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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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gefühllos und zerbrach damit misstönend die melancholische Stimmung, die Sparrows Tod hervorgerufen hatte.
    «Was machst du hier, Nate?», fragte Adam erneut und trieb sein Pferd hinter Starbuck her. «Nate?»
    Aber Starbuck war schon an der Legion entlanggaloppiert, bis zu Major Bird, der unter den Regimentsflaggen stand, die reglos in der windstillen Luft hingen.
    «Sir!» Kurz vor Bird hielt Starbuck sein Pferd an.
    Bird blinzelte zu dem Reiter hinauf. «Starbuck? Mir wurde gesagt, ich soll Sie ausmustern! Sind Sie sicher, dass Sie jetzt hier sein sollten?»
    «Sir.» Nathaniel Starbuck klang gespreizt und offiziell. «Colonel Evans schickt mich, Sir. Er will, dass wir auf der Sudley Road vorrücken. Der Gegner hat bei der Kirche von Sudley über den Fluss gesetzt und marschiert auf uns zu.»
    Pecker Bird blinzelte zu dem jungen Mann hinauf und stellte fest, dass Starbuck bemerkenswert ruhig klang, und diese Ruhe, glaubte er, war ein perverses Symptom für die Aufregung des Jungen, und dann dachte Bird, wie erstaunlich gut alle an diesem seltsamen Morgen ihre Soldatenrolle spielten. «Sollten diese Befehle nicht besser Colonel Faulconer überbracht werden?», hörte Bird sich fragen und war erstaunt, dass seine unwillkürliche Reaktion darin bestand, die Verantwortung abzulehnen.
    «Wenn ich den Colonel finden könnte, Sir, würde ich es ihm sagen. Aber ich glaube nicht, dass dazu Zeit ist, und wenn wir nicht abrücken, Sir, wird von dieser Armee nichts mehr übrig bleiben.»
    «Ist das so?» Auch Bird klang ruhig, doch er strich sich wiederholt durch den Bart, und das verriet seine Anspannung. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch es kam keine Stimme. Er dachte, dass auch er seine Soldatenrolle würde spielen müssen, jetzt, wo ihm das Schicksal diese Verantwortung aufgebürdet hatte. Und er dachte niedergeschlagen, dass die Soldatenpflicht im Gehorsam bestand, und die Befehle Colonel Faulconers waren äußerst eindeutig gewesen: Bird sollte sämtliche Instruktionen von Colonel Nathan Evans ignorieren. In diesem Augenblick versuchte Faulconer, seine Legion südwärts verlegen zu lassen, dorthin, wo Beauregard die Hauptschlacht erwartete. Dagegen wollte Colonel Nathan Evans die Legion nach Norden rücken lassen und behauptete, die gesamte Zukunft der Konföderation hinge von Birds Gehorsam ihm gegenüber ab.
    «Sir!» Starbuck war offenkundig doch nicht so ruhig, wie er gewirkt hatte, denn er wollte Major Bird zu einer Entscheidung drängen.
    Mit einer Geste forderte ihn Bird zum Schweigen auf. Thaddeus Birds erste Reaktion war es gewesen, sämtliche Verantwortung abzulehnen, indem er blind Washington Faulconers Anweisungen folgte, doch genau diese Reaktion ließ Bird nun verstehen, warum sein Schwager dem Drängen Miriams nachgegeben und ihn zum Major ernannt hatte. Washington Faulconer glaubte, dass Bird es niemals wagen würde, seine Befehle zu missachten. Der Colonel tat Bird offenkundig als unbedeutende Figur ab, die niemals die Aufmerksamkeit von seiner eigenen Herrlichkeit ablenken würde. Und im Grunde, so wurde Thaddeus Bird nun klar, war es überhaupt niemandem gestattet, mit Washington Faulconer zu wetteifern, und das war auch der Grund, aus dem sich der Colonel mit Hohlköpfen wie Ridley umgab, und es war der Grund, aus dem ein Mann wie Starbuck, der es gewagt hatte, eine gewisse Eigenständigkeit zu zeigen, schnellstens aus der Umgebung des Colonels gedrängt wurde. Sogar Adams Skrupel waren Washington Faulconer willkommen, denn sie hielten Adam davon ab, mit seinem Vater zu konkurrieren. Washington Faulconer umgab sich mit stumpfsinnigen Männern, damit er umso mehr glänzen konnte, und als Thaddeus Bird diese Tatsache begriff, war er entschlossen, Faulconers Pläne zu hintertreiben. Verflucht sei Faulconer, Major Thaddeus Bird würde sich nicht als Null abtun lassen! «Sergeant Major Proctor!»
    «Sir!» Der würdige Sergeant Major marschierte steif von seinem Platz hinter der Fahneneinheit nach vorn.
    «Die Legion wird auf die Kreuzung am Fuß des Hügels vorrücken, Sergeant Major, kompanieweise in Kolonnen. Und dann geht es weiter die Straße entlang.» Bird deutete über das Tal. «Erteilen Sie die Befehle, wenn ich bitten darf.»
    Der Sergeant Major, der ganz genau wusste, welches Maß an Autorität Major Bird in der Legion Faulconer ausüben sollte, richtete sich zu seiner vollen, beeindruckenden Größe auf. «Sind das die Befehle des Colonels, Major, Sir?»
    «Das sind die Befehle

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