Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
es nicht so, Annabelle, nenn es das jüngste – Gespräch mit Travis. Und plötzlich sah sie alles ganz klar. Travis würde es schaffen. Er wäre nicht der Navigator des Flaggschiffs der Liga, wenn er nicht der Beste wäre. Mit frischer Zuversicht sagte sie zu Rory: „Es gibt da etwas, worüber ich mit Ihnen sprechen wollte. Wenn es im Moment so ruhig ist, dass Sie mich in die Kantine scheuchen wollen, könnten Sie mir vielleicht Gelegenheit dazu geben.“
„Nur zu, Kindchen! Ich bin ganz Ohr.“
Valerian ließ sich nichts von seiner Besorgnis angesichts der Reise anmerken. Die Crew machte sich schon genug Sorgen. Die Leute sollten sehen, dass er so ruhig war wie immer, beinahe gleichgültig.
„Ihr Mann lässt es aber sehr langsam angehen“, sagte Narud.
Valerian sah ihn an. „Dieses Schiff ist ohnehin schon beschädigt. Noch ein Loch ist das Letzte, was wir brauchen können.“
„Jede Minute, die wir hier zubringen, ist eine Minute, in der ich Sarah Kerrigan nicht behandle“, entgegnete Narud. Er seufzte genervt. „Ich wünschte, Sie würden mich zu ihr lassen.“
„Bei allem Respekt, Dr. Narud, aber mit der Ausrüstung, die an Bord zur Verfügung steht, könnten Sie sowieso keine gründliche Diagnose stellen. Ich weiß, dass Sie Erstaunliches zu leisten imstande sind, aber jeder Künstler braucht seine Werkzeuge. Lassen Sie Jim mit ihr reden.“
„Sie scheinen diesen Outlaw ja regelrecht zu verklären.“
„Im Gegenteil“, erwiderte Valerian. „Sämtliche falschen Vorstellungen, die ich von Raynor oder seinen Leuten vielleicht hatte, haben sich aufgelöst.“ Er fügte nicht hinzu, dass sie durch etwas Wichtigeres ersetzt worden waren – nämlich durch eine präzise, fundierte Meinung über den Mann. Und je mehr Valerian über Raynor und seine Raiders herausfand, desto überzeugter war er, dass die Entscheidung, seinem Vater die Stirn zu bieten, die richtige gewesen war.
Langsam steuerte Rawlins das riesige Schiff zwischen den lauernden Gefahren hindurch. Ab und zu gab es eine schwache Erschütterung, und manchmal war ein Kratzen zu hören, wenn er einem Felsbrocken etwas zu nahe kam, aber das konnte Valerian ihm kaum verübeln.
„Wir nähern uns den Koordinaten der Station, Sir“, meldete Rawlins nach einer gefühlten Ewigkeit.
„Wurde auch Zeit“, murrte Narud.
„Gut gemacht, Mr. Rawlins“, lobte Valerian. „Das war meisterhaft.“
„Danke, Sir!“
Valerian und die Moebius Foundation, die er leitete, waren übereingekommen, dass die Arbeit, die sie taten, und die Hauptstation, auf der sie stattfand, das bestgehütete Geheimnis der Galaxis bleiben mussten. Deshalb hatte Valerian die Station in den angeblich „undurchdringlichen“ Kirkegaard-Gürtel platziert. Es war unwahrscheinlich, dass irgendjemand es wagen würde, hier einzudringen, und falls doch, würde derjenige nicht weit kommen, es sei denn, er kannte die Route.
Und ebenfalls deshalb war Valerian auf die Idee gekommen, nicht einfach nur eine Station zu bauen, sondern sie in einem Asteroiden zu verstecken. Damit war die Örtlichkeit doppelt geheim. Im Allgemeinen war es so, dass jemand, der davon erfuhr, hingebracht wurde und die Station nicht mehr verließ. Nur Narud und ein paar seiner zuverlässigsten Leute reisten hin und her.
„Sir?“, fragte Rawlins in leicht verblüfftem Ton. „Laut den Koordinaten, die Dr. Narud uns gegeben hat, müsste es sich um diesen Asteroiden handeln, Nummer 3958. Aber ich entdecke keinerlei Anzeichen irgendeiner Raumstation.“
Valerian und Narud tauschten einen leicht amüsierten Blick. „Wenn Sie bitte an der Tür läuten würden, Doktor“, forderte Valerian den Wissenschaftler auf.
Narud nickte und trat an die Konsole. Er öffnete einen Kanal. „Hier spricht Doktor Emil Narud. Ich bin mit der Bucephalus und der Hyperion hier. Bitte machen Sie alles zum Andocken bereit, und folgen Sie Protokoll 221-C!“
Und plötzlich, wie ein sich materialisierendes Hologramm, war sie da. Eine schematische Darstellung erschien auf dem Bildschirm neben Rawlins, seitlich davon liefen die zugehörigen Informationen über den Monitor.
„Das verliert nie an Unterhaltungswert“, sagte Valerian. Dies war die dritte Stufe der Geheimhaltung – ein Tarnschirm, der vor der Wahrnehmung durch die menschlichen Sinne ebenso schützte wie vor der technischen. Er drückte einen Knopf. „Achtung, Besatzung der Bucephalus und der Hyperion ! Ihr Vertrauen in mich und meinen Navigator wurde belohnt. Ich
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