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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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dann stieg ich aus dem Gleiter.
    Ich war erst zum zweiten Mal im Hauptgebäude der Sicherheit. Von hier aus überwachte man das Verteidigungsgitter der Kolonie, die Versorgung und den Raumhafen. Fast wie auf der Intensivstation, nur ohne Patienten. Ich war überrascht, als einige Leute mir freundlich zunickten, nachdem ich mich beim Empfangsdroiden angemeldet hatte. Das war ein angenehmer Unterschied zu der ungeschminkten Feindseligkeit, die mir bei meinem letzten Besuch hier entgegengeschlagen war.
    Die heutige Portion Feindseligkeit kam dann vom Kommandanten der Koloniesicherheit, Norash. Ihm war ich das letzte Mal nicht begegnet. Er starrte böse auf mich hinunter, als ich in das Herz der Kommandozentrale geführt wurde. Kein Wunder, dass die Gänge hier so breit waren, dachte ich.
    »Sie sind das also«, sagte er, nachdem sein Assistent uns vorgestellt hatte. Er schien von meiner Erscheinung amüsiert zu sein.
    »Kommandant.« Ich war überrascht, dass er ein Trytinorn war.
    Man musste es mir angesehen haben, denn er grunzte: »Wir sind nicht alle Lastarbeiter, Kolonistin Grey Veil.« Er beendete seine Anweisungen an einen Untergebenen bezüglich eines Konsolenfehlers und bedeutete mir dann, ihm zu folgen. »Hier entlang.«
    Wir gingen in sein Büro, ein bescheidenes kleines Plätzchen von ungefähr derselben Größe wie die gesamte Ambulanz.
    »Sehr geräumig«, sagte ich. Na ja, irgendwas musste ich doch sagen. Dann zog ich mich auf einen Stuhl in Trytinorngröße vor seinem Schreibtisch. Meine Füße baumelten etwa einen Meter über dem Boden. Wie sollte ich von diesem Ding jemals wieder runterkommen? Ich lächelte dem Kommandanten freundlich zu – er würde mir eben helfen müssen.
    Norashs kleine, stechende Augen ruhten auf meiner selbstverschuldeten Verletzung. »Was ist mit Ihrer Hand passiert?«
    Mein Lächeln wurde breiter: »Ein Bildschirm hat mich genervt.«
    »Versuchen Sie es demnächst mit dem Aus-Knopf.« Mit überraschendem Geschick rief er eine Datei an einem der Terminals auf.
    »Wie geht es Norgals Rippen?«
    Er schaute mich misstrauisch an. »Woher wissen Sie, dass wir verwandt sind?«
    »Ich habe aufgrund Ihrer Hautpigmentierung darauf geschlossen.«
    Ein weiteres Grunzen. »Wie der Zufall so will, ist er mein Cousin. Er ist wieder gesund.«
    »Gut. Ihn zu treffen, war ein echtes Erlebnis.«
    »Tatsächlich. Kolonistin, ihre … Erfahrungen … sind regelmäßiges Thema hier in der Zentrale«, sagte er und drehte mir den Bildschirm zu. Es gab einige Dateien über mich. »Hsktskt-Terroristen unterstützt. Wegen Verfassungsverletzungen in vier Fällen vor den Rat zitiert. Jetzt diese versuchte Entführung.«
    »Ich war ein fleißiges Mädchen.«
    Er tippte auf den Touchscreen, und der Bildschirm wurde schwarz. »Sagen Sie mir, Kolonistin, erkennen Sie hier ein Muster?«
    »Ein Muster?«
    Die gigantische Gestalt des Kommandanten schien den Raum auszufüllen, als er aufstand und auf und ab ging.
    »Normale Neuankömmlinge verstoßen gelegentlich mal gegen die Verfassung, damit rechnet die Sicherheit.« Er warf mir einen weiteren ernsten Blick zu, als er nun vor mir stehen blieb. Cherijo, du böses Mädchen. »Und auf der anderen Seite gibt es dann: Sie. «
    Da hatten wir wieder das Problem der ständigen Beschränkungen. Mein Lächeln verschwand. »Sie wollen doch auf etwas hinaus, und ich hoffe, dass wir dort bald ankommen.«
    »Unvorsichtiges Verhalten zieht solche Dinge …«
    »Einen Moment!«, sagte ich. »Wollen sie damit sagen, ich hätte es so gewollt?« Als er nickte, löste sich ein ungläubiges Lachen von meinen Lippen.
    »Kommandant, ich habe die Hsktskts nicht eingeladen, unsere Öffentliche Klinik als Kreissaal zu benutzen. Phorap Rogan ist ein unfähiger Idiot, der schwachsinniges Zeug zu Protokoll gegeben hat. Und was die Entführung angeht: Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, außer in den Urlaub zu fliegen.«
    »Sie können nicht abstreiten, dass sie Ärger anziehen, Doktor.«
    »Ach ja? Lesen Sie es mir von den Lippen ab.«
    »Ich werde Ihr Treiben nicht tolerieren, wenn Sie damit die Sicherheit der Kolonie aufs Spiel setzen«, sagte er mit unglaublich vielen Dezibel.
    »Wenden Sie sich an den Rat«, sagte ich. »Aber rechnen Sie damit, dass Sie sich anstellen müssen.«
    Der Kommandant schaute mich mit mürrischer Abneigung an, dann setzte er sich wieder. »Sie sollten lieber darauf hoffen, dass Sie in Zukunft mehr Glück haben. Schleunigst«, sagte er, bevor er den

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