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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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ihrer Wanderung keine Spuren zu hinterlassen.« Ich schob den Vergrößerer ganz zur Seite und drehte mich grinsend zu dem Pathologen um. »Doktor Crhm, Sie haben mir eine ganz neue Richtung gewiesen. Danke.« Ich schüttelte die glänzende, scherenartige Gliedmaße, die er mir entgegenstreckte. »Sie wissen, dass ich jetzt mein erstes Kind nach Ihnen benennen muss.«
    »Ich wage zu bezweifeln, dass das Kleine dafür sonderlich dankbar wäre.« Er gab ein zischendes Kichern von sich. »Ich würde es aber zu schätzen wissen, wenn meine Ergebnisse in Ihrem Bericht erwähnt würden.«
    »Erwähnt werden?« Ich lachte erfreut auf. »Doktor Crhm, viel leicht unterschreibe ich das Ding mit Ihrem Namen.«
    Die Pathologie sorgte dafür, dass die Organe in mein Labor gebracht wurden, während ich in der Ambulanz vorbeiging, um zu erfahren, ob weitere Fälle der Krankheit aufgetreten waren.
    Rogan schien dort auf mich gewartet zu haben. Als er meine Stimme hörte, kam er aus seinem Untersuchungszimmer und fing mit einer lautstarken Tirade über meine angebliche Unfähigkeit an.
    T'Nliqinara versuchte ihn zu beruhigen, aber er schob sie zur Seite und trat nah an mich heran. Seine Polypen sahen schon viel gesünder aus, aber sein Gestank war immer noch der gleiche.  » den Sonnen , für wen halten Sie sich …«
    Ich hatte die Nase voll. »Haben Sie meinen postoperativen Bericht über die Orgemich-Frau erhalten, die Sie wegen Gastroenteritis behandelt haben?«
    »Ich verstehe nicht, was …«
    »Sie ist beinahe gestorben, weil Sie zu faul für eine vollständige Scanserie waren.«
    Rogans Geruchsaura breitete sich aus. »Wenn man irgendjemandem einen Vorwurf machen kann, dann …«
    »Daz reicht, Doktor Rogan«, sagte Doktor Dloh und trat zwischen uns, die Mandibeln geöffnet, die vorderen Glieder erhoben.
    »Sie sollte nicht mal hier sein. Sie wurde aus dem Ambulanzdienst entlassen!«, kreischte Rogan. »Ich habe Anzeige wegen Ihrer Unfähigkeit und Ihrem Fehlverhalten gemäß der Verfassung gegen Sie erhoben.«
    »Wenn Zie nicht zofort ztill zind«, die Stimme des Arachniden wurde zu einem bösartigen Summen, »werde ich Zie eigenhändig auz der Ambulanz werfen.«
    Rogan dachte darüber eine halbe Sekunde nach, dann wirbelte er herum und stapfte davon. Ich warf der Oberschwester einen betrübten Blick zu, dann bedankte ich mich bei meinem Kollegen für sein Eingreifen.
    »Die Zonnen wizzen, dazz wir Zie hier gut gebrauchen könnten«, seufzte Dloh und schüttelte den Kopf, während er hinter Rogan herschaute. »Er izt nutzloz.«
    »Halten Sie durch«, sagte ich. »Vielleicht bin ich eher wieder hier, als Sie denken.«
    Ich zog mich in mein Labor zurück und untersuchte umgehend das Gewebe aus Karas Lunge. Das umgebende Gewebe zeigte keine Anzeichen zellularen Zerfalls. Eine Infektion fraß nicht einige Zellen ganz und ließ die anderen unangetastet. Crhm hatte Recht, es war beinahe so, als wären die fehlenden Zellen ersetzt worden.
    Ich verbrachte den Rest meiner Schicht damit, die gelbe Substanz zu untersuchen und Tests mit ihr durchzuführen. Für einen möglichen Krankheitserreger war sie bemerkenswert langweilig. Keine erkennbare Zellstruktur, keine DNS. Nichts als eine zähe Flüssigkeit, plasmaähnlich, nur dass diesem Plasma alle Nährstoffe, Salze, Proteine und andere chemische Inhaltsstoffe fehlten.
    Eine gänzlich inhaltslose biologische Brühe.
    Trotz des deprimierenden Fehlens jeglichen Beweises schrieb ich meinen Eingangsbericht und schickte ihn an Doktor Mayer. Ich fügte eine Empfehlung hinzu, alle kommenden Fälle sofort unter Quarantäne zu stellen. Ich hatte das Gefühl, dass wir diesen Erreger in lebendem Gewebe finden mussten. Ich nahm mir die Zeit, Doktor Crhm eine Kopie meines Berichtes zu schicken; immerhin war ihm sein Zustandekommen zu verdanken.
    Etwa zehn Stunden später erinnerte ich mich an meinen Kater und meinen Zimmergenossen und schloss das Labor für diesen Tag. Bevor ich ging, versiegelte ich den Organbehälter und brachte ein Schloss an, damit niemand versehentlich daran herumfummelte. Rogan hätte ich so etwas zugetraut.
    Als ich nach Hause kam, spielten Alunthri und Jenner eine Partie Jag-die-Spielzeugmaus, und ich wurde mit Begeisterung von Ersterem und Missachtung von Letzterem empfangen.
    »Er versucht Ihre Aufmerksamkeit zu erregen.« Alunthri lächelte und offenbarte dabei scharfe, blitzende Zähne. »Verwalterin Hansen hat in Ihrer Abwesenheit einige Male nach uns gesehen. Wie war

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