Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Tempo aufzunehmen, schwang sich vor dem Bauernhaus ein einzelner Reiter auf ein großes schwarzes Pferd und galoppierte eilig den Zufahrtsweg hinunter auf Ridley zu. Es war der Colonel.
    «Sir! Colonel Faulconer!» Ridley musste laut rufen, um den Colonel auf sich aufmerksam zu machen. Andernfalls wäre Washington Faulconer glatt an ihm vorbeigaloppiert.
    Der Colonel sah den müden Reiter an, erkannte Ridley, und ritt etwas langsamer. «Ethan! Du bist das! Komm mit! Was um alles in der Welt tust du hier? Nun, das spielt keine Rolle. Ich habe gute Neuigkeiten, wundervolle Neuigkeiten!»
    Der Colonel hatte einen frustrierenden Morgen hinter sich. Er hatte Beauregard schon kurz nach sechs Uhr gefunden, aber der General hatte ihn nicht erwartet und keine Zeit für ein Gespräch, und so hatte sich Faulconer an Beauregards Fersen heften müssen, während eine Stunde um die andere verging. Doch nun hatte er, wie durch ein Wunder, die ersehnten Befehle erhalten. Beauregard war verzweifelt darauf aus, seinen Angriff neu zu beleben, nachdem dieser rätselhafterweise in der freien Landschaft auf dem anderen Ufer des Bull Run zum Stillstand gekommen war, und deshalb hatte er frische Truppen verlangt, und da hatte Faulconer seine Chance wahrgenommen. Er hatte von sich aus die Legion angeboten und den Befehl erhalten, die Männer auf den rechten Flügel der Konföderiertenarmee zu verlegen. General Johnstons eben angekommene Soldaten aus der Armee von Shenandoah konnten zur Verstärkung der linken Flanke dienen, während Beauregard der rechten Flanke neue Stoßkraft verlieh. «Wir brauchen mehr Begeisterung für die Sache», hatte Beauregard knurrend bemerkt, «einen Vorstoß. Es bringt nichts, auf einem Schlachtfeld die Samthandschuhe anzuziehen, man muss ihnen auch mal die Peitsche zeigen.» Das war alles, was Faulconer wollte: eine Gelegenheit, seine Legion in einen siegreichen Angriff zu führen, der ein weiteres ruhmreiches Kapitel der Geschichte Virginias schreiben würde.
    «Komm, Ethan!», rief Washington Faulconer nun über die Schulter zurück. «Wir haben die Genehmigung zum Angriff.»
    «Aber sie sind weg!», rief Ridley. Sein erschöpftes Pferd war wesentlich langsamer als Saratoga, der gut ausgeruhte Hengst des Colonels.
    Der Colonel zügelte Saratoga, ließ ihn umdrehen und starrte Ridley an.
    «Sie sind weg, Sir», sagt Ridley. «Deshalb bin ich gekommen – um Ihnen das zu sagen.»
    Der Colonel verscheuchte mit seiner Reitpeitsche eine Fliege. «Was soll das heißen, weg?» Er klang sehr ruhig, als hätte er nicht verstanden, welche Nachricht Ridley gerade quer durch das Kampfgebiet gebracht hatte.
    «Es war Starbuck, Sir», sagte Ridley. «Er ist zurückgekommen.»
    «Er ist zurückgekommen?», fragte der Colonel ungläubig.
    «Angeblich hatte er Befehle von Evans.»
    «Evans!», sagte Faulconer mit ätzender Stimme.
    «Also sind sie Richtung Sudley abgerückt, Sir.»
    «Starbuck hat Befehle gebracht? Und was zum Teufel hat Pecker getan?»
    «Er hat die Männer nach Sudley befohlen, Sir.»
    «Unter das Kommando dieses Affen Evans?» Diese Frage brüllte der Colonel geradezu, sodass sein Pferd unruhig wurde und leise wieherte.
    «Ja, Sir.» Ridley genoss die Befriedigung, die es ihm verschaffte, diese vernichtenden Neuigkeiten zu überbringen. «Deshalb habe ich mich auf die Suche nach Ihnen gemacht.»
    «Aber es gibt keine Schlacht bei diesem verdammten Sudley! Das ist eine Finte! Ein Köder! Der General weiß genau darüber Bescheid!» Der Colonel steigerte sich in einen Wutanfall. «Die Schlacht wird hier stattfinden! Gott! Auf dieser Seite des Feldes! Hier!» Der Colonel ließ seine Reitpeitsche neben sich herunterzischen, und das Geräusch erschreckte den ohnehin schon nervösen Saratoga noch mehr. «Aber was ist mit Adam? Ich habe ihm gesagt, er soll Pecker nichts Unüberlegtes tun lassen.»
    «Adam hat sich von Starbuck überzeugen lassen, Sir.» Ethan hielt inne, um den Kopf zu schütteln. «Ich habe ihnen widersprochen, Sir, aber ich bin nur Captain. Nichts weiter.»
    «Ab jetzt bist du Major, Ethan. Du kannst Peckers Position einnehmen. Der gottverdammte Pecker, der gottverdammte Starbuck! Er soll verflucht sein! Ich bringe ihn um! Ich verfüttere seine Eingeweide an die Schweine! Und jetzt los, Ethan, komm!» Der Colonel trieb Saratoga die Sporen in die Flanken.
    Major Ridley, der ihm so schnell wie möglich folgte, erinnerte sich mit einem Mal an die Nachricht von dem Signalturm, die er Beauregard

Weitere Kostenlose Bücher