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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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nicht nur zu geben brauchte, sondern auch einfach nur nehmen konnte, und er brachte ihr bei, dass Geduld belohnt wurde.

    Sie war es, die das süße Schweigen danach brach.
    „Du siehst sie nicht“, sagte sie, so leise, dass er ihre Worte kaum verstand. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    „Was seh ich nicht, Schatz?“, gab er flüsternd zurück. Ihr Kopf ruhte auf seiner breiten Brust, und sie hielt ihr Ohr darauf gedrückt, sodass sie seinen Herzschlag hören konnte. Ihr Haar – so weich wie rote Seide – war über sie und ihn gebreitet. Ihre Finger fuhren sanft über seine Haut, ganz zärtlich; ihre Leidenschaft war für den Moment erschöpft, trotzdem wollte sie ihm offensichtlich noch nah und verbunden sein. Sie drehte nicht den Kopf, um ihn anzusehen.
    Sie antwortete auch nicht gleich. Erst nach einer Weile sagte sie in demselben Tonfall wie zuvor, der fast nicht zu hören war: „Die Dunkelheit. Die Dunkelheit, die … in mir ist.“
    Ihre Stimme stockte. Er wollte sie fest an sich drücken, unterließ es jedoch. Sie war wie ein wildes Tier, bereit, die Flucht zu ergreifen, sobald er auch nur eine falsche Bewegung machte. Wenn er sie zu sehr drängte, würde sie sich ihm verschließen. Er fuhr fort, ihren Arm zu streicheln, spürte, dass sie noch mehr sagen wollte, und das tat sie schließlich auch.
    „Diese Dunkelheit … macht mir Angst. Manchmal. Sie ist so stark. Und machtvoll.“
    „Wir tragen alle Licht und Dunkelheit in uns“, sagte Jim leise. „Ich habe eine Menge Dinge getan, die einige Leute ziemlich düster finden würden. Genau wie du solche Dinge getan hast. Aber, Schatz, du hast jetzt einen freien Willen. Du hast dich entschieden, heute Abend mit mir auszugehen. Du hast dich entschieden – für mich. Und ich schwöre dir bei allem, was heilig ist, und ein paar Dingen, die’s nicht sind, dass ich in diesem Augenblick nur Licht in dir sehe, so stark und rein, dass ich den Blick nicht abwenden kann.“
    Sarah hob den Kopf. Ihre Augen schimmerten im schwachen Licht, als ihr Blick den seinen suchte. Sehr wahrscheinlich las sie gerade seine Gedanken. Es war ihm egal. Er wollte, dass sie es tat. Vielleicht sah sie sich dann so, wie er sie sah. Er lächelte sanft, hob eine Hand, um über diese rote Seide zu streichen, und führte eine Strähne an seine Lippen.
    „Ich weiß, dass du mich so siehst“, sagte sie. „Und … denk bitte nicht, dass ich das herabsetzen will, aber … du bist nicht hier drin.“ Sie tippte sich an den Kopf. „Ich schon. Diese Dunkelheit … Jim, du musst mir etwas versprechen.“
    „Was denn?“
    Sie schluckte. Er spürte, dass sie noch nie und niemandem gegenüber so verletzlich gewesen war wie in diesem Moment, und dieser Gedanke gab ihm das Gefühl, als wäre sein Herz mit einem Mal voll bis obenhin. „Versprich mir, wenn mich diese Dunkelheit je verschlingen sollte … dann halte sie auf! Unter allen Umständen!“
    Er öffnete den Mund, machte ihn wieder zu und streichelte weiter ihre weiche, blasse Haut. Er wusste nicht, was er sagen, was er tun sollte.
    „Versprich es mir!“ Ihr Ton war scharf, nicht vor Wut, sondern vor Angst.
    Die Dunkelheit würde sie nicht verschlingen. Nicht nach allem, was sie bereits durchgemacht hatte. Sie verfügte über eine ungeheure Macht, und skrupellose Menschen hatten sie verleitet, schreckliche Dinge zu tun. Aber jetzt war Sarah Kerrigan ihr eigener Herr. Sie würde niemals irgendjemandes Spielzeug sein. Und deshalb würde sie nie der Dunkelheit anheimfallen.
    Er schaute ihr voller Zutrauen und Liebe in die Augen und nahm ihr Kinn in die Hand. „Wenn du dich dann in meinen Armen ruhiger fühlst, Liebes, dann ja – ich verspreche es.“

    2504
    Ich verspreche es.
    Sarahs Lider hoben sich flatternd. Zwar war es in diesem Raum, der als Krankenzimmer diente, nie ganz dunkel wegen all der Lichter und Lämpchen an den Geräten und der weichen Nachtbeleuchtung, aber nun war es doch so düster, dass die frühen Morgenstunden erkennbar angebrochen waren.
    Sie dachte an ihr Gespräch mit Jim von vorhin. Er konnte nicht wissen, was sie gedacht hatte. Er konnte nicht wissen, dass sie, wenn er sie drängte, über alles, was geschehen war, zu reden, all das jedes Mal neu durchlebte – den „Tod“, der nichts Gnädiges hatte, die Qualen, unter denen ihr Körper sich zu seiner neuen Gestalt verformt hatte, die Bilder und Laute so vieler Menschen, die in Agonie gestorben und entweder Futter oder genetisches Rohmaterial

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