Stardoc 01 - Die Seuche
bewusstlos?«
Doktor mu Cheft trat zu mir an die Kommunikationsscheibe, während ich es ihr erklärte. »Wie haben ihn vor einer Stunde aufgeweckt, da setzten die Krämpfe gleich wieder ein. Wir müssen ihn wegen der Gefahr von Gehirnschädigungen betäubt lassen, bis wir wissen, was die Anfälle auslöst. Oder bis wir einen Weg finden, sie zu beenden.«
Der Zangianer hustete schwer und hob die Flosse, um auf sich aufmerksam zu machen. »Entschuldigen Sie die Unterbrechung, aber Sie sollten jetzt besser eine Akte über mich anlegen.«
Ich ließ Ana lang genug allein, um mu Cheft auf einen Untersuchungstisch zu legen und Ecla damit zu beauftragen, ihn zu scannen. Als ich zurück zu der Trennscheibe kam, konnte ich unter Anas ruhigem Äußeren die Furcht erkennen.
»Noch eins: Ich verlange, dass man den ZSDPQ darüber informiert, dass wir hier eine unkontrollierbare Krankheit auf K-2 haben.« Ich hasste es, sie in diese Lage zu bringen, aber wir waren beide verantwortlich dafür, dass die richtigen Maßnahmen ergriffen wurden.
»Der Rat hat entschieden, dass die bisherigen Ereignisse noch keine Rechtfertigung für …«
» All mit dem Rat, Ana. Wir müssen eine Quarantäne ausrufen.«
»Aber du hast den Erreger immer noch nicht gefunden«, versuchte Ana mit mir zu diskutieren. »Joey, wir können die Kolonie nicht einfach dichtmachen und allen sagen, dass sie sterben werden.«
»Nein, das musst du ja auch nicht.« Ich schaute zurück auf die belegten Betten. »Warum solltest du? Warum sollte man versuchen, es auf diesen Planeten zu beschränken? Lassen wir doch zu, dass es sich auf eine andere Welt ausbreitet. Auf ein anderes System. Einen anderen Quadranten!«
Ana schüttelte den Kopf. »Das wird nicht passieren.« Sie musste sich noch nie mit der Realität einer unkontrollierbaren Epidemie befassen. Genauso wenig wie der Rat.
»Es wird passieren, und ich sage dir genau, wie es passieren wird«, sagte ich. »Nachdem eine Bevölkerung dem Erreger ausgesetzt ist, geraten einige Einzelpersonen in Panik und verlassen den Planeten. Sie reisen zu anderen Welten. Allein in diesem System gibt es fünfzehn Stück, die sie binnen weniger Stunden erreichen können. Man braucht nur einen Überträger, um die ganze Bevölkerung anzustecken. Sagen wir mal, nur zehn schaffen es, von hier zu entkommen, und landen auf zehn anderen Planeten. Und zehn von jeder dieser Welten infizieren zehn weitere Planeten, und so weiter.« Ich rechnete es schnell im Kopf aus. »Wenn man die Inkubationszeit dieser Krankheit in Betracht zieht, wird ein Viertel der bewohnten Welten im Pmoc-Quadranten innerhalb eines Monats verseucht sein. Selbst wenn die Sterberate nur fünfzig Prozent beträgt, werden mindestens 728 Milliarden Leben enden.« Ich lehnte mich vor. »Glaubst du wirklich, dass 728 Milliarden Leute sterben sollten, nur weil der Rat Gott spielen will?«
»So viele?« Ihre Stimme kippte, sie wurde bleich und riss ihre schönen Augen auf. »Mein Gott, Cherijo. Das habe ich nicht gewusst. Das habe ich wirklich nicht gewusst.«
»Geh. Sorg dafür, dass sie dir zuhören.«
Später, nachdem ich es Doktor mu Cheft bequem gemacht und meine Visite beendet hatte, schob mich Ecla zu einem leeren Bett.
»Sie müssen etwas schlafen.«
»Nicht jetzt.« Ich ging zurück zu Kao Torins Bett. Seine leuchtend blaue Haut war in den vergangenen Tagen immer heller geworden, nur unter seinen geschlossenen Augen lagen dunkle Schatten. Ich hasste den Anblick der Schläuche, die in seinen Körper führten, lebenserhaltende Maßnahmen, die bald keinen Sinn mehr hätten.
»Sie nützen uns nichts, wenn Sie sich nicht ausruhen.« Ecla erriet meine Gedanken. »Ich wecke Sie, wenn er Anzeichen eines Kreislaufversagens zeigt. Versprochen.«
Sie nahm mir die Akte aus den Händen und führte mich zu dem Bett. Jeder meiner Muskeln protestierte, als ich mich hinlegte und einen Arm über meine Augen legte. Wie sollte ich jetzt schlafen können? Ich musste eine Behandlungsmethode finden, einen Weg, die Symptome zu unterdrücken, irgendwas . Es musste eine Möglichkeit geben. Ich musste nur alles in meinem Kopf immer wieder durchgehen, bis ich den Schlüssel fand.
»Karas.« Er kommt in den Untersuchungsraum, ein komischer Anblick, in lilafarbene Blätter gehüllt. Besorgt, dass wir seinen Pelz entfernen müssen. Keine zwölf Stunden später ist er tot. Es stellte den Anfang der Kette dar. »Erste Stufe.«
Ecla und ich hatten uns den Dekontaminationsprozeduren
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