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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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wusste, dass das nicht gut wäre. Er wusste, woran sie denken würde. Und wieder versetzte es ihm einen Stich, diesmal aus Schuldgefühlen, weil er wusste, dass er sie mit der Erwähnung ihres Rendezvous erst dorthin geführt hatte. Er konnte sie nicht erreichen, konnte ihr nicht helfen. Es war, als griffe man nach jemandem, der im Begriff war abzustürzen. Sie musste sich an seiner Hand festhalten, wenn er sie von diesem Abgrund wegziehen sollte, doch dazu schien sie einfach nicht in der Lage zu sein.
    Oder vielleicht wollte sie es auch nicht.
    Für einen langen Moment vergrub er sein Gesicht in den Händen und hoffte wider besseren Wissens, dass sie sich umdrehte und etwas sagte. Das einzige Geräusch war das leise Summen der medizinischen Gerätschaften und darunter, kaum hörbar, das Tropfen der Flüssigkeiten aus den Infusionsbeuteln.
    Er sagte nichts, als er aufstand und hinausging. Er wusste nicht, wohin er ging, und es war ihm auch egal. Er ließ sich von seinen Füßen einfach durch die riesige Villa tragen, die früher Scutter O’Banon besessen hatte und die jetzt einem Kobold mit rosafarbenen Haaren gehörte. Er strich durch die Korridore – die Hände in den Taschen zu Fäusten geballt, den Kopf gesenkt –, sodass er nichts wahrnahm von dem einst wunderschönen Haus. Nicht einmal Tychus sah er.
    Er sah nur Sarah, wie sie in seinen Armen lag, ihre Haut so blass, dass sie im trüben Licht fast zu leuchten schien …

    2500
    Sie hatten sich unterhalten, hatten Bier getrunken, hatten gelacht und gegessen, und zu fortgeschrittener Stunde, als Sarah ihr letztes Glas geleert und gefragt hatte: „Und jetzt?“, hatte Jim keine Angst davor gehabt, einfach nur stumm seine Hand auszustrecken.
    Sie war nicht betrunken. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass Sarah Kerrigan sich jemals so sehr gehen lassen könnte, um betrunken zu sein. Aber sie hatte zugelassen, dass der Alkohol sie entspannte, hatte so viel getrunken, dass ihre Wangen und Augen einen Glanz zeigten, den Jim noch nie gesehen hatte, und sie hatte ihm das Geschenk ihres Lachens gemacht – melodiös, kehlig, natürlicher als das Lachen einer jeden anderen Frau. Bis auf Liddys.
    Liddy, ich habe dich geliebt. Und ich werde dich immer lieben. Ich war dir treu bis zu deinem letzten Atemzug und darüber hinaus. Aber du bist nicht mehr da, mein Kleines. Und ich weiß, dass du es verstehen würdest, du würdest wollen, dass ich glücklich bin. Und … ich glaube, das kann ich wieder sein.
    Er spürte, wie sich in ihm etwas löste, als sich dieser Gedanke formte, er spürte, wie er eine Last ablegte, von der er gar nicht gewusst hatte, dass er sie mit sich herumtrug. Sein Herz war auf einmal ganz leicht, und ihm wurde bewusst, dass es stimmte. Jim Raynor war glücklich in diesem Augenblick, mit dieser Frau, trotz der Schrecken des Krieges, der um sie her wütete, trotz der Aliens, die ihnen ständig auf den Fersen zu sein schienen. Er sah Sarah an, und er war glücklich.
    Also streckte er seine Hand aus. Sie ließ ihren Blick lange darauf ruhen, und seine schlichte Freude verging ein wenig, während sie überlegte, ob sie einen Schritt tun sollte, mit dem aus einem schönen Abend etwas anderes werden würde – was, das wussten sie beide nicht. Würde dann alles zu Ende sein? Würde etwas Neues beginnen?
    Dann schob sie ihre kräftige Hand in die seine.
    Er ließ das Licht aus in der kleinen Hütte, die ihm als Unterkunft diente. Eine schwache Sicherheitsbeleuchtung brannte immer, damit Jim im Notfall schnell die Tür fand. Jetzt tauchten diese Lampen den schlichten Raum in einen sanften blauen Glanz, als er die Tür schloss, Sarah dagegenlehnte und sich vorbeugte, um sie zu küssen.
    Dieser Kuss war ihr erster, und er war zärtlich, weich und forschend. Sie war unerfahren, scheu, unbeholfen – sie, der Inbegriff der präzisen Bewegung und Anmut. Er lächelte, ohne seine Lippen von den ihren zu nehmen, und küsste sie weiter, weil er einfach nicht aufhören wollte.
    Und sie erwiderte den Kuss, zögerlich erst, dann mit jener wachsenden Leidenschaft, von der er gewusst hatte, dass sie da war, hinter dieser Fassade aus sorgsamer Selbstbeherrschung. Ihre Arme schmiegten sich um ihn, und sie bog sich ihm entgegen, nicht mehr scheu, sondern hungrig und so voller Verlangen, wie auch er es war.
    Er wollte nicht, dass es so geschah – überstürzt und wild. Nicht beim ersten Mal. Und so bremste er sie, sanft, aber bestimmt, und er ließ sie erfahren, dass sie

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