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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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sagte sie mit leiser, fester Stimme. „Sie wurden nicht einmal aus anständigen Motiven heraus gewonnen. Man wollte weder Krankheiten heilen noch hatte man auch nur ähnlich humanitäre Absichten. Man hat sie durch Folter gewonnen, um bessere Foltermethoden zu entwickeln, um unschuldige Menschen, die zu schwach waren, sich dagegen zu wehren, in Monster zu verwandeln.“
    Und da wusste Jim, dass es hier nicht um die Mission ging. Oder die Informationen. Hier ging es um Sarah. Er blieb stehen und fasste sie sanft am Arm. Sie riss sich los, hielt aber ebenfalls inne. Ihre Kiefer mahlten.
    „Sarah, indem du diese Mission um einen zusätzlichen Faktor wie das Anbringen von Sprengsätzen ergänzt, machst du sie gefährlicher als nötig – sowohl für uns als auch für die Menschen, die wir zu retten versuchen“, sagte Jim ruhig. „Ich weiß, du willst …“
    „Es geht nicht um Rache“, unterbrach sie ihn. Sie las seine Gedanken, bevor er sie aussprechen konnte. „Es geht um Gerechtigkeit. Menschen, die tun, was diese Leute tun, haben kein Recht zu leben. Über das Wissen, das sie gewinnen, indem sie … diese Dinge tun, sollte niemand verfügen dürfen. Jim … ich weiß von Johnny.“
    Jim wurde innerlich kalt. Er trat einen Schritt zurück. „Was weißt du? Von wem?“
    „Mike … er hat es nicht wirklich ausgeplaudert. Ich habe seine Gedanken gelesen.“
    „Ich verstehe.“
    „Nein, das glaube ich nicht. Ich … niemand in der ganzen Galaxis versteht besser als ich, wie du dich fühlst. Dein Sohn hat gelitten, Jimmy. Das tut mir so leid.“
    Er nickte und schluckte. „Diese Frage hat mich immer gequält. Sarah … du kannst mir nicht sagen, was sie John angetan haben. Aber … bitte … was haben sie mit dir gemacht?“
    Ihre Augen wurden groß, ihr Blick flehend. „Frag mich das nicht!“, sagte sie fast bettelnd.
    „Ich kann diesen Plan hier nicht unterstützen, wenn ich nicht verstehe, warum du so versessen darauf bist“, erwiderte er.
    Sarah wandte den Blick ab. „Du wirst mich hassen, wenn ich es dir erzähle. Du bist besser dran, wenn du es nicht weißt.”
    „Ich war schon immer ein Sturkopf“, sagte er und schenkte ihr ein Grinsen, nach dem ihm nicht zumute war. „Und ich glaube nicht, dass ich dich jemals hassen könnte, Sarah.“
    Sie schaute ihn lange an, dann begann sie mit ruhiger, unbeteiligter Stimme zu sprechen. „Die Konföderation rief das Ghost-Programm ins Leben. Man kann diesen Leuten so viel Böses zur Last legen, Jim. Und ich benutze dieses Wort nicht leichtfertig. Das kann ich nicht, nicht nach allem, was ich getan habe.“
    Jim dachte an seinen Sohn und seine eigene Mutter. Der eine war ihm genommen und Schrecken ausgesetzt worden ähnlich jenen, von denen er gleich erfahren würde; die andere starb an Krebs, verursacht durch das absolute, verbrecherische Desinteresse der Regierung, die Hungernden mit ungefährlichen Lebensmitteln zu versorgen. Nein, auch er hatte keine Bedenken, das Wort böse zu verwenden, wenn es um die Konföderation ging.
    „Ich war ein Kind, als sie mich holten – genau wie Johnny. Ich hatte keine Kontrolle über meine Fähigkeiten. Sie wollten wissen, wozu ich imstande sei. Ich sollte meine Fähigkeit vorführen, damit sie mich analysieren, klassifizieren und beurteilen konnten, wie ich am besten einzusetzen wäre. Ich wurde isoliert und durfte nur heraus, wenn sie mich holten, um mich zu testen. Aber eines Tages gaben sie mir einen Gefährten. Ein Kätzchen. Ich hatte es drei Wochen. Ein kleines schwarzes Kätzchen mit weißer Brust und weißen Pfoten. Ich nannte es Boots.“
    Auf einmal wollte Jim nicht mehr erfahren, aber er wusste, dass er sich das anhören musste.
    „Man hatte Boots einen Tumor implantiert. Sie würde daran sterben. Langsam. Schmerzhaft. Man sagte mir, ich hätte die Fähigkeit, ihr Leben zu beenden – und ihr Leiden.“
    „Was hast du getan?“
    „Nichts.“ Ihre Entscheidung, ein unschuldiges Wesen weiter leiden zu lassen, anstatt dem Willen ihrer Peiniger nachzugeben, hatte sie damals zweifellos erschüttert, und sie tat es noch heute.
    „Weil du nicht wolltest, dass sie herausfanden, wozu du fähig warst“, sagte er.
    „Weil ich schon zuvor mit meinen Fähigkeiten getötet hatte“, erwiderte sie mit vor Schmerz belegter Stimme. „Ich wusste, was sie aus mir machen wollten. Und das wollte ich nicht mehr tun, nie mehr.“
    „Aber du hast es wieder getan“, sagte er leise. „Und du tust es noch.“
    Das waren

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