Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
muss jedem klar sein, auch dir, dass du immer noch Zerg-Mutagen in dir trägst, und wir müssen alles, was wir können, darüber in Erfahrung bringen, um dir zu helfen. Du bist klug, Sarah, eine der klügsten Frauen, die ich kenne. Und du bist auf jeden Fall klüger als ich, der ich nur ein Bauernjunge bin. Und darum weiß ich, dass du weißt, dass ich recht habe.“
    Er rechnete mit wütendem Widerspruch und vielleicht auch mit ein paar herumfliegenden Möbelstücken. Stattdessen sanken nur ihre Schultern ein wenig nach unten.
    „Ich … ich weiß nicht, was ich davon halte. Ehrlich.“
    Er stand auf, setzte sich neben sie aufs Bett und fasste zögernd nach ihrer Hand. Sarah ließ zu, dass er sie ergriff.
    „Sie werden dich nur untersuchen, um herauszufinden, wie man dich von diesem verdammten Zergdreck befreien kann, damit du wieder ganz zu Sarah Kerrigan wirst. Sie werden dir helfen.“
    „Das habe ich alles schon einmal gehört, Jim, und das weißt du.“
    Er zuckte leicht zusammen. Es tat weh. Und es stimmte. Er suchte nach Worten, um sie zu überzeugen, doch dann fiel ihm ein, dass sie wahrscheinlich sowieso alles las, was in seinem Kopf vorging, und er schwieg.
    Lange Zeit saßen sie Hand in Hand auf der Bettkante.
    Sarah holte tief und zittrig Luft, dann wandte sie sich ihm zu. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Ihr Blick suchte den seinen.
    Als sie sprach, war ihre Stimme leise und merkwürdig sanft. „Für dich, Jimmy. Für dich werde ich das tun.“
    Sie drückte seine Hand ganz fest, ihre starken Finger brachen ihm fast die seinen. Der Schmerz war herrlich. Aber Jim Raynor wusste, dass es nicht der Schmerz war, der ihm die Augen brennen und die Kehle eng werden ließ.
    * * *
    Sie saßen zusammen in dem kleinen Zubringerschiff, das Jim auf die Orbitalstation zusteuerte. Valerians Zusicherung, dass dieser Ort unentdeckt war, schien diesmal zu stimmen. Es gab keine Überraschungen – keine Kreuzer, die aus dem Nichts auftauchten, keine übertrieben höflichen Chefwissenschaftler. Nur eine schlicht wirkende Station, die nichts weiter war als ebendas, und eine stille, traurige Atmosphäre der Niederlage, die über allem hing.
    Zu viele waren gestorben. Mengsk war immer noch da draußen, genau wie Narud und das verheerende fremdartige Artefakt. Sarah war einmal mehr zu etwas geworden, das sie hasste, und ein junges, fröhliches Leben war ausgelöscht worden – nicht von Sarahs verhasstem Feind, sondern von ihr .
    Jim glaubte fest daran, dass man herausfinden würde, wie sich die Hinterlassenschaft der Zerg, die immer noch in ihr lauerte, auf Dauer entfernen oder unterdrücken ließ. Er wusste, dass Sarah das nicht glaubte, und hoffte verzweifelt, dass er recht behielt.
    Er hoffte auf vieles.
    Sie erreichten die Station, dockten an und wurden von einer Wissenschaftlerin begrüßt, die sich ihnen als Maddie Wilson vorstellte. Keine Wachen, keine Waffen. Das war ein gutes Zeichen.
    Sie hielten sich an den Händen, als sie Dr. Wilson einen Gang hinunter und in einen Aufzug folgten. Sie wandte sich an Jim und Sarah. „Ich weiß, Sie wurden beide informiert, aber ich möchte Sie trotzdem daran erinnern, dass Sie vollständig isoliert sein werden. Der Raum wird extrem gesichert sein. Wir werden Sie über Bildschirme beobachten und können mit Ihnen kommunizieren.“
    Wilson schenkte ihnen ein mitfühlend wirkendes Lächeln. „Wenn Sie mit jemandem sprechen möchten, brauchen Sie es nur zu sagen. Ich garantiere Ihnen, dass Sie hier in Sicherheit sind, auch wenn Sie dieses Gefühl vielleicht nicht haben.“
    Sarah schwieg. Der Fahrstuhl stoppte sanft. Wilson führte sie zu einem Raum am Ende eines langen Korridors und gab über ein Tastenfeld einen Code ein. „Wir sind da“, sagte sie.
    Raynor drückte Sarahs Hand, beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich liebe dich.“
    Sarah sah ihn an, ein Lächeln ließ ihr Gesicht weicher wirken, ein Lächeln, das Liebe, Sorge und Resignation barg. „Ich liebe dich auch“, wisperte sie zurück. Dann holte sie tief Luft und betrat den Raum.
    Jim sah, dass eine Wand nichts weiter zu sein schien als ein Fenster, durch das der Blick auf vermeintlich zahllose tiefer liegende Etagen fiel. Während sie einander stumm an den Händen hielten, machten sie ein kleines Etwas aus. Es kam näher, drehte sich schimmernd. Es sah aus wie eine Seifenblase, wie Kinder sie zum Vergnügen machen. Aber so harmlos war es nicht. Es wurde im Näherkommen größer, schwebte

Weitere Kostenlose Bücher