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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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sie organisierte Unterhaltung betrachteten, doch zumindest behandelten die ausländischen Militärs James mit Respekt, während ihn die Zeitungsleute nur provozierten.
    «Was zum Teufel ist ein Sous -Adjutant?», hatte ein Reporter von Harper’s Weekly James in den frühen Morgenstunden gefragt, als sich die Nordstaatenarmee um sie herum geschäftig auf den Marsch in die Schlacht vorbereitet hatte. «Eine Art Indianerkrieger?»
    « Sous ist französisch für ‹unter›.» James vermutete, dass der Reporter von der Zeitung, die sich als «Stimme der Zivilisation» ausgab, ganz genau wusste, was sous bedeutete.
    «Soll das heißen, dass Sie so eine Art minderwertiger Adjutant sind, Cap’n?»
    «Es heißt, dass ich der Assistent des Adjutanten bin.» Es war James gelungen, sich zu beherrschen, obwohl er in reichlich schlechter Verfassung war. Er hatte nicht mehr als zwei Stunden Schlaf bekommen und war mit einem heftigen Anfall von Blähungen aufgewacht, für die er, wie er wusste, ausschließlich selbst die Verantwortung trug. Brigadegeneral McDowell war ein berühmter Esser, der am vergangenen Abend auch seinen Stab aufgefordert hatte, gut zu essen, und nun musste sich James trotz seiner Überzeugung, dass üppige Ernährung Körper und Seele zusammenhält, fragen, ob die dritte Portion Rindfleischpastete beim General womöglich ein Teller zu viel gewesen war. Dann hatte es auch noch Pfannkuchen und Englische Creme gegeben, alles hinuntergespült mit der überzuckerten Limonade des abstinent lebenden Generals. Solche Schwelgereien wären folgenlos geblieben, hätte James einen Löffel von dem Karminativum seiner Mutter zu sich nehmen können, bevor er sich zurückzog, doch sein Tölpel von einem Diener hatte vergessen, James’ Medizinkästchen im Gepäcktross des Hauptquartiers unterzubringen. Und deshalb war James gezwungen, die Fragen des impertinenten Reporters ins Leere laufen zu lassen und gleichzeitig das äußerste Unbehagen zu verbergen, das ihm die starken Blähungen bereiteten.
    Die Zeitungsleute, die in dem Bauernhaus in Centreville zu James gestoßen waren, wo er seine unbequeme Nacht verbracht hatte, wollten über McDowells Absichten informiert werden, und James hatte so einfach wie möglich zu erklären versucht, dass der General nichts Geringeres als die komplette Niederwerfung des Aufstandes vorhabe. Eine Stunde Marsch südlich des Bull Run lag das Städtchen Manassas Junction, und mit der Einnahme dieser Stadt sei die Eisenbahnlinie und damit die Verbindung zwischen den beiden Rebellenarmeen in Nordvirginia unterbrochen. General Johnston könne nicht mehr vom Shenandoah Valley kommen, um Beauregard zu unterstützen, also werde sich Beauregards geschlagene und von ihrer Unterstützung abgeschnittene Rebellenarmee Richtung Richmond zurückziehen und dort gefangen genommen werden. Anschließend werde der Krieg im Sande verlaufen, denn die zersplitterten Einheiten der Rebellen würden entweder besiegt oder gäben auf. James hatte all das sehr vorhersehbar und offensichtlich klingen lassen.
    «Aber die Rebellen haben uns vor vier Tagen eine Schlappe bereitet. Macht Ihnen das keine Sorgen?», hatte einer der Reporter gefragt. Er spielte auf einen großen Erkundungsverband des Nordens an, der sich vier Tage zuvor dem Bull Run genähert und in einem Anfall von Übereifer versucht hatte, den Fluss zu überqueren, dabei jedoch einen vernichtenden und tödlichen Kugelhagel von den Rebellen provoziert hatte, die sich im dichten Laubwald auf der anderen Flussseite verbargen. James hatte diesen Rückschlag als bedeutungslos abgetan und sogar versucht, ihm den Anstrich eines Sieges zu verleihen, indem er angedeutet hatte, der vermeintliche Zufallskontakt mit dem Gegner sei geplant gewesen, um die Rebellen davon zu überzeugen, dass ein Angriff des Nordens hier stattfinden würde, auf ihrer rechten Flanke, obwohl der eigentliche Vorstoß um die linke Flanke der Konföderation herum geführt werden sollte.
    «Und was ist das Schlimmste, was heute passieren kann, Captain?», hatte ein anderer Zeitungsmann wissen wollen.
    Das Schlimmste, räumte James ein, wäre, wenn die Truppen General Johnstons aus dem Shenandoah Valley ausgerückt und nun auf dem Weg seien, um die Kräfte Beauregards zu unterstützen. Das, gab er zu, würde zu viel schwereren Kämpfen führen, doch er konnte den Zeitungsleuten versichern, dass die letzten telegraphischen Meldungen über das Shenandoah Valley gelautet hatten, Johnstons Verband

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