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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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sich, auf Fragen zu reagieren, und tut so, als wären wir nicht anwesend.“
    „Ist sie wach?“, fragte Jim mit leiser Stimme und richtete seinen Blick auf die Gestalt, die auf der anderen Seite des Zimmers unter dem Laken lag.
    „Ja“, antwortete Yeats, „aber wie Dr. Becker bereits sagte, sie ignoriert uns.“
    „Mich wird sie nicht ignorieren.“
    Jim schob sich an den Ärzten vorbei, um auf dem Stuhl neben Sarah Platz zu nehmen. Die Beine kratzten laut über den Boden, als er den Stuhl nach hinten zog, und verrieten ihr, dass er da war. Sie hielt das Gesicht von ihm abgewandt und rührte sich nicht, als er sich setzte. Von seinem Platz aus konnte er die verletzte Ranke sehen. Sie war an der Stelle, wo sie aus dem Kopf wuchs, sorgfältig verbunden worden.
    „Hey, Liebes“, sagte Jim.
    „Hör auf, meinen Kopf anzuglotzen“, erwiderte sie, ohne sich umzudrehen.
    „Liest du wieder meine Gedanken?“
    „Nein. Aber ich kenn dich. Und ich weiß, dass dir die Ärzte erzählt haben, was passiert ist.“
    „Ja, das haben sie. Du bist ziemlich wütend geworden.“
    „Du hast ja keine Ahnung.“ Ihre Stimme klang eiskalt und hitzig zugleich. Sie war total wütend, beherrschte sich jedoch mit schierer Willenskraft. Er wollte sie berühren, wusste aber, dass ihr die Geste nicht recht wäre. Deshalb fuhr er einfach nur in lockerem Ton fort.
    „Damit hast du wahrscheinlich recht. Niemand weiß, was in einem anderen vorgeht.“
    „Wenn du ein Telepath bist, dann schon.“ Jim lachte leise. „Das stimmt natürlich. Dann sagen wir eben einfach, ich weiß nicht, was sich in den Köpfen anderer abspielt.“
    „Da sind wir uns einig. Hat sich das Gespräch damit erledigt?“
    „Möchtest du das denn?“
    Stille. Eine ihrer Hände bewegte sich auf ihren Kopf zu, als wollte sie sich die Auswüchse nach hinten streichen. Doch Jim wusste, dass die Geste nicht so harmlos ausfallen würde, und seine Hand schoss vor und packte ihre am Gelenk, bevor sie sich noch weiter verletzen konnte.
    „Es hat doch keinen Sinn, dir selbst wehzutun“, sagte er ruhig. „Das bringt niemanden zurück. Außerdem warst nicht du es, die all das getan hat. Es war diese verdammte Verseuchung. Sie haben dich zu ihrer Königin gemacht, Sarah. Nicht du dich selbst. Vergiss das nie!“
    Er war auf einen weiteren Wut- und Gewaltausbruch gefasst, aber stattdessen erschlaffte Sarahs Hand in seinem Griff, und sie ließ zu, dass er sie sanft auf dem Bett ablegte.
    „Ich bin mir da nicht sicher“, sagte sie dann leise. „In allem.“ Jeder andere hätte sich von dem ruhigen Ton ihrer Stimme täuschen lassen, Jim jedoch keine Sekunde lang. Sie war immer noch voller Zorn, er brodelte in ihr, aber sie hielt den Deckel fest drauf. Und jedermann wusste: wenn man den Deckel zu fest auf etwas draufhielt, dann kochte es über und richtete eine elende Schweinerei an.
    Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich liebe dich, Sarah. Hast du das verstanden? Ich liebe dich, was auch geschieht.“

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    „Was auch geschieht, wir holen diese Leute da raus“, erklärte Jim mit fester Stimme. „Laut unseren Informationen sind viele von diesen Wissenschaftlern auf Orna III nicht allzu glücklich über das, was man sie zu tun zwingt.“
    „Man zwingt sie?“, fragte der junge Erste Offizier der Cormorant , des Schiffes, das Jim und Sarah zu der besagten wissenschaftlichen Einrichtung brachte. Der Junge – wie hieß er noch gleich? Jack Horner oder so ähnlich – war blauäugig und noch grün hinter den Ohren. Jim kannte diesen Blick. Es war noch nicht lange her, da hatte er ihn gesehen, wenn er nur in den Spiegel schaute. Bevor die Gildenkriege und Verrat ihn verändert hatten.
    „Man zwingt sie“, wiederholte Jim. „Natürlich nicht alle. Einigen macht ihr Tun wahrscheinlich Spaß. Im Namen der Wissenschaft und so weiter. Aber viele von ihnen kotzt das, was dort läuft, genauso an wie uns. Und diese Leute werden wir genauso retten wie die, äh …“ Er wandte sich auf der Suche nach dem richtigen Begriff an Sarah.
    „Experimentellen Objekte“, sagte Sarah kalt. Jim zuckte innerlich die Schultern. Er hätte das Wort „Patienten“ oder etwas in der Art benutzt.
    „Wenn Sie gestatten, Ma’am“, sagte Horner, „uns sind viele Gerüchte zu Ohren gekommen. Sie können nicht alle wahr sein.“ Seine Sicherheit bröckelte unter Sarahs starrem Blick.
    „Gerüchte? Sie meinen Dinge wie genetisches Spleißen? Gehirnmodifizierungen? Seuchentests?

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