Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
zu.
    Valerians Gesicht sah aus, als wäre es aus Stein gemeißelt. Nur die rötlichen Flecken auf seinen Wangen und die Intensität seines Blickes verrieten, dass er ein Lebewesen war.
    „Was ist?“
    Valerian setzte an, dann schüttelte er den Kopf. Sein Pferdeschwanz hatte sich gelöst, das goldene Haar fiel ihm auf die Schultern. „Nichts.“
    Dann begriff Jim. „Sie … das war das erste Mal, dass Sie …“
    „Nein. Aber das macht keinen Unterschied. Das waren Männer, Raynor. Menschen. Und jetzt sind es nur noch Leichen.“
    „Es tut mir leid, dass Sie das tun mussten, Valerian. Wirklich. Aber das ist die Scheißironie dieser Art von Leben – wenn man das Richtige tun will, muss man bereit sein, sich die Hände schmutzig zu machen. Sie haben das Richtige getan. Sie haben getan, was Sie tun mussten. Und Sie haben es gut gemacht.“
    In Valerians Augen lag ein Ausdruck, den Jim kannte. In Schlachten hatte er ihn immer wieder gesehen – den Ausdruck im Gesicht eines Menschen, der einem anderen das Leben genommen hatte. Und den Wunsch, dass es eine andere Möglichkeit gegeben hätte.
    „Das wünsche ich mir auch“, sagte Jim leise. „Jedes verdammte Mal. Aber wir müssen uns beeilen.“
    Sie befanden sich in einem schwach beleuchteten Korridor, offensichtlich ein abseits gelegener und nur selten genutzter Gang. Es gab nur eine Richtung, in die man gehen konnte – vorwärts. Jim überprüfte seine Waffe, dann verfiel er in einen leichten Trab und lief den mit Teppich ausgelegten Korridor hinunter. Er griff nach seinem Funkgerät. „Verdammt“, knurrte er, „die haben das Signal blockiert!“
    In diesem Moment war ein dumpfes, widerhallendes Krachen zu vernehmen, und die Station wankte. Sie strauchelten und sahen einander an.
    „Er greift die Station an“, sagte Valerian bitter. „All die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dabei verloren gehen werden …“
    „Die scheren Mengsk einen Dreck“, knirschte Jim. „Er will uns nur alle tot sehen. Mich, Sarah, Sie. Sind Sie mit dem Grundriss dieser Station vertraut?“
    „Ich habe dabei geholfen, sie zu entwerfen.“
    „O du Mutter der Barmherzigkeit, eine Chance!“ Jim atmete auf. „Wie kommen wir von hier aus zur Krankenstation?“
    Valerians aristokratische Stirn legte sich in Falten. „Wenn ich mich recht erinnere, ist die Krankenstation von verschiedenen Wartungsgängen umgeben. Damit Reparaturtrupps und anderes Personal dorthin kommen, wo sie hinmüssen, ohne zu stören. Ein paar Meter weiter gibt es einen Knotenpunkt, wo dieser Gang in einen größeren Bereich mit mehreren Abzweigungen mündet.“
    „Und eine dieser Abzweigungen führt uns zur Krankenstation?“
    „Ja.“
    „Aber Sie wissen nicht, welche?“
    „Äh … nein. Jim, mein Augenmerk galt in den vergangenen Jahren nicht dem Auswendiglernen des Grundrisses dieser Station.“
    Jim verbiss sich eine Antwort darauf, weil Valerian natürlich recht hatte. „Vielleicht gibt’s ja eine Karte.“
    * * *
    „Dieses verrückte Rebellenbürschchen“, brummte Swann, während er mit Earl und Annabelle Horners Befehl nachkam. „Die Chancen, dass das klappen wird, sind gleich null. Nur jemand, der keine Ahnung von Technik hat, kann so einen Plan aushecken.“
    Der Plan, den das verrückte Rebellenbürschchen, das momentan die Hyperion befehligte, ausgeheckt hatte, war in der Tat radikal, aber Annabelle wusste, dass Rory in Wahrheit glaubte, er könne klappen, sonst wäre er nicht bereit gewesen, es auch nur zu versuchen und damit Zeit zu verschwenden. Ihr hüpfte das Herz im Leibe, als er ihr gesagt hatte, sie könne alles probieren, was zum Schutz der Hyperion und der Bucephalus beitragen mochte. Sie hatte immer noch keine Gelegenheit gehabt, mit Travis zu sprechen und sich zu vergewissern, dass er wohlauf war. Sie verscheuchte den Gedanken an sein freundliches Gesicht aus ihrem Kopf und konzentrierte sich mit frischer Eindringlichkeit auf die vor ihr liegende Aufgabe.
    Je eingehender sie sich damit befassten, desto größer schienen ihnen die Erfolgsaussichten. „Tja, Boss, vielleicht sollten ja mehr Leute, die keine Ahnung von Technik haben, ihre Ideen vorbringen“, witzelte Earl.
    „Ach, halten Sie doch die Klappe!“, knurrte Rory, aber er meinte es nicht böse. Auch seine Zuversicht wuchs. „Das könnte wirklich klappen …“

23. KAPITEL
    „Ich werd verrückt – es gibt eine Karte!“
    Jim konnte es nicht fassen, aber als er und Valerian ihr Tempo in der Nähe der

Weitere Kostenlose Bücher