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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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nickte heftig. «Gott, falls es solch ein Wesen gibt, hat sich uns in dieser Hinsicht gnädig gezeigt. Wir sind tatsächlich ungefähr so weit vom rechten Flügel der Armee entfernt, wie es ein Regiment nur sein kann, das zu dieser Armee gehört. Sofern wir überhaupt zur Armee gehören, was nicht der Fall zu sein scheint oder erst wenn mein Schwager Befehle erhält, die ihm mehr zusagen als die Order, die ihm der widerliche Evans gebracht hat.»
    «Der Colonel will einfach, dass wir am Kampf teilnehmen», verteidigte Ethan seinen künftigen Schwiegervater.
    Bird blickte zu Ridley auf seinem Pferd hinauf. «Ich habe mich oft gefragt, ob es möglich ist, dass meine Schwester jemanden geheiratet hat, der ihre intellektuellen Fähigkeiten noch unterbietet, und erstaunlicherweise ist es ihr gelungen.» Bird unterhielt sich bestens. «Wenn Sie die Wahrheit wissen wollen, Ethan, ich glaube nicht, dass der Colonel überhaupt selbst weiß, was er tut. Nach meiner Meinung hätten wir Evans’ Befehle annehmen sollen, denn wenn wir hierbleiben, ist unser Risiko, den Heldentod auf der rechten Flanke zu sterben, wesentlich geringer. Aber was zählt meine Meinung? Ich bin nur ein bescheidener Schulmeister und ein rein symbolischer stellvertretender Kommandant.» Er schniefte.
    «Sie wollen nicht kämpfen?», fragte Ridley und hoffte, so verächtlich wie möglich zu klingen.
    «Selbstverständlich will ich nicht kämpfen! Ich werde es tun, wenn es sein muss, und ich gehe davon aus, dass ich es mit Klugheit tun werde, allerdings ist das Klügste, was man sich wünschen kann, ganz gewiss, einen Kampf vollkommen zu vermeiden. Warum sollte ein vernünftiger Mann in eine Schlacht ziehen wollen?»
    «Weil wir nicht wollen, dass heute die Yankees gewinnen.»
    «Das wollen auch wir nicht, aber genauso wenig wünsche ich heute zu sterben, und wenn ich die Wahl hätte, entweder zum Würmerfraß zu werden oder mich von Lincolns Republikanern regieren zu lassen, nun, dann würde ich mich wohl fürs Weiterleben entscheiden!» Bird lachte und ruckte dabei auf seine typische Art mit dem Kopf vor und zurück. Dann bemerkte er eine Bewegung im Tal und stoppte sein eigenwilliges Lachen sofort. «Ist der große Achill zu uns zurückgekehrt?»
    Zwei Reiter waren auf dem Warrenton Turnpike aufgetaucht. Die Sonne stand noch nicht hoch genug, um in das Tal zu scheinen, und die beiden Reiter befanden sich noch im Schatten, doch Ridley, der jüngere und schärfere Augen hatte als Bird, erkannte die Faulconers. «Das sind der Colonel und Adam.»
    «Aber wo ist Starbuck, hm? Meinen Sie, er ist bei dem Erkundungsritt umgekommen, Ethan? Das würde Ihnen doch gefallen, oder nicht? Was ist es eigentlich, das Sie an Starbuck dermaßen abstößt? Sein gutes Aussehen? Sein Verstand?»
    Ethan weigerte sich, diese gackernd vorgetragenen Fragen einer Antwort zu würdigen, stattdessen sah er zu, wie Vater und Sohn an der Kreuzung zu einem kurzen Gespräch anhielten und sich dann trennten. Der Colonel wandte seinen Männern auf dem Hügel den Rücken zu und ritt südwärts, während Adam langsam den Hügel hinaufritt. «Vater sucht Beauregard», erklärte Adam, als er das Plateau erreicht hatte, auf dem die Legion wartete.
    «Und davor?», wollte Bird wissen. «Ethan behauptet, ihr hättet einen Erkundungsritt gemacht, aber ich glaube, ihr habt einfach ein bisschen Zeit verplempert.»
    «Vater wollte feststellen, ob Nordstaatler auf der Sudley Road sind», erklärte Adam unbeholfen.
    «Und? Sind welche da?», fragte Bird mit gespielter Besorgnis.
    «Nein, Onkel.»
    «Preis sei allen Heiligen. Wir können wieder durchatmen. Gesegnetes Land der Freiheit!» Bird hob die Arme zum Himmel.
    «Und Vater wünscht, dass du Nate ausmusterst», fuhr Adam gestelzt fort. Er hatte Starbucks Schwert, Pistole und Uniformrock bei sich.
    «Dein Vater wünscht, dass ich was tue?», fragte Bird nach.
    «Dass Nate ausgemustert wird», wiederholte Adam. «Aus den Büchern der Legion gestrichen.»
    «Ich weiß, was das Wort ‹ausmustern› bedeutet, Adam. Und ich werde Starbuck bereitwillig aus den Büchern der Legion streichen, wenn dein Vater darauf besteht, aber du musst mir sagen, warum. Ist er tot? Soll ich den Namen Starbuck in die Ehrenliste der Südstaatenhelden eintragen? Oder soll ich ihn als Deserteur eintragen? Ist er einem plötzlichen Wutanfall erlegen? Die Anforderungen akkurater Buchführung erfordern eine Erklärung, Adam.» Major Bird spähte zu seinem Neffen hinauf,

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