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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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…?“
    „Ich bin ein Ghost“, erwiderte Sarah. „Meinen Namen brauchen Sie nicht zu wissen. Und diese Typen“ – sie verzog ihren breiten Mund zu einem spöttischen Lächeln –, „schicken Sie sie bitte weg! Es sei denn, Sie glauben, ich würde mit einem einzelnen gefesselten Gefangenen nicht fertig werden?“
    Jim musste ein Grinsen unterdrücken. Sie spielte meisterhaft mit Harris. Dem Mann ging praktisch vor Raynors Augen die Luft aus.
    „Nein, nein! Das möchte ich natürlich nicht andeuten. Gehen Sie, meine Herren! Hier entlang, Agent … äh, nun, Agent.“
    Die Tür glitt auf, und sie – Kerrigan, Raynor und Harris – traten auf den Gang hinaus.
    Nur zwei von ihnen verließen ihn wieder. Jim lehnte den reglosen Harris in eine Ecke und entnahm der Tasche seines blütenweißen Kittels einen kleinen rechteckigen Chip, bevor er eine der kleinen blinkenden Bomben – halb so groß wie Jims Faust – hineinsteckte. Es gab noch viel mehr von diesen Bomben, und alle würden zur selben Zeit aktiviert werden. So klein und doch so tödlich, dachte Jim. Etwas mit solcher Zerstörungskraft müsste eigentlich viel größer sein, viel beeindruckender.
    „Ich hab’s“, sagte er und zeigte Sarah den Schlüssel.
    Sie nickte kurz, ohne den Gegenstand auch nur anzuschauen. Sarah war jetzt wie ein Raubtier auf der Jagd, vollkommen konzentriert auf die vor ihr liegende Aufgabe. Ihr Gesicht zeigte jenen Ausdruck, von dem Jim inzwischen wusste, dass er so viel bedeutete wie Ich horche Gedanken ab – laserscharf fokussiert und zugleich merkwürdig entrückt.
    „Okay, Matt“, sagte Jim leise. „Harris ist ausgeschaltet, wir haben seinen Schlüssel, und wir gehen durch einen der Korridore in Richtung Süden.“ Sarah war natürlich mit dem Grundriss der Station vertraut, aber so konnte sie sich ganz und gar anderen Aufgaben widmen. Wenn sie nicht zu überlegen brauchte, wo sie abbiegen mussten, konnte sie auf Gedanken lauschen und auf etwaige Angriffe gefasst sein.
    „Gehen Sie weiter!“, erklang Matts Stimme in seinem Ohr. Sarah hatte das gleiche Gerät in ihrem Ohr und konnte Matt ebenso hören. „Etwa zehn Meter voraus ist eine Tür, die in einen Bereich führt, der etwas sicherer ist. Keine Wachen, und mit Harris’ Schlüssel sollten Sie problemlos hineinkommen.“
    „Ich seh sie“, erwiderte Jim. Er zog die Schlüsselkarte durch den Schlitz, und tatsächlich summte die Tür und schwang auf. „Wir sind drin.“
    „Okay“, sagte Matt. „Jetzt kommen drei Türen, zwei rechts, eine links. Die zwei auf der rechten Seite führen in ein Labor und in ein Büro. Versuchen Sie keine Aufmerksamkeit zu erregen! Die Tür links bringt sie in den, na ja, Hauptaufenthaltsraum oder wie man’s auch nennen will. Der Schlüssel wird wahrscheinlich auch diese Tür öffnen, aber Sie werden da auch auf einen Haufen Wissenschaftler und Wachen stoßen.“
    Jim und Sarah wechselten einen Blick. „Dann bluffen wir weiter, bis wir zuschlagen können“, sagte sie. „Ich mache diejenigen ausfindig, denen wir vertrauen können, und geb dir ein Zeichen.“
    Er nickte. „Klingt gut.“
    Sarah legte ihm die nachgemachten Hand- und Fußschellen wieder an, und sie wiederholten das Spiel. Die Täuschung gelang. Die Wachen waren auf der Hut, gehorchten aber den Befehlen der Wissenschaftler, und die Wissenschaftler schienen alle von der Vorstellung fasziniert zu sein, buchstäblich einen Blick in den Kopf des berüchtigten James Raynor zu werfen. Raynor wusste jedoch, dass dieses makabre Interesse in einigen Fällen genauso getürkt war wie seine Fesseln. Sarahs Blick zuckte kurz zu Jim, als sie den dritten Wissenschaftler wahrnahm, dann lächelte sie dem Mann knapp und falsch zu. Das war also das Zeichen. Sie wiederholte es noch einmal. Von den ungefähr acht anwesenden Wissenschaftlern verfügten scheinbar nur zwei über so viel menschliches Mitgefühl, dass sie insgeheim verabscheuten, was sie hier taten. Es handelte sich um einen Asiaten und eine blonde Frau. Mehr waren es nicht. Jim hoffte, dass sie noch weitere finden würden.
    Es gab eine Frage wegen des Schlüssels – doch Sarahs eisiger Blick war dem Mann, der die Frage gestellt hatte, Antwort genug. Sie und Jim wurden von drei anderen Wissenschaftlern durch eine stark gesicherte Tür begleitet – und traten dahinter in eine andere Welt.
    Jim gab sich gar keine Mühe, sein Entsetzen über den Anblick zu verhehlen. Das machte ihre List nur noch überzeugender, und außerdem

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