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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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eine Arterienklemme.«
    Ich arbeitete schnell und sprach dabei mit Dhreen, um ihn so lang wie möglich bei Bewusstsein zu halten.
    »Warum hast du versucht abzuhauen, Dhreen? Ich bin als Doktor gar nicht schlecht, weißt du? Die meisten meiner Patienten überleben.« Ich stoppte den Blutfluss aus der verletzten Arterie am Oberschenkel und brachte die Knochenrichter an. Meine eigene Wunde blutete, sodass ich Blut wegwischen musste, das sich an meinem Augenlid sammelte.
    »Konnte …« Er wurde von einem Hustenanfall unterbrochen. »Konnte das … Risiko nicht … eingehen.«
    »Halt dich hier fest.« Ich nahm seine Hände und spürte, wie seine Finger die meinen umklammerten. »Das wird jetzt wirklich wehtun.« Ich griff nach unten und aktivierte die Klammern, die seine zerschmetterten Beine ruhig stellen würden. Er wand sich und stöhnte, als sie sich zusammenzogen. »Das war der schlimmste Teil, versprochen.«
    »Ich … hatte Recht …« Er versuchte zu Lächeln. »Du … wirst mich … umbringen.«
    »Ich sollte dich umbringen. Du hast mich angelogen. Schlimmer noch: Du hast mich zu Tode erschreckt!« Ich zwinkerte und strich über die orangefarbenen Stoppeln um seine Beinahe-Ohren. »Dickköpfiger, dummer Junge.«
    »Doppelt so … alt wie du«, murmelte er, während er in die Bewusstlosigkeit glitt.
    »So.« Ich stand auf und winkte nach der Trage. »Bringen wir ihn in die Klinik.« Dann wischte ich mir das Blut mit dem Ärmel vom Auge und sah nach dem verwundeten Pfleger. Ich musste einen großen Metallsplitter aus seinem Fleisch ziehen, bevor ich die Fleischwunde verbinden konnte. Skrople nahm mich beim Arm, als ich damit fertig war.
    »Doc … hier, lassen Sie mich …« Er drückte eine Bandage gegen meinen Kopf. »Einen bösen Schnitt haben Sie da abbekommen.«
    »Danke.« Jetzt musste ich es ihm sagen. »Bauleiter Skrople – Geef –, Sie könnten einer unbekannten Krankheit ausgesetzt gewesen sein. Sie müssen in Quarantäne, bis wir Sie untersucht haben.« Ich nahm ihm die Bandage aus der Hand und hielt sie selber auf die Wunde. »Es tut mir Leid.«
    Er nickte, unbesorgt. »Wie wäre es, wenn ich hier bleibe, bis die Sicherheit eintrifft und die Absturzstelle sichert? Sie werden mich in einen Anzug stecken, und bis dahin kann ich Neugierige fern halten.«
    »Tun Sie das. Und, Geef …« Ich lächelte ihn traurig an, während ich einen Druckverband an meinem Kopf anlegte. »Ohne Sie hätten wir es nicht geschafft. Danke.«
    Das Team suchte die Gegend rasch nach weiteren Opfern ab, während der Oenrallianer bereits weggetragen wurde.
    »Alles in Ordnung«, berichtete man mir, »Es war niemand auf dem Gelände, als er abstürzte.«
    Wir brachten Dhreen zur mobilen Einheit. Auf dem Weg zur Öffentlichen Klinik legten mein Team und ich Isolationsanzüge an. So langsam fing ich an, diese Dinger zu hassen. Wir unterrichteten die Sicherheit und wiesen an, dass Skrople und alle, die Kontakt mit Dhreen oder der Absturzstelle gehabt hatten, isoliert wurden. Die Leute waren nicht eben erfreut darüber. Doktor Dloh hatte bereits einen vollwertigen Isolationstrakt für Dhreen, die Team-Mitglieder und mich eingerichtet.
    Dank sei Gott für große, schlaue Spinnen, dachte ich, während wir durch die Klinik eilten und uns in der Isolationszone einschlossen.
    »Pilot Dhreen ist der dritte Fall einer unbekannten Krankheit nach den von der Verfassung vorgegebenen Definitionen«, erklärte ich Dloh über den Bildschirm, während ich mich auszog. »Ich werde das jetzt durchziehen. Informieren Sie Doktor Mayer und das Personal. Diesmal berichten wir es der Kolonieverwaltung.«
    »So wird es geschehen«, sagte Dloh.
    Ich stellte das chirurgische Tablett zusammen und war fast fertig damit, als Eclas begabte Glieder mir die Instrumente aus der Hand nahmen.
    »Desinfizieren Sie sich«, befahl sie, während sie das Besteck weiter auslegte. Auf meinen verwunderten Blick hin plusterte sie sich ein wenig auf. »Ich habe mich freiwillig gemeldet.«
    »Sie setzten Ihr Leben aufs Spiel!«, sagte ich, wusste aber, dass es ohnehin sinnlos war.
    Sie schaute mich ernst an. »Ich war dieser Krankheit bereits ausgesetzt. Das wissen Sie so gut wie ich.«
    Während ich mich wusch, bereitete Ecla Dhreen vor. Seine Beine wiesen böse Brüche auf, scharfkantige Knochensplitter durchstachen das Fleisch. Ich zählte ein Dutzend tiefer Fleischwunden und doppelt so viele Schürfwunden. Bisher hatte ich noch nie einen Freund operiert. Ich musste

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