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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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während er diesen Unsinn von sich gab.
    «Er ist ausgemustert, Onkel! Das ist alles! Und Vater möchte, dass sein Name aus den Büchern der Legion gestrichen wird.»
    Major Bird blinzelte einige Male, wippte vor und zurück, dann krallte er seine schmutzigen Finger in seinen langen, strähnigen Bart. «Warum entlässt man einen Mann kurz vor der Schlacht? Ich frage nur, um die geheimnisvollen Feinheiten des Soldatenwesens zu verstehen.»
    «Vater hat diese Sache entschieden.» Adam fragte sich, warum sein Onkel um alles solch ein Getue machen musste. «Er fand, dass Nate nach Hause gehen sollte.»
    «Jetzt? Heute? In diesem Augenblick? Heim nach Boston?»
    «Ja, genau.»
    «Aber warum?», beharrte Bird.
    Ridley lachte. «Warum nicht?»
    «Eine sehr gute Frage», spottete Bird, «aber doppelt so kompliziert wie meine. Warum?», fragte er Adam erneut.
    Adam sagte nichts, saß nur unbehaglich mit Nates Uniformrock und seinen Waffen vor sich im Sattel, und so beschloss Ethan Ridley, das Schweigen mit einer Antwort auszufüllen. «Weil man heutzutage keinem Nordstaatler trauen kann.»
    «Natürlich konnte man Nate trauen», sagte Adam gereizt.
    «Du bist wirklich eine unheimlich treue Seele», sagte Ridley mit einem höhnischen Grinsen, fügte aber nichts weiter hinzu.
    Sowohl Bird als auch Adam warteten auf eine Erklärung für Ridleys Grinsen. «Können Sie, abgesehen davon, meinem Neffen Komplimente zu machen», sagte Bird schließlich mit beißendem Sarkasmus, «uns auch darüber aufklären, warum wir Starbuck nicht trauen sollten? Liegt es nur an dem Zufall seiner Geburt?»
    «Meine Güte!», sagte Ridley, als sei die Antwort so offenkundig, dass er sich kaum herablassen konnte, sie auszusprechen, geschweige denn, sie zu erklären.
    «Nun, könnten Sie wohl für mich so gütig sein?», beharrte Bird.
    «Er taucht in Richmond genau in dem Moment auf, in dem Fort Sumter fällt. Hat das nicht etwas zu bedeuten? Und er benutzt deine Freundschaft, Adam, um das Vertrauen des Colonels zu gewinnen, bloß warum? Warum sollte ein Sohn dieses Mistkäfers Elial Starbuck ausgerechnet jetzt in den Süden kommen? Erwartet man wirklich von uns, die Idee zu schlucken, dass Starbuck für den Süden kämpfen würde? Das ist, als würde sich John Browns Familie gegen die Sklavenbefreiung wenden oder Harriet Bitch Stowe gegen ihre kostbaren Nigger!» Ridley, der glaubte, ein unanfechtbares Argument gebracht zu haben, hielt inne, um sich eine Zigarre anzuzünden. «Starbuck wurde geschickt, um uns auszuspionieren», sagte er zusammenfassend, «und dein Vater hat ihm einen Gefallen getan, indem er ihn nach Hause geschickt hat. Hätte er das nicht getan, Adam, dann hätten wir Starbuck ganz gewiss als Verräter erschießen müssen.»
    «Das hätte die Langeweile im Lager bestimmt gemildert», stellte Bird strahlend fest. «Wir hatten noch keine Exekution, und die Soldaten würden sie sicherlich genießen.»
    «Onkel!» Adam runzelte missbilligend die Stirn.
    «Abgesehen davon hat Starbuck Niggerblut in sich», sagte Ridley. Er war nicht ganz sicher, ob das stimmte, aber seine Kumpane hatten diese Idee einfach als weiteren Stock entwickelt, mit dem man auf den verhassten Starbuck einprügeln konnte.
    «Niggerblut! Also dann! Das ist natürlich etwas anderes! Ein Glück, dass er weg ist.» Major Bird lachte über die Absurdität dieser Beschuldigung.
    «Sei kein Narr, Ethan», sagte Adam. «Und sei nicht beleidigend», fügte er hinzu.
    «Verdammtes Niggerblut!» Ridley ließ sich von seinem Temperament mitreißen. «Man muss sich nur mal seine Haut ansehen. Die ist dunkel.»
    «Wie die von General Beauregard? Wie meine? Wie Ihre eigene?», fragte Major Bird gut gelaunt.
    «Beauregard ist Franzose», sagte Ridley, «und Sie können nicht leugnen, dass Starbucks Vater überall als Niggerfreund bekannt ist.»
    Major Birds hektisches Vor-und-zurück-Wippen zeigte, welch großes, unpassendes Vergnügen er aus diesem Gespräch zog. «Wollen Sie damit andeuten, dass Starbucks Mutter die Predigten ihres Ehemannes allzu wörtlich nimmt, Ethan? Dass sie in der Sakristei ihres Mannes mit Schmugglersklaven das vierbeinige Buckeltier spielt?»
    «Oh, Onkel, bitte», protestierte Adam gequält.
    «Nun, Ethan? Wollen Sie das wirklich andeuten?» Major Bird ignorierte Adams Einspruch.
    «Ich sage, gut, dass wir Starbuck los sind, das sage ich.» Ridley ließ seine Behauptung, Starbuck sei ein Mischling, zugunsten eines anderen Angriffs fallen. «Ich hoffe

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