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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Glieder umschlangen sich, unser Fleisch war nass von vermischtem Schweiß. Bevor die Scham darüber, was ich getan hatte, mich einholen konnte, verband er sich erneut mit mir.
    Dieses Mal gab es keine Gedanken, nur Bilder. Die Erinnerungsfetzen waren so schnell und mächtig, dass ich mich unter ihnen wand. Hoch aufragende schwarze Klippen. Glühend rote Ozeane. Reevers Gesicht, schmerzverzerrt. Ein einziger Gedanke kreischte durch meinen Kopf. Reevers Stimme war voller Angst und drängend.
    Gefahr, Cherijo, der Ke …
    Die Realität riss mich brutal zurück.
    »Nein!«
    Ich hatte nicht gesprochen oder versucht, die Verbindung zu unterbrechen. Reever hatte mich weggestoßen. Im nächsten Moment war ich zu beschäftigt, um darüber nachzudenken. Ich musste den Obersten Linguisten auf die Seite drehen, denn er hatte einen epileptischen Anfall.
    »Verdammt, Reever«, sagte ich, als ich ihn mit meinem Körpergewicht niederhielt.
    »Nein! Nein!« Ich schrie dieses Wort immer wieder, tastete nach einer Druckspritze, fand sie, drehte den Auswahlschalter und rammte den Spender in seinen Nacken.
    »Joey!«
    Was auch immer diesen Anfall hervorrief, es hörte damit nicht auf. Das krampflösende Mittel, das ich ihm verabreicht hatte, zeigte keine Wirkung. Ich musste ihn betäuben. Binnen weniger Augenblicke hörte das Zucken auf, und er atmete wieder normal.
    Ich rutschte von dem Untersuchungstisch und blieb einige Minuten so sitzen, die Hände an den Schläfen. Ich spürte, wie Reevers Samen aus meinem Körper lief, stand auf und reinigte mich. Ich konnte es nicht ertragen, den physischen Beweis für das Geschehene anzusehen, und warf die Tücher, die ich benutzte, schnell weg. Dann zog ich Reever und mich wieder an, bevor ich uns die Schutzanzüge anlegte.
    Egal, wie sehr ich vergessen wollte, was gerade geschehen war, ich musste es berichten. Wacklig ging ich zur Konsole und schaltete nur den Audiokanal ein.
    »Hier ist Doktor Grey Veil. Ich brauche Hilfe.«
    Ich setzte mich neben Reever und überwachte seine Lebenszeichen. Ich ging alle mir bekannten Flüche durch, und bis die Pfleger eintrafen und die Siegel deaktivierten, hatte ich noch ein paar eigene erfunden.
    »Bringen Sie ihn in den Isolationstrakt«, sagte ich und stand von dem Stuhl auf. »Er hatte unter anderem einen Krampfanfall.«
    Die Pfleger starrten mich wegen des verdächtigen Geruchs nach Sex und meinen unordentlichen Haaren sehr interessiert an. Ich rief Doktor Mayer an, während ich neben der Trage herging, und er antwortete direkt über das Audiokom in meinem Anzug.
    »Mayer.«
    »Es geht um den Obersten Linguisten Reever. Er hat einen Grand-mal-Anfall. Sie müssen einen vollständigen Schädelscan durchführen.«
    »Die Krankheit?«
    »Nein.« Ich atmete tief ein. »Keine Symptome.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Er hat mich angegriffen.« Ich schaute auf den Mann auf der Liege. »Der Anfall passierte danach. Nachdem er mich zum Sex gezwungen hatte.«

14 K2V1
     
    »Ich bin nicht vergewaltigt worden. Zumindest nicht von Ree-ver.«
    Ich berichtete Ana Hansen, die vor dem Isolationstrakt stand, was in der Isolationskammer passiert ist. Hinter mir gaben mu Cheft und die wachen Patienten höflich vor, nicht zuzuhören.
    »Du sagtest, es wäre, als würde ihn etwas anderes kontrollieren.«
    »Er war anders. Ich weiß nicht. Getrieben. Sogar seine Art zu sprechen stimmte nicht.« Ich war von der Art abgestoßen, wie ich klang, als wollte ich Entschuldigungen für ihn finden. »Zuerst hat er Gewalt angewendet, aber …«
    »Du hast getan, was du musstest?« Fragte Ana mit gebrochener, entsetzter Stimme. »Hast stillgehalten, um weitere Verletzungen zu vermeiden?«
    »Nein.« Da dies ein offizieller Bericht war, musste ich die ganze Wahrheit sagen. Egal, wie ich dadurch dastand. »Am Ende habe ich kooperiert.«
    Ana war skeptisch. »Duncan scheint mir einer … na ja, Vergewaltigung nicht fähig.«
    »Das ist nicht Reever.« Ich drehte den Kopf und schaute auf die ohnmächtige Gestalt des Obersten Linguisten. »Nicht der Reever, den ich kenne.«
    »Hast du schon etwas über seinen Anfall herausgefunden?«
    »Es war etwas, das wir ein Grand mal nennen. Eine Art epileptischer Anfall. Dauerte beinahe fünfzehn Minuten. Er hat früher keine Symptome einer Epilepsie oder verwandter Erkrankungen gezeigt. Es gab keinen offensichtlichen neurologischen Schaden. Kein Zeichen einer Krankheit oder pneumonalen Infektion. Er ist völlig normal.«
    »Warum ist er immer noch

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