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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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getan?»
    «Ich habe es dir doch gesagt. Die Union fällt uns in den Rücken. Weißt du, wo meine Jacke ist?» Starbuck war neben Joe Sparrows Leiche vom Pferd gestiegen. Er griff nach Sparrows Gewehr und nahm dem toten Jungen das Gurtzeug mit Feldflasche, Patronenkasten und dem Zündhütchenbehälter ab.
    «Was tust du da?», fragte Adam.
    «Ich bewaffne mich. Ich will verdammt sein, wenn ich den Rest des Tages ohne Waffe verbringe. Schließlich bringen die Leute sich hier gegenseitig um.» Starbuck hatte einen makabren Witz machen wollen, doch so leicht dahingesagt, klangen seine Worte grausam.
    «Aber Vater hat dich nach Hause geschickt!», protestierte Adam.
    Starbuck sah seinen Freund erbittert an. «Du kannst mir nicht vorschreiben, welcher Seite gegenüber ich loyal sein soll, Adam. Finde heraus, wo du selbst stehst, aber überlasse mir meine Entscheidung.»
    Adam biss sich auf die Unterlippe, dann drehte er sich im Sattel um. «Nelson! Bringen Sie Mister Starbucks Uniformrock und seine Waffen!»
    Der Diener des Colonels, der bei den aufgestapelten Tornistern der Legion gewartet hatte, brachte Starbuck sein altes Schwert, die Pistole und die Jacke. Starbuck nickte zum Dank, streifte die Uniformjacke über und legte den Schwertgürtel mit der schweren Pistole an. «Jetzt bin ich wohl überbewaffnet», sagte er mit einem Blick auf seinen eigenen Revolver, Joe Sparrows Gewehr und Major Birds Le-Mat-Revolver. Er warf das Gewehr auf den Boden und schnitt eine Grimasse, als er den hässlichen Le Mat betrachtete. «Ein ziemlich furchterregendes Biest, was?» Der Revolver war zweiläufig, der obere, gezogene Lauf verschoss Kugeln, der untere, glatte Lauf nahm eine Schrotpatrone auf. Starbuck knickte die Läufe ab und lachte, dann zeigte er Adam, dass sämtliche neun Kammern der Trommel leer waren. Der Lauf für die Patronen war geladen, aber der Hammer, mit dem der Schütze zwischen den beiden Läufen wählen konnte, war nach oben gedreht, sodass er auf eine der leeren Trommelkammern fallen musste. «Sie war nicht geladen», sagte Starbuck. «Pecker hat geblufft.»
    «Aber jetzt blufft er nicht!», sagte Adam verzweifelt und deutete auf die Legion seines Vaters, die nun schon halb den Hügel hinunter war. «Sieh nur, was du angerichtet hast!»
    «Adam! Bei Gott, ich habe die Yankees gesehen! Sie kommen direkt auf uns zu, und wenn wir sie nicht aufhalten, ist der Krieg vorbei.»
    «Aber genau das wollen wir doch, oder?», sagte Adam. «Eine Schlacht, hast du mir versprochen, und dann Friedensverhandlungen.»
    «Nicht jetzt, Adam.» Starbuck fehlte sowohl die Zeit als auch die Geduld, um über die Skrupel seines Freundes zu reden. Er schloss die Schnallen des Säbel- und Pistolengurts seiner Uniformjacke und zog sich in den Sattel, gerade als Ethan Ridley zurück auf den Hügelkamm ritt.
    «Ich werde deinen Vater suchen, Adam.» Ridley ignorierte Starbuck vollkommen.
    Adam starrte den Hügel hinab auf seine Nachbarn und Freunde, die nordwärts vorrückten. «Nate? Bist du sicher, dass du Nordstaatler gesehen hast?»
    «Ich habe sie gesehen, Adam. Nachdem ich von euch weggeritten bin. Sie waren hinter den Sudley Fords und sind in diese Richtung gekommen. Sie haben auf mich geschossen, Adam, sie haben mich gejagt! Ich habe mir das nicht alles bloß eingebildet.» Die Jagd auf ihn war kurz gewesen und erschwert durch den dichten Wald, seine Verfolger aus dem Norden hatten aufgegeben, und fünf Minuten später war Starbuck von zwei Kavalleristen aus Louisiana gefangen genommen worden, die sich weigerten, die Furten zu überqueren, um zu überprüfen, ob Starbuck die Wahrheit sagte.
    «Er lügt!», sagte Ridley ruhig, und dann erbleichte er, als sich Starbuck zu ihm umdrehte.
    Starbuck sagte kein Wort zu Ridley. Stattdessen dachte er daran, dass er diesen Mann umbringen würde, aber nicht vor Adam. Er würde es im Durcheinander der Schlacht tun, wenn ihn kein Zeuge des Mordes bezichtigen konnte. «Die Yankees setzen bei Sudley über», sagte Starbuck, der sich wieder zu seinem Freund umgedreht hatte, «und es gibt niemanden außer uns, der sie aufhalten kann.»
    «Aber …» Adam schien vollkommen außerstande, die unglaubliche Bedeutung von Starbucks Nachricht zu begreifen – dass dieser linke Flügel der Rebellenarmee bedroht war und dass sich sein selbstbewusster, wohlhabender, entscheidungssicherer Vater geirrt hatte.
    «Das sind die Thermopylen, Adam», sagte Starbuck ernst, «sieh es als unsere Thermopylen

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