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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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und eine sehr beeindruckende Erscheinung mit aufrechter Haltung und breiten Schultern. Er hatte kurzes blondes Haar, einen dichten, eckig gestutzten Bart, ein Gesicht, aus dem Offenheit und Freundlichkeit sprachen, und blaue Augen mit Fältchen, die ihm einen Ausdruck amüsierten Wohlwollens verliehen. Auf Starbuck wirkte er genau wie sein Sohn Adam, den er in Yale kennengelernt hatte und den Starbuck für den anständigsten Kerl hielt, dem er je begegnet war. «Aber warum bist du eigentlich hier, Nate?» Faulconer kam auf seine Ursprungsfrage zurück.
    «Das ist eine lange Geschichte, Sir.» Starbuck ritt selten, und er war nicht gut darin. Bucklig hockte er im Sattel, rutschte von einer Seite auf die andere und bildete damit einen scheußlichen Gegensatz zu seinen beiden eleganten Begleitern, die ihre Pferde mit lässiger Meisterschaft ritten.
    «Ich mag lange Geschichten», sagte Washington Faulconer fröhlich, «aber spare dir das Erzählen auf, bis du dich wieder zurechtgemacht hast. Da wären wir.» Er deutete mit seiner Reitgerte auf ein feudales vierstöckiges Haus mit Steinverkleidung, offenkundig die Adresse, wo Faulconers Vater seinen Hut aufgehängt hatte. «Diese Woche ist keine der Ladys da, also können wir uns ganz ungezwungen benehmen. Ethan wird dir etwas zum Anziehen besorgen. Bring ihn in Adams Zimmer, in Ordnung, Ethan?»
    Schwarze Bedienstete eilten aus dem Stallhof des Hauses, um die Pferde zu übernehmen, und mit einem Mal, nach wochenlanger Unsicherheit und Gefahr und Demütigung, fühlte sich Starbuck von Geborgenheit und Behagen und Sicherheit umgeben. Er hätte vor Erleichterung weinen können. Amerika stürzte ins Chaos, es gab Ausschreitungen auf den Straßen, doch Starbuck war in Sicherheit.

    «Jetzt siehst du wieder mehr wie ein Mensch aus, Nate!», begrüßte Washington Faulconer Starbuck im Herrenzimmer, «und die Kleidung passt einigermaßen. Geht es dir besser?»
    «Viel besser. Danke, Sir.»
    «War das Bad heiß genug?»
    «Perfekt, Sir.»
    «Das Auge sieht böse aus. Vielleicht machen wir einen Umschlag, bevor du schlafen gehst. Für deinen Freund aus Philadelphia mussten wir einen Arzt rufen. Sie versuchen, dem armen Burschen im Stallhof den Teer abzuschälen. Mein Problem dagegen ist, ob ich tausend Gewehre für zwölf Kröten das Stück kaufen soll.»
    «Warum nicht?» Ethan Ridley, der Starbuck in Adams Zimmer gebracht und dann für ein Bad und Kleidung zum Wechseln gesorgt hatte, saß auf einem Sofa am Fenster von Washington Faulconers Herrenzimmer, spielte mit einem langläufigen Revolver herum und zielte damit ab und zu spaßeshalber auf Passanten unten auf der Straße.
    «Weil ich nicht die erstbesten Gewehre nehmen will, Ethan», sagte Washington Faulconer. «In einem Monat oder zwei bekommen wir vielleicht ein besseres Angebot.»
    «Es gibt kaum etwas Besseres als das Mississippi-Rifle.» Ridley legte schweigend auf den Kutscher eines scharlachroten Landauers an. «Und der Preis wird nicht mehr sinken, Sir. Bei allem Respekt, er sinkt bestimmt nicht. Das tun Preise nie.»
    «Das stimmt vermutlich.» Faulconer hielt inne, zögerte aber noch mit seiner Entscheidung.
    In der Ecke des Zimmers tickte laut und vernehmlich eine Uhr. Auf der Straße kreischte eine Radachse. Ridley zündete sich eine lange, dünne Zigarre an und sog gierig den Rauch ein. Neben ihm quoll eine Messingschale vor Asche und Stummeln über. Er zog noch einmal an der Zigarre, sodass ihre Spitze rot aufglühte, dann sah er Starbuck an. «Wird der Norden kämpfen?», fragte er, weil er offenkundig davon ausging, dass ein Yankee wie Starbuck die Antwort darauf parat haben musste.
    Doch Starbuck hatte keine Ahnung, was der Norden nach dem Fall Fort Sumters plante. In den letzten Wochen war Nathaniel Starbuck ohnehin viel zu abgelenkt gewesen, um über Politik nachzudenken, und nun wusste er nicht, was er auf diese Frage antworten sollte, die den gesamten Süden in Spannung versetzte.
    «In gewisser Hinsicht spielt es keine Rolle, ob sie kämpfen oder nicht», sagte Washington Faulconer, bevor Starbuck auf eine Antwort gekommen war. «Wenn es so aussieht, als wären wir nicht auf den Kampf vorbereitet, Ethan, dann marschiert der Norden ganz bestimmt ein. Aber wenn wir eine klare Position einnehmen, machen sie vielleicht einen Rückzieher.»
    «Dann kaufen Sie die Gewehre, Sir», drängte Ridley und unterstrich seine Ermunterung, indem er mit seinem ungeladenen Revolver abdrückte. Ethan Ridley war ein

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