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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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harsche Worte, aber vorgetragen voller Mitgefühl, nicht Grausamkeit.
    „Ja“, antwortete sie. „Ich tue, was ich tun muss, um zu verhindern, dass dies irgendjemandem noch einmal widerfährt. In dieser sogenannten wissenschaftlichen Einrichtung tut man Männern, Frauen und Kindern das an, was man auch mir angetan hat. Und noch Schlimmeres. Ich werde diesen Ort in die Luft jagen, Jim. Weil es sein muss. Kann ich auf dich zählen?“
    Darüber brauchte Jim gar nicht länger nachzudenken. Sein Kopf füllte sich mit den Bildern eines verspielten Kätzchens, das zunehmend krank wurde, und eines kleinen Mädchens, dem das Herz mit jedem Tag, der verging, ein bisschen mehr brach. Er nickte ihr knapp zu.
    „Ich bin dabei, Liebes“, sagte er.

12. KAPITEL
    2500
    Nach allem, was sie ihm offenbart hatte, wunderte es Jim beinahe, dass Sarah sich damit begnügte, die Station in die Luft zu jagen, anstatt diese wahnsinnigen Wissenschaftler eigenhändig in Stücke zu reißen. Wahrscheinlich, so vermutete er, setzte sich hier ihre wahre Stärke durch. Jeder, der eine Waffe hatte – wie etwa einen Armeerevolver, ein Gaußgewehr oder Telepathie –, konnte die Kraft zum Töten aufbringen. Das wusste er nur zu gut. Doch Sarahs tief verwurzelte Abscheu vor dem Treiben hier verlieh ihr die Kraft, sich gegen das Töten zu entscheiden. Jetzt verstand er wenigstens ein bisschen, was sie antrieb, und aufgrund dieses Wissens bewunderte er sie nur umso mehr.
    Sie hatten schon vorher gut zusammengearbeitet, aber diesmal war es anders. Die Aufgabe war komplizierter. Die armen Leutchen, an denen herumexperimentiert wurde, zu finden und herauszuholen, war zugegebenermaßen keine große Sache. Aber sie mussten auch die anständigen Männer und Frauen unter all den Perversen herauspicken und sie zusammen mit den Opfern befreien. Und dann auch noch die Sprengsätze anbringen, um die Einrichtung zu zerstören. Und die einzige Hilfe, die ihnen dabei zuteilwurde, war Jack – ach, verdammt! –, Matt Horners Stimme in ihren Ohren, der ihnen den Weg wies. Jim hatte alle Mühe, sein Unbehagen zu bezwingen, um seiner selbst und um Sarahs willen.
    „Ich weiß“, sagte Sarah, die wieder seine Gedanken las. „Das ist eine harte Nuss. Und ich mach sie noch härter. Aber du weißt, dass ich recht habe.“
    Er nickte. „Ja, hast du. Komm, fangen wir an!“ Er hob die Hände, und sie legte ihm die Fesseln um die Hand- und die Fußgelenke. Allem Anschein nach handelte es sich um robuste, massive Konföderationsschellen, die auch zufriedenstellend schepperten, nur waren sie in Wahrheit völlig nutzlos. Sie musterte ihn einen Moment lang.
    „Tut mir leid“, sagte sie.
    „Was?“, fragte er.
    Er hätte mit dem Hieb eigentlich rechnen müssen, aber er tat es nicht. Einen Augenblick lang sah Jim Sterne. Er spürte, wie sein Kinn fast umgehend anschwoll, und widerstand der Versuchung, das Blut abzuwischen. Natürlich verstand er, warum sie es getan hatte.
    „Sarah, mein Schatz“, sagte er und nuschelte dabei um die Schwellung herum, „du schlägst zu wie ein Mädchen.“
    Sie grinste. Zum ersten Mal seit ihrer unerfreulichen Unterhaltung. „Ich weiß.“
    Er stieg als Erster aus dem Landefrachter aus, sie folgte ihm dichtauf. Ein älterer Mann in weißem Kittel und mit perfekt frisiertem Silberhaar erwartete sie im Dockbereich. In seiner Begleitung befanden sich zwei bewaffnete Wachen, und sie machten alle einen sehr aufgeregten Eindruck.
    „Dr. Orville Harris“, stellte er sich vor und reichte Sarah die Hand. Jim kannte den Namen. Das war der Herr dieses Hauses der Schmerzen, der Chefwissenschaftler, der hier sämtliche Schrecken überwachte und alle dunklen Geheimnisse kannte. Derjenige, der all die Befehle gab. Sarah beäugte die Hand, die er ihr hinhielt, dann verbarg sie ihre eigene mit einer bewussten Geste hinter ihrem Rücken.
    „Ich schüttle keine Hände“, erklärte sie kalt.
    „Aha!“, sagte Harris mit erzwungenem Lächeln. „Natürlich.“ Der Doktor richtete sein Augenmerk auf Raynor und musterte ihn von Kopf bis Fuß wie ein wertvolles Tier, das zur Schlachtbank geführt wurde. Was, so dachte Jim, wohl auch der Fall sein würde, wenn dieses Szenario echt gewesen wäre.
    „Ich möchte gern die Einrichtung inspizieren, bevor ich den Häftling 493 in Ihren Gewahrsam übergebe“, fuhr Sarah fort.
    „Natürlich“, sagte Harris wieder. „Ich muss Ihnen dafür danken, dass Sie mir ein solches Prachtstück gebracht haben, Agent

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