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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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auch etwas Echtes zeigen, keine aufpolierte Kneipe, die diese Bezeichnung eigentlich gar nicht verdiente. Er war schon mehrfach hier gewesen und verstand sich gut mit Sam und den Barleuten. Es war zwar nicht Wicked Wayne’s, die Bar, die er mit Tychus so oft aufgesucht hatte, dass sie quasi ihr zweites Zuhause gewesen war, aber solchen Läden war er inzwischen entwachsen. Jim brauchte keine sich räkelnden Frauen und keine laute Musik mehr. Er wollte sich vernünftig unterhalten können, wenn ihm danach zumute war, und ein eiskaltes Bier, das er gemütlich trinken konnte, wenn er keine Lust zum Reden hatte. Sam’s Place bot beides.
    Er versuchte, nicht ständig auf die Uhr zu schauen, aber es gelang ihm nicht. Er versuchte auch, nicht dauernd nach hinten zur Tür zu schauen, und auch das gelang ihm nicht. Sie war spät dran. Vielleicht hatte sie beschlossen, nicht zu kommen. Enttäuschung durchbohrte ihn wie ein Messer bei diesem Gedanken, aber er hätte es ihr nicht verübeln können. Die Situation war gänzlich neu für sie. Diese … Beziehungsangelegenheit … er wusste gar nicht recht, wie er es nennen sollte, jedenfalls war auch das neu für sie. Er wollte gerade ein paar Credits auf den Tresen legen und gehen, als er sie hinter sich spürte. Er drehte sich um, ganz gelassen, damit sie ihm nicht ansah, wie froh er war, dass sie doch gekommen war, und legte sich eine klugscheißerische coole Bemerkung zurecht, mit der er sie begrüßen wollte.
    Was er dann hervorbrachte, war ein überwältigtes „Du siehst … fantastisch aus!“.
    Vor ihm stand tatsächlich Sarah Kerrigan, aber definitiv nicht die Sarah Kerrigan, die er kannte. Er kannte sie als Ghost; in dieser Eigenschaft steckte sie von Kopf bis Fuß in einem eng anliegenden Spezialanzug, der es ihr erlaubte, nach Belieben aufzutauchen und zu verschwinden. Er kannte sie als Killerin, die aus dem Morden einen Tanz machte, selbst wenn sie bei diesem bitteren Walzer viele Partner hatte. Und er kannte sie als Soldatin, die, auch wenn sie Befehle infrage stellte, gehorchte und ihr Bestes gab.
    Als Frau hatte er sie noch nie kennengelernt.
    Sarah hatte ein Kleid gefunden – weiß Gott, wie –, das ihr so passte, als wäre es für sie entworfen und maßgeschneidert worden. Nicht todschick, aber auch nicht knapp und verführerisch. Es war schlicht, ein einfaches grünes Sommerkleid, wadenlang und halterlos. Es ließ ihre blassen und zwar muskulösen, aber doch femininen und mit ein paar Sommersprossen gesprenkelten Schultern sehen. Zum ersten Mal, seit er sie kannte, hatte sie ihr langes rotes Haar nicht zum üblichen Pferdeschwanz gebunden, sondern ließ es offen und in all seiner feurigen Pracht über diese schönen Schultern fließen. Mit einer kleinen Schmucknadel hatte sie eine Haarlocke hinter dem Ohr festgesteckt. Ihre Brust war bedeckt, aber es war die Andeutung eines Dekolletés zu erkennen. Ihre überraschend zierlichen Füße steckten in leichten Riemensandalen, und sie verlagerte ihr Gewicht nervös von einem auf den anderen.
    Sarah Kerrigan. Nervös.
    „Danke!“, sagte sie und lächelte flüchtig. „Ich … hoffe, ich bin passend angezogen. Jemand hat mir das Kleid geliehen.“
    „Perfekt, Liebes“, sagte Jim, stand auf und zog einen Stuhl für sie heraus, wie sein Vater es ihm beigebracht hatte. Abermals nahm er zur Kenntnis, dass sie eine erstaunlich makellose Figur hatte. War irgendetwas an ihr nicht perfekt?
    „Eine Menge“, sagte sie, dann schaute sie betreten drein, als ärgerte sie sich über sich selbst. „Verdammt! Tut mir leid. Ich habe versucht, nicht zu … na ja, du weißt schon.“
    „Schatz, solange du mich nicht wieder ein Schwein schimpfst, kannst du lesen, was du willst. Ich möchte ein offenes Buch für dich sein.“ Die Worte kamen ihm einfach über die Lippen, und er merkte, dass er sie ernst meinte. Sie registrierte das auch, denn ihre Haltung entspannte sich, und ihr Lächeln entkrampfte sich ein wenig. Er sah, dass ihr Mund ein bisschen zu breit war für ihr Gesicht, und überlegte, wie es wohl wäre, diesen Mund zu küssen. Zu seiner Verblüffung wurde sie rot und schaute zu Boden. Das Haar fiel ihr vors Gesicht. Er streckte die Hand aus und legte sie auf die ihre.
    „Was darf ich dir zu trinken bestellen?“
    Sie zuckte leicht mit den anmutigen, kräftigen Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Ich trinke nicht, es sei denn, Arcturus gibt mir irgendetwas.“
    „Dann lass uns an diesem heißen Tag doch mit einem

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