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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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entsprach es seinem tatsächlichen Empfinden. Menschen – laut den Unterlagen, die sie in die Hände bekommen hatten, ganz gewöhnliche Leute – saßen, hockten oder lagen hier in verschiedenen Stellungen. Einige hatten Gehirnoperationen hinter sich, darauf wiesen die hässlichen Narben auf ihren kahl geschorenen Schädeln hin. Anderen hatte man Teile aus irgendwelchen Materialien am Körper befestigt. Die „Objekte“ durften Kleidung tragen – ein sonderbares und wahrscheinlich unbeabsichtigtes Zeichen des Mitgefühls –, die sie fast alle benutzten, um körperliche Entstellungen zu verbergen. Jim konnte seine Wut kaum noch bezähmen, als er ein Kind sah, das etwa zehn Jahre alt sein mochte und mit dem Rücken zu den Neuankömmlingen stand. Die Narbe auf seinem rasierten Kopf war noch frisch und besonders hässlich.
    Ihr wissenschaftlicher Führer, ein großer, kräftig gebauter Mann mit gebräunter Haut und dunklem Haar, das an den Schläfen grau wurde, sagte gerade irgendetwas Grässliches über „Anpassung und Angleichung auf genetischer Ebene“, als Sarahs Blick den von Jim kreuzte.
    Er brüllte auf, „zerriss“ die Fesseln und stürzte sich auf den anderen Mann. Der schaute erschrocken auf, als Jim heranstürmte, und seine blasierte, kranke Überlegenheit schwand dahin, als der Outlaw James Raynor über ihn kam. Jim dosierte seinen Hieb nicht, er drosch die Faust gegen das perfekt kantige Kinn und schickte den größeren Mann zu Boden. Er kam in einer Haltung zu liegen, die sehr unbequem aussah. Jim war nicht sicher, ob er noch lebte oder tot war, und es war ihm in diesem Fall auch egal. Er schnappte sich die Schlüsselkarte aus der Kitteltasche des Wissenschaftlers und machte sich daran, die Türen zu öffnen.
    Im selben Augenblick warf Sarah sich auf den anderen Mann, dessen blassblaue Augen sich vor Schreck weiteten. Mit lässiger Effizienz trat Sarah gegen seine Kehle und zerquetschte ihm die Luftröhre.
    Sarah wirbelte herum und packte die Frau. Die Wissenschaftlerin holte Luft, um zu schreien, aber Sarah drückte ihr rasch eine Hand auf den Mund und brachte sie zum Verstummen. „Wir sind hier, um Sie rauszuholen, wenn Sie das möchten. Wollen Sie?“
    Erleichterung und so etwas wie Freude traten in die Augen der Frau. Sie nickte heftig. Sarah ließ die Hand sinken.
    „Dann helfen Sie uns! Es gibt noch andere, die so denken wie Sie. Dr. Phan zum Beispiel. Wissen Sie von weiteren?“
    „Ich … ich glaube schon. Wir reden eigentlich nie darüber. Sie verstehen sicher, warum nicht.“
    Sarahs Gesicht war schön und furchterregend zugleich in ihrem Zorn, fand Jim, als er zu ihr hinsah und dem Wortwechsel folgte, während er die Gefangenen befreite. „Das verstehe ich allerdings. Nehmen Sie Kontakt zu ihnen auf! In etwa zehn Minuten werden Frachter im Landebereich vier bereitstehen. Bringen Sie diese Leute raus und in Sicherheit!“ Sarah reichte der Frau eine Pistole. „Nehmen Sie die! Sie werden sie brauchen. Und beeilen Sie sich! Hier wird bald alles in die Luft fliegen.“
    Die Wissenschaftlerin nahm die Waffe zögernd entgegen, dann trat sie neben Jim und half ihm beim Öffnen der Türen. Einige der Gefangenen begriffen, was vorging, und waren ganz erpicht darauf, zu fliehen. Andere schauten nur ängstlich drein und duckten sich an die Rückwand ihrer Zellen.
    „Okay, Matt, wir sind drin, und wir haben eine Helferin, eine gewisse Doktor …?“
    „Elizabeth Martin“, ergänzte die Frau.
    „Elizabeth Martin“, wiederholte Jim. „Sie wird diesen Zellenblock übernehmen und Ihre Verbündeten kontaktieren.“
    „Verstanden“, meldete sich Matt. „Und ich führe Sie jetzt in die nächste Abteilung.“
    Jim drehte sich nach Sarah um. Sie kniete über dem Wissenschaftler, den Jim ausgeschaltet hatte. Sie steckte ihm eine Bombe in die Tasche, dann erhob sie sich und wandte sich Jim zu. „Gehen wir.“

    Es hatte insgesamt vier Bereiche gegeben, in denen man Versuchspersonen festhielt. Als Jim und Sarah den letzten Landefrachter erreichten und an Bord hetzten, hatten vierundvierzig „experimentelle Objekte“ die Freiheit wiedergewonnen, plus dreizehn Wissenschaftler, die Sarahs Inspektion bestanden hatten. Matt hielt sie auf dem Laufenden, alarmierte sie, wenn ihre Deckung aufgeflogen war, und führte sie dann zu geheimen Ausgängen, zweimal in allerletzter Sekunde. Sarah legte auf der Flucht eine Spur aus Bomben, von denen sie einige kurzerhand auf dem Boden platzierte. Je mehr Jim sah

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