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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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infiziert.«
    »Sie und Ecla?«
    »Immer noch keine Symptome.«
    »Aber die Inkubationszeit ist offensichtlich gesunken«, sagte er. Ich nickte. »Wir müssen herausfinden, ob Sie und Ecla immun oder Überträger sind.«
    »Durch vorsätzlichen Kontakt?« Ich wies auf die belegten Betten hinter mir. »Dazu gibt es im Moment zu viele Erkrankte, um die ich mich kümmern muss. Abgesehen davon: Wer würde wohl so verrückt sein …« Hinter Doktor Mayer erschien die stille, schwarz gekleidete Gestalt des Obersten Linguisten. »Nein. Nein. «
    »Er hat sich freiwillig gemeldet«, sagte Mayer.
    »Er ist kein geeignetes Testobjekt. Er könnte bereits infiziert sein. Oder immun.«
    »Er zeigt keine Anzeichen einer Erkrankung. Die ersten Fälle wiesen die Symptome binnen vierundzwanzig Stunden nach dem Kontakt auf.«
    »Isolieren Sie ihn und geben Sie ihm mehr Zeit.«
    »Wenn Sie und Ecla immun sind, brauchen wir diese Zeit, um herauszufinden, warum – und um einen Impfstoff zu entwickeln.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist verrückt. Wir wissen noch nicht einmal, wie es übertragen wird!« Doktor Mayers Ausdruck veränderte sich nicht. »Prima. Stecken Sie diesen Idioten mit Ecla in die Quarantäne. Ich übernehme keine Verantwortung dafür, wenn …«
    »Ecla ist Psyoranerin, ihre Physiologie ist völlig anders«, sagte der Chef. »Es ist nur logisch, den Obersten Linguisten mit Ihnen zusammen zu isolieren.« Bevor ich ihm sagen konnte, was ich von seiner dummen Idee hielt, trat Mayer zur Seite und machte Platz an dem Fenster für Reever.
    Sein Gesicht war ausdruckslos wie immer. »Doktor.«
    »Oberster Linguist.« Bei einer Diskussion mit Reever hätte ich noch weniger erreicht als bei Mayer. Ich drehte mich um und ging vom Fenster weg. »Bringen wir es hinter uns.«
     
     
    Um Reever dem Erreger auszusetzen, ohne den Rest der Klinik in Gefahr zu bringen, wurden wir gemeinsam eingeschlossen. So stellte ich mir nun nicht eben das perfekte Date vor. Ich zog meinen Anzug an und wurde in den Isolationsraum geführt, wo Reever bereits auf mich wartete. Dann aktivierten die Pfleger die Quarantänesiegel vor der Kammer.
    »Wie lang sollen wir laut Doktor Mayer hier drin bleiben?«, fragte ich und zog den Anzug aus.
    »Zwölf Stunden.«
    Wunderbar, dachte ich. Eine halbe Umdrehung mit Mister Persönlichkeit in einem luftdichten und schallisolierten Raum. Vielleicht konnte ich etwas schlafen. Ich verstaute den Schutzanzug und drehte mich wieder zu ihm um. »Also, warum haben Sie …« Reever starrte mich so eindringlich an, dass ich mitten im Satz abbrach und an mir herunterschaute. Mein Kittel war noch immer feucht und von Dhreens Blut beschmutzt, aber das war alles. »Was?«
    Er wies mit dem Kopf auf meine Stirn. »Du hast dich verletzt.«
    »Ach, das.« Ich berührte die enge Bandage. »Ein Abschiedsgeschenk von der Bestshot .« Das Adrenalin und die Beschäftigung hatten den Großteil des Schmerzes verdrängt, aber jetzt spürte ich das Pochen richtig.
    »Man hat mich über den Vorfall unterrichtet«, sagte Reever. Seine Stimme klang seltsam, tiefer und langsamer als sonst. Vielleicht begann er bereits krank zu werden. »Wie ist Dhreens Zustand?«
    »Nicht gut. Schlechter als meiner.« Ich zupfte an dem Verband und jaulte auf, weil er mit dem getrockneten Blut an meiner Wunde klebte. »Autsch. Vielleicht auch nicht.«
    »Ich werde dir helfen.« Er wies auf den Untersuchungstisch.
    Doktor Reever? Wohl kaum. Als ihm mein offensichtlicher Widerwille auffiel, fügte er hinzu: »Bitte.«
    Während ich auf den Tisch kletterte, fand Reever einen Behälter mit steriler Kochsalzlösung, mit der er die Bandage anfeuchtete. Dann zog er den nassen Verband von meinem Kopf. Ich versuchte still zu sitzen, als er die Wunde mit einem frischen Tupfer reinigte. Ich mochte es nicht, von ihm berührt zu werden, aber es gab keine Möglichkeit, das zu verhindern.
    »Sagen Sie mir die Wahrheit«, sagte ich. »Werde ich es überleben?«
    Er betrachtete die Wunde einen Augenblick lang. »Sie muss vielleicht genäht werden.«
    Mein Humor verschwand schlagartig. »Sie werden keinen Laser auf meinen Kopf richten, Reever.«
    »Vielleicht reicht auch ein sauberer Druckverband, bis wir hier fertig sind.«
    Es gefiel mir nicht, wie er fertig sind sagte, oder wie er immer noch auf meinen Kopf starrte. Irgendwas stimmte heute nicht mit ihm. Ich schaute mich suchend nach einem Scanner um. In diesem Moment packte mich Reever.
    »Lassen Sie mich …« Ich

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