine wachsenden Hoffnungen darauf zu erklären, ein guter Soldat zu werden. «Ich habe

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